Jultec stellt teilnehmergesteuertes Einkabelsystem JESS vor
Verfasst: 18. Mai 2011 17:21
Jultec stellt teilnehmergesteuertes Einkabelsystem JESS für vier Satelliten vor – Programmierbare Antennendosen
Digitalmagazin im Gespräch mit Klaus Müller, Geschäftsführer Jultec GmbH
Der Antennenverteiltechnik-Hersteller Jultec hat auf der diesjährigen ANGA Cable zwei Weltneuheiten im Bereich teilnehmergesteuerter Einkabellösungen präsentiert: das erste teilnehmergesteuerte Einkabelsystem zum Empfang von vier Satelliten für bis zu zwölf Satellitenempfänger auf einer Ableitung sowie programmierbare Antennensteckdosen für wohnungsübergreifende Installationen. Im Gespräch mit Digitalmagazin erklärt Jultec-Chef Klaus Müller die Funktionsweise der neuen Produkte sowie des Steuersystems JESS (Jultec Enhanced Stacking System) und stellt receivergespeiste Niedrig-Energie-Multischalter für vier Satelliten in Aussicht.
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Digitalmagazin: Herr Müller, Jultec hat eine teilnehmergesteuerte Einkabellösung zum Empfang von vier Satellitenpositionen entwickelt, an deren Ausgängen je zwölf Satellitentuner an einer Koaxialleitung mit allen Programmen ohne Einschränkungen versorgt werden können. Wie funktioniert dieses Einkabelsystem?
Müller: Im Prinzip funktioniert unser JPS1702-12TN wie jedes andere teilnehmergesteuerte Einkabelsystem auch, jedoch sind die hochfrequenzmäßigen Anforderungen an die Schaltung aufgrund ihrer Komplexität wesentlich höher (im JPS1702-12TN sind immerhin ein 16x24-Multischalter und 24 einzeln abstimmbare Frequenzumsetzer enthalten). Beim Empfang von vier Satellitensystemen kann davon ausgegangen werden, dass auch schwächere Satellitensysteme oder solche mit SCPC-Übertragungen empfangen werden sollen. Hier leisten die von uns verwendeten Entropic-Chipsätze wegen des geringen Phasenrauschens und der AGC sehr gute Dienste. Da das Gerät (wie übrigens alle unsere Geräteserien) für den Einsatz im Wohnungsbau und für Netzbetreiber in Verbindung mit interaktiven CATV-Systemen konzipiert ist, müssen hohe Anforderungen an Signalqualität und Betriebssicherheit eingehalten werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Funktion ist die von uns speziell entwickelte Gerätefirmware, welche sehr robuste Empfangsroutinen für die Steuersignale aufweist und neben der EN 50494 natürlich das neue Steuersystem JESS unterstützt.
Digitalmagazin: Welche Vorteile bietet JESS gegenüber der EN 50494?
Müller: Der größte Vorteil von JESS ist, dass sich nun bis zu 64 Satellitensysteme ansteuern lassen (bei EN 50494 nur zwei). Es lassen sich zudem bis zu 16 Receiver auf einer Ableitung betreiben (bisher acht) und die Abstimmgenauigkeit wurde auf 1MHz verbessert (bisher 4MHz). Trotz der vielen Möglichkeiten ist eine JESS-Datenübertragung kürzer als Steuerbefehle nach EN 50494. JESS wurde möglichst einfach, aber flexibel gehalten. Manches ist genauer spezifiziert als in der EN 50494, damit bekannte Probleme vermieden werden. JESS-Umsetzer haben übrigens immer auch die EN 50494-Funktionalität integriert, so dass auch ältere Receiver zumindest Teilfunktionen nutzen können. Selbstverständlich ist ein gemischter Betrieb beider Systeme möglich. Mit JESS wird erstmals bidirektionale Kommunikation unterstützt (basierend auf DiSEqC 2.0), wodurch eine wesentlich einfachere und sichere Installation möglich ist.
Digitalmagazin: Inwiefern und wann werden die Empfangsgeräte JESS-Unterstützung bieten?
Müller: Mit TechniSat und Kathrein sind bereits zwei wichtige Receiveranbieter in die Standardisierung eingebunden. Digenius hat uns mit Testsoftware unterstützt, die Live-Vorführung auf der ANGA wurde mit deren Software durchgeführt. Mehrere Receiveranbieter sind auf uns zugekommen und haben Grundsätzliches bekundet. Da sich JESS einfacher in die Receiver implementieren lässt als die EN 50494, ist davon auszugehen, dass weitere Receiveranbieter folgen. Zudem erfolgt ein gewisser Druck aus Richtung der Netzbetreiber, die entsprechende Geräte an Endkunden vermieten wollen.
Digitalmagazin: Jultec bietet zukünftig auch programmierbare Antennendosen an. Was ist deren Einsatzzweck und wie erfolgt die Programmierung?
Müller: Teilnehmergesteuerte Einkabelsysteme sind nicht für wohnungsübergreifende Installationen geeignet, da systembedingt keine Schutzmechanismen gegen Fehlkonfiguration der Empfangsgeräte möglich sind. Wir sehen als einzige sichere Lösung für dieses Problem eine spezielle Antennensteckdose. Die von uns entwickelte Dose hat einen integrierten Microcontroller mit einer speziellen Software, die die eintreffenden Steuerbefehle analysiert, noch während der Befehl empfangen wird. Die Befehlsdaten werden mit hinterlegten Berechtigungen verglichen. Nur zugelassene Steuerbefehle dürfen in das Einkabelnetz passieren. Die Berechtigungen werden durch den Installateur mittels eines Programmieradapters in der jeweiligen Antennensteckdose abgelegt. Dabei können beliebige Userbänder freigegeben werden. So kann der Installateur die zur Verfügung stehenden Userbänder sicher auf die verschiedenen Antennendosen aufteilen, so dass es zu keinen Störungen mehr kommen kann.
Digitalmagazin: Ein Ausblick: Welche weiteren Planungen bestehen seitens Ihres Portfolios?
Müller: Bei uns hängen die „normalen“ Multischalter interessanterweise zeitlich immer etwas hinter den Einkabelumsetzern hinterher, da werden sicher auch irgendwann receivergespeiste Niedrig-Energie-Multischalter für vier Satelliten kommen. Ansonsten denke ich, dass wir ein sinnvolles und rundes Verteiltechnik-Programm anbieten können. Da wir unsere Produkte selbst entwickeln und produzieren, können wir aber recht schnell auf neue Anforderungen reagieren.
Digitalmagazin: Herr Müller, vielen Dank für das Gespräch.
http://www.jultec.de
Dies ist eine Meldung aus dem digitalen Nachrichtendienst „Digitalmagazin“.
Quelle: http://www.infosat.de/Meldungen/?msgID=63361 vom 18.05.2011
Alle Informationen zu Abonnements und Preisen finden Sie unter http://www.digitalmagazin.info .
Digitalmagazin im Gespräch mit Klaus Müller, Geschäftsführer Jultec GmbH
Der Antennenverteiltechnik-Hersteller Jultec hat auf der diesjährigen ANGA Cable zwei Weltneuheiten im Bereich teilnehmergesteuerter Einkabellösungen präsentiert: das erste teilnehmergesteuerte Einkabelsystem zum Empfang von vier Satelliten für bis zu zwölf Satellitenempfänger auf einer Ableitung sowie programmierbare Antennensteckdosen für wohnungsübergreifende Installationen. Im Gespräch mit Digitalmagazin erklärt Jultec-Chef Klaus Müller die Funktionsweise der neuen Produkte sowie des Steuersystems JESS (Jultec Enhanced Stacking System) und stellt receivergespeiste Niedrig-Energie-Multischalter für vier Satelliten in Aussicht.
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Digitalmagazin: Herr Müller, Jultec hat eine teilnehmergesteuerte Einkabellösung zum Empfang von vier Satellitenpositionen entwickelt, an deren Ausgängen je zwölf Satellitentuner an einer Koaxialleitung mit allen Programmen ohne Einschränkungen versorgt werden können. Wie funktioniert dieses Einkabelsystem?
Müller: Im Prinzip funktioniert unser JPS1702-12TN wie jedes andere teilnehmergesteuerte Einkabelsystem auch, jedoch sind die hochfrequenzmäßigen Anforderungen an die Schaltung aufgrund ihrer Komplexität wesentlich höher (im JPS1702-12TN sind immerhin ein 16x24-Multischalter und 24 einzeln abstimmbare Frequenzumsetzer enthalten). Beim Empfang von vier Satellitensystemen kann davon ausgegangen werden, dass auch schwächere Satellitensysteme oder solche mit SCPC-Übertragungen empfangen werden sollen. Hier leisten die von uns verwendeten Entropic-Chipsätze wegen des geringen Phasenrauschens und der AGC sehr gute Dienste. Da das Gerät (wie übrigens alle unsere Geräteserien) für den Einsatz im Wohnungsbau und für Netzbetreiber in Verbindung mit interaktiven CATV-Systemen konzipiert ist, müssen hohe Anforderungen an Signalqualität und Betriebssicherheit eingehalten werden. Ein wesentlicher Bestandteil der Funktion ist die von uns speziell entwickelte Gerätefirmware, welche sehr robuste Empfangsroutinen für die Steuersignale aufweist und neben der EN 50494 natürlich das neue Steuersystem JESS unterstützt.
Digitalmagazin: Welche Vorteile bietet JESS gegenüber der EN 50494?
Müller: Der größte Vorteil von JESS ist, dass sich nun bis zu 64 Satellitensysteme ansteuern lassen (bei EN 50494 nur zwei). Es lassen sich zudem bis zu 16 Receiver auf einer Ableitung betreiben (bisher acht) und die Abstimmgenauigkeit wurde auf 1MHz verbessert (bisher 4MHz). Trotz der vielen Möglichkeiten ist eine JESS-Datenübertragung kürzer als Steuerbefehle nach EN 50494. JESS wurde möglichst einfach, aber flexibel gehalten. Manches ist genauer spezifiziert als in der EN 50494, damit bekannte Probleme vermieden werden. JESS-Umsetzer haben übrigens immer auch die EN 50494-Funktionalität integriert, so dass auch ältere Receiver zumindest Teilfunktionen nutzen können. Selbstverständlich ist ein gemischter Betrieb beider Systeme möglich. Mit JESS wird erstmals bidirektionale Kommunikation unterstützt (basierend auf DiSEqC 2.0), wodurch eine wesentlich einfachere und sichere Installation möglich ist.
Digitalmagazin: Inwiefern und wann werden die Empfangsgeräte JESS-Unterstützung bieten?
Müller: Mit TechniSat und Kathrein sind bereits zwei wichtige Receiveranbieter in die Standardisierung eingebunden. Digenius hat uns mit Testsoftware unterstützt, die Live-Vorführung auf der ANGA wurde mit deren Software durchgeführt. Mehrere Receiveranbieter sind auf uns zugekommen und haben Grundsätzliches bekundet. Da sich JESS einfacher in die Receiver implementieren lässt als die EN 50494, ist davon auszugehen, dass weitere Receiveranbieter folgen. Zudem erfolgt ein gewisser Druck aus Richtung der Netzbetreiber, die entsprechende Geräte an Endkunden vermieten wollen.
Digitalmagazin: Jultec bietet zukünftig auch programmierbare Antennendosen an. Was ist deren Einsatzzweck und wie erfolgt die Programmierung?
Müller: Teilnehmergesteuerte Einkabelsysteme sind nicht für wohnungsübergreifende Installationen geeignet, da systembedingt keine Schutzmechanismen gegen Fehlkonfiguration der Empfangsgeräte möglich sind. Wir sehen als einzige sichere Lösung für dieses Problem eine spezielle Antennensteckdose. Die von uns entwickelte Dose hat einen integrierten Microcontroller mit einer speziellen Software, die die eintreffenden Steuerbefehle analysiert, noch während der Befehl empfangen wird. Die Befehlsdaten werden mit hinterlegten Berechtigungen verglichen. Nur zugelassene Steuerbefehle dürfen in das Einkabelnetz passieren. Die Berechtigungen werden durch den Installateur mittels eines Programmieradapters in der jeweiligen Antennensteckdose abgelegt. Dabei können beliebige Userbänder freigegeben werden. So kann der Installateur die zur Verfügung stehenden Userbänder sicher auf die verschiedenen Antennendosen aufteilen, so dass es zu keinen Störungen mehr kommen kann.
Digitalmagazin: Ein Ausblick: Welche weiteren Planungen bestehen seitens Ihres Portfolios?
Müller: Bei uns hängen die „normalen“ Multischalter interessanterweise zeitlich immer etwas hinter den Einkabelumsetzern hinterher, da werden sicher auch irgendwann receivergespeiste Niedrig-Energie-Multischalter für vier Satelliten kommen. Ansonsten denke ich, dass wir ein sinnvolles und rundes Verteiltechnik-Programm anbieten können. Da wir unsere Produkte selbst entwickeln und produzieren, können wir aber recht schnell auf neue Anforderungen reagieren.
Digitalmagazin: Herr Müller, vielen Dank für das Gespräch.
http://www.jultec.de
Dies ist eine Meldung aus dem digitalen Nachrichtendienst „Digitalmagazin“.
Quelle: http://www.infosat.de/Meldungen/?msgID=63361 vom 18.05.2011
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