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Kartellamt kritisiert geplante Sat-Gebühr

Verfasst: 1. September 2006 18:52
von techno-com
[jv] Düsseldorf -Die Kontroverse um die geplante Einführung einer monatlichen Satellitengebühr für Programme privater Fernsehsender nimmt an Schärfe zu.

Der Luxemburger Satellitenkonzern SES Astra will auf die Zusatzgebühr von monatlich 3,50 Euro nicht verzichten.

"Wir können uns angesichts der neuen Konkurrenz wie dem Internetfernsehen nicht auf den Verkauf von Übertragungskapazitäten beschränken", sagte SES-Astra-Chef Ferdinand Kayser dem Düsseldorfer "Handelsblatt" (Freitagausgabe) laut Vorabbericht.

Das Bonner Kartellamt kritisiert die Pläne einer Satellitengebühr. "Der Knackpunkt ist, ob eine Kartellabsprache zwischen dem Satellitenbetreiber und den Fernsehsender vorliegt. Wir können die Historie nicht ausblenden: Bereits in der Vergangenheit wollte der Satellitenkonzern mit Sendergruppen ein Gemeinschaftsunternehmen gründen", sagte Ulf Böge, Präsident des Kartellamtes, dem Blatt. Das geplante Vorhaben sei wegen der kartellrechtlichen Bedenken damals aufgegeben worden.

Das Misstrauen der Wettbewerbshüter ist groß. "Wir untersuchen, ob nicht ein gewisser Automatismus entsteht, so dass jedes Fernsehunternehmen bei der Verschlüsselung mitmachen muss", sagte Böge.

Nach den Plänen von SES Astra sollen verschlüsselte Fernsehprogramme über Satellit Ende des nächsten Jahres nur mit einer Zugangsgebühr von monatlich 3,50 Euro zu empfangen sein. Entsprechende Empfangsgeräte kommen laut Kayser bereits ab Herbst auf den Markt. Die ersten Verträge mit Bertelsmann (RTL) und Viacom (MTV) waren bereits Anfang August unterzeichnet worden.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 1.9.06