Seite 1 von 1

Analogabschaltung: Erste Sender ab 2012 nur noch digital

Verfasst: 23. Dezember 2011 09:25
von techno-com
Analogabschaltung: Erste Sender ab Jahresende nur noch digital

Für Satellitenzuschauer, die noch analog fernsehen, ist schnelles Handeln angesagt: Schon zum Jahreswechsel schalten der Männersender Dmax, der Musikkanal Viva und Comedy Central ihr analoges Satellitensignal ab und sind nur noch digital zu empfangen.

Ab 30. April 2012 ist dann gänzlich Schluss mit dem analogen Satellitenempfang. Für die allermeisten Haushalte dürfte die Umstellung kein Thema mehr sein. Doch gut 2,5 Millionen Satelliten-Nutzer setzen laut aktuellen Erhebungen derzeit noch auf analoge Technik. Ohne Umstellung auf digitale Geräte oder eine Alternative wie Internet-Fernsehen schauen die Zuschauer spätestens ab Mai in die Röhre.

Für die Industrie die Chance, den Verkauf von Empfangsgeräten noch mal kräftig anzukurbeln, für den Zuschauer aber auch die Möglichkeit, entweder Alternativen zu prüfen oder rasch umzurüsten. Für Haushalte, die einen Kabelanschluss haben, ihr Fernsehprogramm über DVB-T oder gar internetbasiertes IPTV beziehen, ändert sich ohnehin gar nichts. Wer noch einen analoges Empfangsgerät zu Hause stehen hat, muss sich allerdings dringend um eine Umrüstung kümmern.

Die Abschaltung des analogen Signals aus dem All schafft unter anderem Platz für den Ausbau von hochauflösenden Programmen (HD). So haben unter anderem ARD und ZDF angekündigt, die freien Transponder-Kapazitäten ab Mai 2012 für die Verbreitung von Dritten Programmen und digitalen Spartensendern in HD zu nutzen.

Aber auch die Bild- und Tonqualität steigt. Bereits seit 10 Jahren wird neben dem analogen Signal auch digital gesendet, die meisten Zuschauer, die über eine Schüssel auf dem Dach oder auf Balkon ihr Programm empfangen, haben längst umgerüstet. Gut 85 Prozent aller Sat-Haushalte können der Umstellung damit ganz gelassen entgegen sehen. Die übrigen könnten der Industrie und dem Handel in den kommenden Monaten nochmal einen Umsatzschub bescheren.

Da es in vielen Haushalten mehr als einen Receiver gibt, schätzt der Satellitenbetreiber SES Astra, dass noch 4 bis 5 Millionen Geräte ausgetauscht werden müssen. Bei einem Durchschnittspreis von 107 Euro pro Gerät, den die Deutschen bisher zahlten, wäre das ein Umsatz von bis zu 535 Millionen Euro - nur durch den Verkauf der Empfangsgeräte. Zu haben sind Geräte ab 40 Euro.

Ansonsten kostet der Empfang weiter keine Gebühren - mit einer Ausnahme: Für die hochauflösenden Angebote der privaten Sendergruppen wie RTL oder ProSiebenSat.1 wird über die HD-Plus-Plattform auf Astra 19,2 Grad Ost nach einem Gratisjahr eine Gebühr von 50 Euro für zwölf Monate fällig.

Als Alternative zum Umstieg vom analogen auf das digitale Satelliten-Signal kommen auch andere Verbreitungswege in Frage: So können Fernsehzuschauer die TV-Sender auch über das terrestrische Antennenfernsehen DVB-T, über Kabel oder das Internet empfangen.

Bei den privaten Verbrauchern gebe es immer noch einen "harten Kern" von Betroffenen, die wenig technik-affin sind und deshalb schwer zum Umstieg zu bewegen seien, sagte Brigitte Busch, Leiterin Kommunikation und Marketing ARD Digital. Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen gemeinsam mit den Privaten ihre Aufklärungskampagne ab Januar deshalb noch einmal intensivieren.

Über den ARD-Videotext (Seite 198) stehen bereits jetzt alle Informationen bereit. Mit zahlreichen Werbespots, Info-Laufbändern und redaktionellen Beiträgen solle weiter über die notwendigen Maßnahmen informiert werden, damit kein Zuschauer im Mai unvermittelt vor einem schwarzen Bildschirm sitzt.

DIGITALFERNSEHEN.de informiert Sie im Rahmen der Initiative "Digital TV jetzt!" online und in den gedruckten Ausgaben von DIGITAL FERNSEHEN, HD+TV, DIGITAL TESTED und SATELLIT EMPFANG + TECHNIK gemeinsam mit den Partnern SES Astra, Loewe und Televés über alle Aspekte der analogen Satellitenabschaltung.



Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 22.12.2011, 13:19 Uhr, ar/Sebastian Raabe


Voraussetzung für den digitalen Satelliten-Empfang ist neben einem Digital-Receiver auch ein digitaltaugliches Universal-LNB. Bei Anlagen, die älter als 10 Jahre sind, sollte geprüft werden, ob der Konverter am Parabolspiegel auch das sogenannte High-Band zwischen 11,7 und 12,75 GHz unterstützt
Bild: Auerbach Verlag