Update: Telekom und Bundesliga legen Streit bei
Verfasst: 7. Juni 2006 16:15
[fp] München - Die Deutsche Telekom und die Fußball-Bundesliga (DFL) haben ihren Streit um die Nutzung der Internet-Übertragungsrechte beigelegt.
Wie der Ligaverband und das Telekommunikationsunternehmen am Mittwoch in München mitteilten, verzichtet die Telekom auf die Ausstrahlung des Internet-Signals über TV-Kabel und Satellit. Das Unternehmen werde die erworbenen Rechte ausschließlich für die Ausstrahlung über seine Hochgeschwindigkeits-Netzinfrastruktur nutzen. Diese stehe vorerst drei Millionen Haushalten zur Verfügung. Die dafür vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Bezahlsender Premiere bleibe von der Einigung unberührt.
In der Konsequenz bedeutet das, dass ausschließlich Arena, die Tochter des Kabelnetzbetreibers Unity Media, und nicht der Wettbewerber Premiere von der nächsten Saison an Bundesliga-Pay-TV über Kabel und Satellit anbieten kann. Arena zahlt für die Pay-TV-Rechte für die Live-Übertragung geschätzte 220 Millionen Euro pro Saison. Die Telekom wird nach der Einigung weniger als die ursprünglich vereinbarten rund 45 Millionen Euro für die von ihr erworbenen Rechte zur Verbreitung im Internet (IPTV) zahlen.
Damit werde dem Umstand Rechnung getragen, dass die Telekom die erworbenen Rechte nicht in vollem Umfang nutzt, hieß es. Die DFL akzeptiere aber die Rechtsauffassung der Telekom, wonach das erworbene Rechtepaket eine Ausstrahlung des Internet-Signals (IP-Signal) über Kabel, Satellit und Terrestrik zugelassen hätte.
Arena-Geschäftsführer Christoph Bellmer erklärte, mit der Vereinbarung herrsche nun «auch endgültig Klarheit für den Fußballfan». Die Telekom biete wie erwartet Bundesliga nur im neuen Breitband-DSL an.
Hätte die Telekom daran festgehalten, das IP-Signal auch über Kabel und Satellit auszustrahlen, hätte es mit Beginn der neuen Spielzeit im August zwei konkurrierende Bundesliga-Pay-TV-Angebote gegeben. Denn moderne Receiver sind in der Lage, das IP-Signal wie ein gewöhnliches Fernsehsignal zu verarbeiten. Der unterlegene Bieter Premiere hatte angekündigt, seine Kunden mit solchen Receivern ausstatten zu wollen und damit über Monate für Wirbel um die Reichweite der DFL-Rechte gesorgt. Premiere bereitet das Internet-Bundesliga-Angebot für die Telekom auf und hatte auf eine weitergehende Zusammenarbeit gehofft.
Liga-Präsident Werner Hackmann kündigte auf der Pressekonferenz an, dass die Handy-TV-Rechte an der Bundesliga ebenfalls an die Telekom geben werden. Der Konzern werde in der kommenden Saison auch eine so genannte Premium-Partnerschaft mit der Bundesliga eingehen. Die Partnerschaft sieht in der kommenden Spielzeit vor, dass das Unternehmenslogo auf den Trikotärmeln aller Spieler der beiden Bundesligen und den Auswechseltafeln zu sehen sein wird.
Für die Spielzeiten 2007/08 und 2008/09 hat die Telekom darüber hinaus die Option, das Liga-Sponsoring zu übernehmen. Das könnte auch das Namenssponsoring beinhalten, das in der ab August anstehenden Saison noch nicht eingeführt wird. Über einen möglichen Namen der Bundesliga sei noch nicht entschieden, sagte Telekom-Vorstand Walter Raizner.
Der Pay-TV-Rechteinhaber Arena wird bei den so genannten Sportsbar-Rechten zum Zuge kommen. Die Möglichkeit, Live-Spiele in Gaststätten zu zeigen, war ebenso wie die Handy-TV-Rechte Gegenstand der zweiten Teilausschreibung, die ebenfalls die kommenden drei Spielzeiten umfasst. Bislang liegen die Sportsbar-Rechte bei Premiere.
Premiere kündigte indes noch für Juni Preissenkungen für seine Kabel- und Satellitenprogramme an. Die neuen Angebote werden sich an den veränderten Rahmenbedingungen orientieren, sagte Premiere-Chef Georg Kofler. IPTV sei für viele Premiere-Kunden zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht greifbar. Die im Börsensegment MDAX notierter Premiere-Aktie notierte am Mittwoch deutlich im Minus.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 7.6.06
Wie der Ligaverband und das Telekommunikationsunternehmen am Mittwoch in München mitteilten, verzichtet die Telekom auf die Ausstrahlung des Internet-Signals über TV-Kabel und Satellit. Das Unternehmen werde die erworbenen Rechte ausschließlich für die Ausstrahlung über seine Hochgeschwindigkeits-Netzinfrastruktur nutzen. Diese stehe vorerst drei Millionen Haushalten zur Verfügung. Die dafür vereinbarte Zusammenarbeit mit dem Bezahlsender Premiere bleibe von der Einigung unberührt.
In der Konsequenz bedeutet das, dass ausschließlich Arena, die Tochter des Kabelnetzbetreibers Unity Media, und nicht der Wettbewerber Premiere von der nächsten Saison an Bundesliga-Pay-TV über Kabel und Satellit anbieten kann. Arena zahlt für die Pay-TV-Rechte für die Live-Übertragung geschätzte 220 Millionen Euro pro Saison. Die Telekom wird nach der Einigung weniger als die ursprünglich vereinbarten rund 45 Millionen Euro für die von ihr erworbenen Rechte zur Verbreitung im Internet (IPTV) zahlen.
Damit werde dem Umstand Rechnung getragen, dass die Telekom die erworbenen Rechte nicht in vollem Umfang nutzt, hieß es. Die DFL akzeptiere aber die Rechtsauffassung der Telekom, wonach das erworbene Rechtepaket eine Ausstrahlung des Internet-Signals (IP-Signal) über Kabel, Satellit und Terrestrik zugelassen hätte.
Arena-Geschäftsführer Christoph Bellmer erklärte, mit der Vereinbarung herrsche nun «auch endgültig Klarheit für den Fußballfan». Die Telekom biete wie erwartet Bundesliga nur im neuen Breitband-DSL an.
Hätte die Telekom daran festgehalten, das IP-Signal auch über Kabel und Satellit auszustrahlen, hätte es mit Beginn der neuen Spielzeit im August zwei konkurrierende Bundesliga-Pay-TV-Angebote gegeben. Denn moderne Receiver sind in der Lage, das IP-Signal wie ein gewöhnliches Fernsehsignal zu verarbeiten. Der unterlegene Bieter Premiere hatte angekündigt, seine Kunden mit solchen Receivern ausstatten zu wollen und damit über Monate für Wirbel um die Reichweite der DFL-Rechte gesorgt. Premiere bereitet das Internet-Bundesliga-Angebot für die Telekom auf und hatte auf eine weitergehende Zusammenarbeit gehofft.
Liga-Präsident Werner Hackmann kündigte auf der Pressekonferenz an, dass die Handy-TV-Rechte an der Bundesliga ebenfalls an die Telekom geben werden. Der Konzern werde in der kommenden Saison auch eine so genannte Premium-Partnerschaft mit der Bundesliga eingehen. Die Partnerschaft sieht in der kommenden Spielzeit vor, dass das Unternehmenslogo auf den Trikotärmeln aller Spieler der beiden Bundesligen und den Auswechseltafeln zu sehen sein wird.
Für die Spielzeiten 2007/08 und 2008/09 hat die Telekom darüber hinaus die Option, das Liga-Sponsoring zu übernehmen. Das könnte auch das Namenssponsoring beinhalten, das in der ab August anstehenden Saison noch nicht eingeführt wird. Über einen möglichen Namen der Bundesliga sei noch nicht entschieden, sagte Telekom-Vorstand Walter Raizner.
Der Pay-TV-Rechteinhaber Arena wird bei den so genannten Sportsbar-Rechten zum Zuge kommen. Die Möglichkeit, Live-Spiele in Gaststätten zu zeigen, war ebenso wie die Handy-TV-Rechte Gegenstand der zweiten Teilausschreibung, die ebenfalls die kommenden drei Spielzeiten umfasst. Bislang liegen die Sportsbar-Rechte bei Premiere.
Premiere kündigte indes noch für Juni Preissenkungen für seine Kabel- und Satellitenprogramme an. Die neuen Angebote werden sich an den veränderten Rahmenbedingungen orientieren, sagte Premiere-Chef Georg Kofler. IPTV sei für viele Premiere-Kunden zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht greifbar. Die im Börsensegment MDAX notierter Premiere-Aktie notierte am Mittwoch deutlich im Minus.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 7.6.06