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DVB-T auch weiter ohne Privatsender

Verfasst: 5. Dezember 2006 16:10
von techno-com
[jv] Halle - Das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) in Mitteldeutschland wird auch weiter ohne die großen privaten Anstalten über den Sender gehen.

"Mittel- bis langfristig werden diese Sender sich auch weiter zurückhalten", sagte der Geschäftsführer der Geschäftsstelle DVB-T Mitteldeutschland, Michael Richter, in Halle ein Jahr nach dem Start des Digitalfernsehens in den Regionen Leipzig/Halle und Erfurt/Weimar. Dies gelte allerdings auch für andere Regionen in Deutschland wie Stuttgart, Göttingen oder Mecklenburg-Vorpommern. In den großen Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg oder München kann mit der digitalen Antenne hingegen auch Privatfernsehen empfangen werden.

Beim DVB-T werden Fernsehprogramme digital übermittelt und können je nach Entfernung des Sendemasts auch mit einer einfachen Zimmerantenne empfangen werden. Am 5. Dezember 2005 war das Projekt nach mehrmonatiger Verspätung in Leipzig/Halle und Erfurt/Weimar gestartet.

Man sei jedoch im Gespräch, um die privaten Regionalsender mit anbieten zu können, sagte Richter weiter. Während der Fußball-WM habe es eine Kooperation mit Leipzig Fernsehen gegeben, die von den Zuschauern auch gut angenommen worden sei. In einer nächsten Stufe soll bis 2007 DVB-T auch in Dresden, Chemnitz und Magdeburg angeboten werden, bis Ende 2008 dann sollen auch die ländlichen Regionen deutschlandweit versorgt sein. Genaue Zahlen zur Verbreitung von DVB-T in Mitteldeutschland gibt es momentan noch nicht. Der MDR, gemeinsam mit dem ZDF und den mitteldeutschen Landesmedienanstalten federführend für die Umstellung von analog auf digital, hat zwar zu dem Thema eine Studie erstellt, die Ergebnisse aber noch nicht veröffentlicht.

Für die Konkurrenz, die privaten Kabelanbieter, scheinen die Zahlen aber alles andere als Furcht einflößend zu sein. Kunden hätten sie durch das für den Zuschauer kostenlose Digitalfernsehen kaum verloren. "Die Auswirkungen sind nicht messbar", sagt der Sprecher von Kabel Deutschland Mitteldeutschland, Klaus Rosenkranz. Interessant sei das digitale Fernsehen nur als Zweit-Fernsehen, etwa im Wochenendhaus oder im Kinderzimmer.

Dreh- und Angelpunkt bleiben die großen Privatsender, ohne die wechselt offenbar kaum jemand zur digitalen Zimmerantenne. In Berlin, wo auch Private zu empfangen sind, habe es zunächst Kundenverluste gegeben, sagt Rosenkranz. Diese seien aber über erweiterte Angebote wie Internet oder Telefonie über Kabel wieder ausgeglichen worden.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 5.12.06