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Interview: Kiesbauer über neuen Talk auf N24

Verfasst: 16. Januar 2006 15:08
von techno-com
[fp] Berlin - Arabella Kiesbauer ist wieder da. Ab Dienstag talkt sie künftig einmal wöchentlich auf dem Nachrichtensender N24.

Kiesbauer begann ihre TV-Karriere mit der Talkshow "Arabella" auf ProSieben. Sie sorgte mit pikanten und provokanten Themen für Aufsehen, mehrmals schalteten sich die Landesmedienanstalten ein. Im Juni trennten sich Kiesbauer und ProSieben nach Meinungsverschiedenheiten über das neue Spiel-Format "Arabella - Das Geständnis". Lesen Sie das Interview mit der 36-Jährigen über ihren neuen Job.

Frau Kiesbauer, gibt es jetzt statt Beziehungsdramen Politdramen?

Nein. Wir werden Themen behandeln, die in der jeweiligen Woche aktuell sind. Wir beugen uns dem, was das Land beschäftigt.

Und wie halten Sie es mit der Politik?

Politische Themen können je nach Aktualität stattfinden. Wir werden uns im Großen und Ganzen aber mehr im gesellschaftspolitischen Bereich bewegen, sozusagen im Triumphirat von Gesellschaft, Kultur und Politik.

Sie gelten als Urgestein des Krawall-Talks. Wie sieht ihr neuer Talkstil aus?

Ich kenne dieses Genre unter dem Namen "Nachtmittagstalk". Dafür sind wir mit Preisen ausgezeichnet worden. Als es krawallig wurde, habe ich genau deswegen aufgehört. Ich glaube, dass man dies nicht übersehen hat. In meiner neuen Sendung werde ich nun eine halbe Stunde lang mit einem oder zwei Gästen sprechen. Das gibt Zeit, auch Hintergründe zu beleuchten und tiefer in Themen einzusteigen. So viel Zeit zu haben, ist eine aufregende Chance für ein gutes Gespräch. Das wird natürlich viel ruhiger als im früheren Daily Talk. Die neue Sendung nimmt sich sehr minimalistisch aus, ein Talk ohne Show sozusagen.

Erwartet die Zuschauer eine gänzlich neue Arabella Kiesbauer?

Ich habe mich vor eineinhalb Jahren aus Qualitätsgründen bewusst von dem Stil meiner damaligen Sendungen verabschiedet. Seit eineinhalb Jahren mache ich neue Erfahrungen mit anderen Sendungen, in denen mir vor allem mehr Atem und Zeit gelassen wird. Vor allem in Österreich durfte ich einen neuen Weg gehen, habe Galas wie den Wiener Opernball moderiert. Beim ORF, der mich vor 15 Jahren entdeckt hatte, fand ich für mich eine neue Art, Interviews zu führen - ruhiger, sachlicher und trotzdem neugierig. Dieser Stil wird meine neue Sendung charakterisieren.

Was glauben Sie, wie die deutschen Zuschauer auf die neue Arabella Kiesbauer reagieren werden?

N24-Geschäftsführer Thorsten Rossmann hatte mich in Österreich in meinen neuen Sendungen gesehen und mich angesprochen, ob ich mir ein neues Talk-Format vorstellen könnte. Ich hoffe jetzt, dass das Publikum meine neue Aufgabe akzeptiert und sieht, dass zwischen dem, was ich heute mache und früher eine Entwicklung stattgefunden hat.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 16.1.06