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Erotiksender Hallo TV: Telefon-Abzocke trotz Insolvenz

Verfasst: 8. Januar 2015 13:33
von techno-com
Erotiksender Hallo TV: Telefon-Abzocke trotz Insolvenz

Der Erotiksender Hallo TV ist Insolvent. Im Zuge einer gerichtlichen Anordnung müsste der Sendebetrieb eigentlich schon eingestellt sein. Doch Hallo TV sendet nicht nur munter weiter, es wird auch nach wie vor mit kostenpflichtigen Telefonnummern für Services geworben, die der Sender nun gar nicht mehr erbringen kann.

Der Erotiksender Hallo TV ist insolvent. Dies teilte der Veranstalter auf seiner Website mit. Ein Konkursverfahren wurde demnach bereits am 23. Dezember 2014 beim Handelsgericht in Wien eröffnet. Doch damit nicht genug: Im Zuge einer gerichtlichen Anordnung vom 30. Dezember 2014 wurde mittlerweile sogar die komplette Schließung des Unternehmens veranlasst. Alle gekauften Smartcards verlieren laut Anbieter ihre Gültigkeit.

Auch der Sendebetrieb von Hallo TV über Astra 19,2 Grad Ost sollte im Zuge der Insolvenz eigentlich bereits eingestellt sein. Tatsächlich sendet der Kanal aber weiter als wäre nichts passiert. Zuschauer, die sich nicht im Internet informieren, merken daher von der Insolvenz unter Umständen gar nichts. Dies ist besonders kritisch, da im Programm des Senders nach wie vor mit kostenpflichtigen Telefonnummern geworben wird.

So wird den Zuschauern vermittelt, diese hätten über das Wählen einer 0900-Nummer die Möglichkeit, eine Gastrolle in der Daily-Soap "Hallo Schatzi" zu ergattern, wobei die Kosten für Anreise und Aufenthalt vom Sender übernommen würden. Die Telefonnummer, die mit 2,99 Euro pro Minute abgerechnet wird, ist dabei nach wie vor zu erreichen. Zuschauer können also weiterhin kostenpflichtig für ein Angebot anrufen, welches aufgrund der Insolvenz überhaupt nicht mehr existiert - rechtlich dürfte ein solches Vorgehen mehr als fragwürdig sein.

Im Zuge des Insolvenzverfahrens besteht auch die Möglichkeit, offene Forderungen gegen den Veranstalter des Senders geltend zu machen. Einzubringen sind diese beim Handelsgericht Wien unter der Adresse: 1030 Wien, Marxergasse 1a in zweifacher Ausfertigung. Dabei ist ein Betrag von 22 Euro an Gerichtsgebühren zu entrichten. Der Veranstalter selbst macht möglichen Gläubigern allerdings kaum Hoffnungen, dass diese ihre Forderungen erfolgreich geltend machen können.

Hallo TV war im Sommer 2013 gestartet. Das Markenzeichen des Senders war seine Halbtagsverschlüsselung. Während dieser tagsüber frei empfangbar war, wurde das nächtliche Erotikprogramm verschlüsselt. Smartcards waren gegen Zahlung eines einmaligen Betrags zu erwerben. Zu sehen gibt es das Programm derzeit weiterhin auf 12 692 MHz horizontal (DVB-S, Symbolrate SR 22 000, Fehlerkorrektur 5/6).


Quelle: DF vom 06.01.2015, 09:40 Uhr, ps

Hallo TV über Astra abgeschaltet

Verfasst: 8. Januar 2015 16:26
von techno-com
Hallo TV über Astra abgeschaltet

Hallo TV ist Geschichte. Im Zuge eines Insolvenzverfahrens musste der Erotiksender nun seinen Sendebetrieb über Astra 19,2 Grad Ost einstellen.

Der Erotiksender Hallo TV wurde über die Satellitenplattform Astra 19,2 Grad Ost abgeschaltet. Betroffen sind alle drei Versionen, also die deutsche Ausgabe ebenso wie die polnische und die spanische. Die Abschaltung erfolgt mehr als eine Woche nach der offiziellen Verkündung der Insolvenz des Senders.

Hallo TV war im Sommer 2013 als Erotikkanal mit Halbtagsverschlüsselung gestartet. Tagsüber gab es dabei ein unverschlüsseltes und jugendfreies Programm zu sehen. Das Nachtprogramm war hingegen verschlüsselt und bot Vollerotik-Inhalte. Finanziert hatte sich der Sender ausschließlich über den Verkauf der zur Entschlüsselung nötigen Smartcards. Für diese mussten Abonnenten allerdings nur ein einziges Mal einen Festbetrag entrichten und konnten anschließend unbegrenzt schauen.

Seit dem 23. Dezember 2014 läuft nun ein Insolvenzverfahren gegen Hallo TV vor dem Handelsgericht Wien. Dabei wurde im Zuge einer gerichtlichen Anordnung vom 30. Dezember 2014 sogar die komplette Schließung des Unternehmens veranlasst. Der Sendebetrieb über Astra ging allerdings danach noch gut eine Woche weiter.


Quelle: DF vom 08.01.2015, 14:23 Uhr, ps