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HD Plus: "Wünschen praktikable Vorspulfunktion für Zuschauer

Verfasst: 28. September 2012 13:37
von techno-com
HD Plus: "Wünschen praktikable Vorspulfunktion für Zuschauer"

Das Bezahlmodell für hochauflösende Privatsender via Satellit, HD Plus, hat sich in den vergangen Jahren Schritt für Schritt zum Erfolg für das Mutterunternehmen SES Astra und die privaten Programmanbieter entwickelt. DIGITALFERNSEHEN.de sprach mit Geschäftsführer Timo Schneckenburger über das Geschäftsmodell und die Möglichkeiten, bestimmte Restriktionen für die Zuschauer abzubauen.

Über 630 000 zahlende Haushalte konnte die HD Plus GmbH im zweiten Quartal 2012 vermelden. Damit wurde der Kundenstamm für den Anbieter allein im Zeitraum von Anfang April bis Ende Juni um rund 120 000 gesteigert. Bis zum Ende des Jahres hat man bei der Astra-Tochter sogar das Ziel von einer Million zahlender Haushalte ausgegeben.

Für Timo Schnekenburger, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei HD Plus, ein zwar ambitioniertes, aber durchaus realistisches Ziel. Erreicht werden kann es jedoch nur, wenn auch weiterhin genügend Kunden bereit sind, nach der einjährigen kostenlosen Testphase in die Bezahlphase von HD Plus zu wechseln. Ein Modell, das in den vergangenen knapp drei Jahren gut funktioniert hat, wie Schneckenburger im Gespräch mit DIGITALFERNSEHEN.de bestätigte.

"Das Prinzip von HD Plus ist ja, dass der Käufer eines HD-Plus-fähigen Gerätes HD Plus in den ersten zwölf Monaten gratis ausprobieren, auf Herz und Nieren prüfen und damit die 14 Privatsender in HD einfach erleben kann.", so der Geschäftsführer. Nach dem Ablauf der Gratisphase sei es allein an den Kunden, zu entscheiden, ob sie die HD-Versionen der Privatsender weiterhin sehen möchten und dementsprechend bereit sind, dafür zu zahlen.

Auf einen automatischen Umstieg in die Bezahlphase, ähnlich eines Abo-Models, möchte man auch künftig verzichten. Für das Unternehmen sei es deshalb besonders wichtig die Zuschauer während der Testphase davon zu überzeugen, dass HD Plus sein Geld wert ist. "Damit sich die Anzahl zahlender Haushalte auch künftig positiv entwickelt, müssen wir weiter hart dafür arbeiten, dass sich die Zuschauer beim Kauf eines neuen Geräts für einen HD-Plus-Receiver oder ein CI-Plus-Modul für HD Plus entscheiden."

Dabei ist das Geschäftsmodell von HD Plus jedoch längst nicht unumstritten. Kritiker bemängeln immer wieder die starken Reglementierungen, mit denen die Zuschauer leben müssen. So erlaubt HD Plus beispielsweise noch immer kein Archivieren der HD-Aufnahmen und auch das Vorspulen ist nach wie vor nicht möglich. "Bei dieser Frage liegt es weniger am Wollen als am Können", teilte Schneckenburger auf die Frage mit, ob denn geplant sei, die Restriktionen in Zukunft zurückzuschrauben. So sei die Grundidee der Vorspulrestriktion keineswegs, das Vorspulen generell zu verbieten, sondern das Geschäftsmodel der Sender zu schützen, die sich bekanntermaßen über ihre Werbeschienen finanzieren. "Wir wünschen uns für den Zuschauer natürlich eine praktikablere Lösung, halten das Interesse der Sender aber ebenfalls für legitim.", so der Geschäftsführer.

Es sei allerdings eine große technische Herausforderung, das Vorspulen zwischen verschiedenen Punkten umgehungssicher zu erlauben oder zu unterbinden. Zwar werde an vielen Stellen bereits an Lösungen gearbeitet, allerdings scheitere eine Umsetzung derzeit noch an den angesprochenen technischen Schwierigkeiten.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 28.09.2012, 11:21 Uhr, ps