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Burmester: Die Politiker sollen für fairen Wettbewerb sorgen

Verfasst: 23. Januar 2006 16:34
von techno-com
[ab] Leipzig - DIGITAL FERNSEHEN fragte Dieter Burmester, Gründer und Eigner des Berliner Edel-Herstellers Burmester Audiosysteme, welche Impulse er von der neuen Regierung für sein Unternehmen erwartet.

Deutschland hat nach langem Ringen endlich eine neue Regierung. Kanzlerin Angela Merkel und ihr Kabinett aus Unions- und SPD-Politikern haben große wirtschaftliche und soziale Probleme zu lösen.

DF: Herr Burmester, welche Impulse im Medien- und Unterhaltungselektronikmarkt erwarten Sie von der neuen Regierung?

Burmester: Wir Unternehmer sollten nicht auf die Politik warten, sondern im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten, Netzwerke oder Börsen gründen, um so effektiv wie möglich dem internationalen Wettbewerb zu begegnen.

DF: Welche Grundsätze der Marktregulierung sollten beibehalten und welche Deregulierungsmaßnahmen ergriffen werden?

Burmester: Es gibt in Deutschland für einheimische Unternehmen keine fairen Bedingungen. Deutsche Unternehmen wurden z.B. von der RegTP, der jetzigen Bundesnetzagentur, überprüft, ob die hergestellten Waren allen Standards entsprechen. Diese Kontrollen finden bei importierten Billig-Produkten aus Fernost nicht statt – ein Skandal! Wie kann ein Billig-DVD-Player in Deutschland für circa 30 Euro verkauft werden, wenn allein die DVD-Lizenzen schon 28 Euro kosten? Die Politiker sollen für fairen Wettbewerb sorgen!

DF: Für wie realistisch halten Sie Frau Merkels Pläne, auf Dauer den Faktor Arbeit zu entlasten und den Bürgern so netto mehr in der Tasche zu belassen?

Burmester: Wenn sie das Geld aus der Mehrwertsteuererhöhung nimmt, nimmt sie es den Bürgern erst weg, um es ihnen dann wieder zukommen zu lassen.

DF: Welches Konsumklima erwarten Sie und wie wird es sich in Bezug auf Ihre Video-on-Demand-Pläne entwickeln?

Burmester: In Deutschland wird der Konsum erst wieder ausziehen, wenn stabile wirtschaftliche Bedingungen herrschen. Das wird eine Weile dauern, denn fast 20 Jahre lang hat es keine Wirtschaftspolitik gegeben – und das in einer Zeit, in der die ganze Welt im Umbruch ist.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 23.1.06