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Satellit kommuniziert per Laserstrahl mit der Erde

Verfasst: 19. Juni 2006 09:09
von techno-com
[jv] Oberpfaffenhofen - Statt per Funk könnten Satelliten ihre Daten künftig über einen Laserstrahl mit der Bodenstation austauschen.

Wissenschaftlern des Instituts für Kommunikation und Navigation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) gelang es nach eigenen Angaben jetzt erstmals, den Laserstrahl eines Satelliten mit einer transportablen Bodenstation einzufangen.

Über diese Verbindung sei ein Datenaustausch mit einer Geschwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde erzielt worden. Verglichen mit einem herkömmlichen Internetzugang entspricht das der 50-fachen Datenrate eines Basis-DSL-Anschlusses. Im Zuge des so genannten Optischen Downlink-Experiments stellten die Forscher eine Laserverbindung zum Satelliten "OICETS" her. Die japanische Raumsonde überfliegt die Erde in einer Höhe von etwa 600 Kilometern. Über eine Entfernung von zeitweise bis zu 2 000 Kilometern habe die Datenübertragung zum Boden per Laser perfekt funktioniert, teilt das DLR mit.

Das nächtliche Experiment wurde im Juni vom bayerischen Oberpfaffenhofen aus insgesamt achtmal durchgeführt. Bei künftigen Versuchen gehen die Wissenschaftler davon aus, die Datenraten bis in den Gigabitbereich ausweiten zu können. Die Übertragung per Laserstrahl könnte den Angaben die Kapazitäten bisheriger Systeme um das Hundertfache übertreffen. Damit würden neue Anwendungen in der Erderkundung und Satellitenaufklärung möglich.

Allerdings müssten vor einem routinemäßigen Einsatz der Technik in weiteren Experimenten noch einige Fragen geklärt werden. So ist der Einsatz des Lasers stark wetterabhängig: Eine möglichst geringe Bewölkung ist Voraussetzung für einen erfolgreichen Datentransfer. Dieses Problem könne aber beispielsweise mit einem Netz mehrerer Empfangsstationen gelöst werden, das sich über größere Entfernungen verteile, hieß es weiter.

Bild: DLR


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 16.6.06