Studie prognostiziert "digitalen Tsunami"
Verfasst: 18. Mai 2006 10:27
[jv] Frankfurt/Main - Die Nutzung der Massenmedien wird sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern.
Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine von ARD und ZDF in Auftrag gegebene Langzeitstudie über Massenkommunikation.
"In den kommenden vier Jahren wird sich mehr ändern als in den vergangenen 40 Jahren", sagte der Vorsitzende der öffentlich-rechtlichen Medienkommission, ZDF-Intendant Markus Schächter, am Mittwoch in Frankfurt am Main.
Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, prophezeite für die nahe Zukunft einen "digitalen Tsunami". Der Grund dafür sei vor allem das Internet. Dieses habe den Vorteil, zusätzlich Inhalte anderer Medien wie Tageszeitungen oder Fernsehen transportieren zu können. Dies verlange eine neue Ordnung, forderte Reitze.
Für diese "Weichenstellung" gebe die seit 40 Jahren in regelmäßigen Abständen erhobene Langzeitstudie Massenkommunikation den notwendigen Erfahrungsschatz. 2005 hatten die Forscher bei 4 500 Mediennutzern ab 14 Jahren zum neunten Male nachgefragt. Die nach Angaben von ARD und ZDF weltweit einzigartige repräsentative Langzeitbeobachtung erforscht den Tagesablauf von Mediennutzern und soll einen Überblick über die Entwicklung der nächsten zehn Jahre geben.
Bei der ersten Befragung 1964 hatte die tägliche Nutzung von Radio, Fernsehen und Tageszeitung noch bei drei Stunden und 14 Minuten gelegen. ARD und ZDF starteten ihr Fernsehprogramm zu diesem Zeitpunkt allerdings erst am späten Nachmittag. Im vergangenen Jahr nutzten die Konsumenten die Massenmedien einschließlich Internet bereits zehn Stunden täglich. Davon entfielen jeweils knapp vier Stunden auf Radio und Fernsehen und nur 28 Minuten auf die Tageszeitung, die damit gegenüber früheren Erhebungen als einziges Massenmedium an Nutzungszeit eingebüßt hat - eine direkte Auswirkung des Internets.
Mittlerweile nutzen 28 Prozent aller Deutschen das Internet täglich, Tendenz steigend. Das Fernsehen ist im täglichen Gebrauch nach wie vor Leitmedium (89 Prozent) vor dem Radio (84 Prozent) und der Tageszeitung (51 Prozent). Die Studie unterscheidet auch zwischen täglicher Nutzung der Medien im Beruf (246 Minuten) und in der Freizeit (274 Minuten). Vor allem außerhalb der Arbeitszeit sehen die Forscher hier noch Wachstumspotenzial.
Ausgangspunkt der Studie war damals wie heute die Frage, inwieweit die Vielzahl an Medien einem Verdrängungswettbewerb unterliegen. Der jüngsten Erhebung zufolge können ARD und ZDF beruhigt in die Zukunft schauen: 82 Prozent der Befragten gaben an, das öffentlich-rechtliche Fernsehen bleibe auch in den nächsten zehn Jahren unverzichtbar. 91 Prozent wollen auch bei einer zukünftigen Auswahl von 300 Programmen nur auf "ein paar wenige" zurückgreifen.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 17.5.06
Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine von ARD und ZDF in Auftrag gegebene Langzeitstudie über Massenkommunikation.
"In den kommenden vier Jahren wird sich mehr ändern als in den vergangenen 40 Jahren", sagte der Vorsitzende der öffentlich-rechtlichen Medienkommission, ZDF-Intendant Markus Schächter, am Mittwoch in Frankfurt am Main.
Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Helmut Reitze, prophezeite für die nahe Zukunft einen "digitalen Tsunami". Der Grund dafür sei vor allem das Internet. Dieses habe den Vorteil, zusätzlich Inhalte anderer Medien wie Tageszeitungen oder Fernsehen transportieren zu können. Dies verlange eine neue Ordnung, forderte Reitze.
Für diese "Weichenstellung" gebe die seit 40 Jahren in regelmäßigen Abständen erhobene Langzeitstudie Massenkommunikation den notwendigen Erfahrungsschatz. 2005 hatten die Forscher bei 4 500 Mediennutzern ab 14 Jahren zum neunten Male nachgefragt. Die nach Angaben von ARD und ZDF weltweit einzigartige repräsentative Langzeitbeobachtung erforscht den Tagesablauf von Mediennutzern und soll einen Überblick über die Entwicklung der nächsten zehn Jahre geben.
Bei der ersten Befragung 1964 hatte die tägliche Nutzung von Radio, Fernsehen und Tageszeitung noch bei drei Stunden und 14 Minuten gelegen. ARD und ZDF starteten ihr Fernsehprogramm zu diesem Zeitpunkt allerdings erst am späten Nachmittag. Im vergangenen Jahr nutzten die Konsumenten die Massenmedien einschließlich Internet bereits zehn Stunden täglich. Davon entfielen jeweils knapp vier Stunden auf Radio und Fernsehen und nur 28 Minuten auf die Tageszeitung, die damit gegenüber früheren Erhebungen als einziges Massenmedium an Nutzungszeit eingebüßt hat - eine direkte Auswirkung des Internets.
Mittlerweile nutzen 28 Prozent aller Deutschen das Internet täglich, Tendenz steigend. Das Fernsehen ist im täglichen Gebrauch nach wie vor Leitmedium (89 Prozent) vor dem Radio (84 Prozent) und der Tageszeitung (51 Prozent). Die Studie unterscheidet auch zwischen täglicher Nutzung der Medien im Beruf (246 Minuten) und in der Freizeit (274 Minuten). Vor allem außerhalb der Arbeitszeit sehen die Forscher hier noch Wachstumspotenzial.
Ausgangspunkt der Studie war damals wie heute die Frage, inwieweit die Vielzahl an Medien einem Verdrängungswettbewerb unterliegen. Der jüngsten Erhebung zufolge können ARD und ZDF beruhigt in die Zukunft schauen: 82 Prozent der Befragten gaben an, das öffentlich-rechtliche Fernsehen bleibe auch in den nächsten zehn Jahren unverzichtbar. 91 Prozent wollen auch bei einer zukünftigen Auswahl von 300 Programmen nur auf "ein paar wenige" zurückgreifen.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 17.5.06