Forscher erwarten steigenden TV-Konsum zur WM
Verfasst: 5. Juni 2006 21:37
[fp] Berlin - Fernsehforscher erwarten während der Fußball-WM einen erheblich höheren Fernsehkonsum.
Dabei seien nicht nur mehr Zuschauer zu erwarten, sondern auch eine längere Sehdauer je Nutzer, sagte ARD-Medienforscher Stefan Geese. Wie hoch der Fernsehkonsum ausfallen könnte, wollte Geese nicht schätzen. Er gehe aber davon aus, dass der Wert über den Ergebnissen vergangener WM- und EM-Spiele liegen werde. Der Deutsche Lehrerverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft raten Eltern, ihren Kindern während der WM nicht alle WM-Spiele zu erlauben.
Geese zufolge lagen die Durchschnittswerte des Fernsehkonsums bei bisherigen Weltmeister- und Europameisterschaften 10 bis 15 Minuten über den Vorjahreswerten. Laut ZDF-Medienforschung sahen Männer bei der WM 2002 im Schnitt 224 Minuten täglich fern. Damit lagen sie den Angaben zufolge 21 Minuten über dem Jahresdurchschnitt. Frauen hätten mit 226 Minuten täglich während der WM nicht mehr als im Jahresschnitt gesehen.
Geese geht davon aus, dass mit den Spielen in Deutschland der Zuspruch der deutschen TV-Seher bei der WM noch stärker ausfallen wird. Durch die Zeitverschiebung zu Japan und Korea seien die Begegnungen 2002 in Deutschland am Vormittag übertragen worden, so dass viele Berufstätige die Spiele nicht sehen konnten.
Allerdings seien die Einschaltquoten und Verweildauer bei der WM 2006 in Deutschland auch vom Wetter abhängig. Bei Sonnenschein ziehe es mit Sicherheit viele Fußball-Fans zu Open-Air-Übertragungen und in Biergärten. Und damit gingen den Sendern viele Zuschauer "durch die Lappen".
Die GEW-Schulreferentin Martina Schmerr empfiehlt Eltern, während der WM nicht zu streng mit kleinen Fußball-Fans zu sein und ihren Kindern etwas mehr Freiraum beim Fernsehkonsum einzuräumen, "zumal wenn die Familie sich Spiele zusammen ansieht". Sie sollten ihrem Nachwuchs aber auch "nicht pauschal alle Spiele erlauben", fügte Schmerr hinzu. Wichtig sei, dass sich kleine Kinder gezielt für ein Spiel am Tag, ältere für zwei entschieden, "und nicht wahllos das ganze Geschehen verfolgen".
Vor allem für Kinder, die selbst Fußball spielten, sei es wichtig, die Entwicklung der Weltmeisterschaft direkt mitzuverfolgen, argumentierte Schmerr. Und schließlich seien Spielstände und Mannschaften auch Gesprächsstoff auf den Schulhöfen. Davon sollten Eltern ihre Kinder nicht ausschließen.
Lehrerverbands-Präsident Josef Kraus verwies darauf, dass die Spiele weder zu spät übertragen würden noch es sich dabei um "problematische Inhalte" handele. Allerdings sollten Eltern ein Auge auf "Wackelkandidaten" haben. Denn Schüler, die zum Ende des Schuljahres um ihre Versetzung bangen müssten, dürften jetzt "vor lauter Fußballeuphorie nicht ihre schulischen Pflichten vernachlässigen".
Kraus rät deshalb, Schüler sollten am Nachmittag auf WM-Magazine im Fernsehen verzichten und lieber "lernen und ihre Hausaufgaben machen". Zur Belohnung könnten sie dann am Abend die Spiele am Fernseher verfolgen.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 4.6.06
Dabei seien nicht nur mehr Zuschauer zu erwarten, sondern auch eine längere Sehdauer je Nutzer, sagte ARD-Medienforscher Stefan Geese. Wie hoch der Fernsehkonsum ausfallen könnte, wollte Geese nicht schätzen. Er gehe aber davon aus, dass der Wert über den Ergebnissen vergangener WM- und EM-Spiele liegen werde. Der Deutsche Lehrerverband und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft raten Eltern, ihren Kindern während der WM nicht alle WM-Spiele zu erlauben.
Geese zufolge lagen die Durchschnittswerte des Fernsehkonsums bei bisherigen Weltmeister- und Europameisterschaften 10 bis 15 Minuten über den Vorjahreswerten. Laut ZDF-Medienforschung sahen Männer bei der WM 2002 im Schnitt 224 Minuten täglich fern. Damit lagen sie den Angaben zufolge 21 Minuten über dem Jahresdurchschnitt. Frauen hätten mit 226 Minuten täglich während der WM nicht mehr als im Jahresschnitt gesehen.
Geese geht davon aus, dass mit den Spielen in Deutschland der Zuspruch der deutschen TV-Seher bei der WM noch stärker ausfallen wird. Durch die Zeitverschiebung zu Japan und Korea seien die Begegnungen 2002 in Deutschland am Vormittag übertragen worden, so dass viele Berufstätige die Spiele nicht sehen konnten.
Allerdings seien die Einschaltquoten und Verweildauer bei der WM 2006 in Deutschland auch vom Wetter abhängig. Bei Sonnenschein ziehe es mit Sicherheit viele Fußball-Fans zu Open-Air-Übertragungen und in Biergärten. Und damit gingen den Sendern viele Zuschauer "durch die Lappen".
Die GEW-Schulreferentin Martina Schmerr empfiehlt Eltern, während der WM nicht zu streng mit kleinen Fußball-Fans zu sein und ihren Kindern etwas mehr Freiraum beim Fernsehkonsum einzuräumen, "zumal wenn die Familie sich Spiele zusammen ansieht". Sie sollten ihrem Nachwuchs aber auch "nicht pauschal alle Spiele erlauben", fügte Schmerr hinzu. Wichtig sei, dass sich kleine Kinder gezielt für ein Spiel am Tag, ältere für zwei entschieden, "und nicht wahllos das ganze Geschehen verfolgen".
Vor allem für Kinder, die selbst Fußball spielten, sei es wichtig, die Entwicklung der Weltmeisterschaft direkt mitzuverfolgen, argumentierte Schmerr. Und schließlich seien Spielstände und Mannschaften auch Gesprächsstoff auf den Schulhöfen. Davon sollten Eltern ihre Kinder nicht ausschließen.
Lehrerverbands-Präsident Josef Kraus verwies darauf, dass die Spiele weder zu spät übertragen würden noch es sich dabei um "problematische Inhalte" handele. Allerdings sollten Eltern ein Auge auf "Wackelkandidaten" haben. Denn Schüler, die zum Ende des Schuljahres um ihre Versetzung bangen müssten, dürften jetzt "vor lauter Fußballeuphorie nicht ihre schulischen Pflichten vernachlässigen".
Kraus rät deshalb, Schüler sollten am Nachmittag auf WM-Magazine im Fernsehen verzichten und lieber "lernen und ihre Hausaufgaben machen". Zur Belohnung könnten sie dann am Abend die Spiele am Fernseher verfolgen.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 4.6.06