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Gemeinsame Lösungen und offene Standards im TV-Zukunfsmarkt

Verfasst: 6. September 2009 08:08
von techno-com
TV-Plattform: Gemeinsame Lösungen und offene Standards im TV-Zukunftsmarkt gefordert

[fp] Berlin - Millionen Haushalte in Deutschland sind von den Umbrüchen des digitalen Fernsehmarktes betroffen: immer mehr HDTV-Fernsehprogramme sind verfügbar und die Abschaltung des analogen Satellitenfernsehens in 2012 kündigt sich an.

Dazu entstehen neue Kombinationen von Fernsehen und Internet mittels Hybriden TV-Geräten und die terrestrische Rundfunkverbreitung steht kurz vor einer Revolution.

"Unsere vier Arbeitsgruppen setzen sich intensiv für offene Branchenlösungen sowie einen koordinierten Digital-Umstiegs ein", sagte Gerhard Schaas, Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform bei der IFA-Pressekonferenz.

Zum Auftakt der traditionellen Informationsveranstaltung am 4. September in Berlin analysierte Schaas, Vorstand der Loewe AG, vier prägende Trends der deutschen TV-Marktentwicklung. Die fortschreitende Digitalisierung bringt veränderte Geschäftsmodelle mit sich, und führt so auch zu Herausforderungen für Industrie, Handel und Verbraucher. Von der sich abzeichnenden Analogabschaltung der Satellitenübertragung sind nach heutigem Stand etwa 18 Mio. Haushalte betroffen.

Dies erfordert einen koordinierten Umstieg mit Beteiligung aller Marktpartner. Die TV-Plattform stellt hierfür mit der Arbeitsgruppe Digitalisierung ein geeignetes Gremium zur Verfügung. Auf die Veränderungen des Marktes reagiert die Deutsche TV-Plattform neben der strukturellen Reorganisation auch mit besserer Information und Aufklärung der Verbraucher. "Wir beteiligen uns verstärkt an Branchentreffen, beziehen medienpolitisch Stellung und agieren als Forum für Fachexperten und interessierte Kunden", resümierte Schaas den Auftrag der Deutschen TV-Plattform.

Über Chancen und Risiken in der digitalen Terrestrik klärten bei der Pressekonferenz zwei führende Experten der Deutschen TV-Plattform auf. Dr. Helmut Stein, Vorstandsmitglied und Leiter der Arbeitsgruppe Terrestrik der TV-Plattform, erläuterte das umfangreiche Aufgabenspektrum, das den bereits vollständig digitalisierten Fernsehübertragungsweg DVB-T erwartet. Herausforderungen bestehen derzeit insbesondere in der Gewährleitung des sogenannte Handover zwischen einzelnen Verbreitungsgebieten – der Handover ist für die mobile Nutzung von DVB-T wichtig und betrifft insbesondere die Nutzer von Automobilen, die mit DVB-T Antennen ausgestattet sind. Neben den Vorteilen der mobilen Nutzung werden verbesserte Kompressionsverfahren und effizientere Standards wie DVB-T2 wird den Zuschauern künftig noch mehr Programmvielfalt über die Antenne bieten. "Vielversprechend" ist laut Dr. Stein auch die Weiterentwicklung im Mobilfunk - bekannt als Long Term Evolution (LTE).

Dass die gemeinsame Nutzung terrestrischer Frequenzen durch Mobilfunk und Rundfunk aber auch erhebliche Risiken birgt, verdeutlichte Prof. Dr. Reimers: Millionen zufriedene Nutzer von DVB-T und Kabel in Deutschland werden von den zu erwartenden Störungen betroffen sein, wenn die Digitale Dividende an den Mobilfunk vergeben wird, ohne dass technische Vorkehrungen getroffen werden. "Noch hat Deutschland kein tragfähiges Gesamtkonzept für das neue UHF-Band", stellte Prof. Reimers, Vorstandsmitglied der Deutschen TV-Plattform fest: "Forschungen zur Verträglichkeit tun Not".

Zum Abschluss der Pressekonferenz lud der Vorstand alle Interessierten ein, sich am Stand der Deutschen TV-Plattform im TecWatch (Halle 5.3, Stand 7) während der gesamten IFA bis zum 9. September umfassend über Technologietrends zu informieren. Zusammen mit dem Genfer DVB-Projektbüro, das weltweit für die Entwicklung von digitalen Fernsehstandards zuständig ist, bietet die TV-Plattform Aufklärung über alle wichtige Trends des digitalen-TV-Marktes. Neben Aufklärungs-Broschüren für Verbraucher stehen auch Experten für Fachgespräche zur Verfügung.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 6.9.09