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HD-Plus-Chef: Gelockerte Restriktionen schaffen Flexibilität

Verfasst: 14. Februar 2014 05:54
von techno-com
HD-Plus-Chef: Gelockerte Restriktionen schaffen Flexibilität

Im April wird HD Plus seine Aufnahme-Restriktionen lockern - zumindest für die ProSiebenSat.1-Sender. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit Konzern-Chef Timo Schneckenburger über die neue Entwicklung und die Hürden, die dafür zu nehmen waren. Doch nicht nur die Flexibilität soll sich verbessern, sondern auch das Angebot. Dabei hat HD Plus die 50-Sender-Marke im Visier.

Herr Schneckenburger, wie genau sollen die neuen Regelungen für Aufnahmen von HD-Plus-Sendern aussehen? Unter welchen Bedingungen werden diese möglich sein?

Timo Schneckenburger: Schon immer konnte man HD-Plus-Sendungen aufzeichnen, wenn man einen PVR-HD-Plus-Satellitenreceiver nutzt. Neu ist, dass man ab dem 16. April innerhalb von bestimmten, aufgezeichneten Sendungen vorspulen kann: Die so genannte Vorspulrestriktion wird bei den Sendern Sat.1 HD, ProSieben HD, Kabel Eins HD, Sixx HD und ProSieben Maxx HD gelockert. Konkret bedeutet das: Bei allen Sendungen dieser Sender, die ab dem 16. April mit einem PVR-HD-Plus-Receiver aufgezeichnet werden, können die Nutzer mit bis zu achtfacher Geschwindigkeit vorspulen. Dies wird automatisch möglich. Die Kunden müssen dafür kein Softwareupdate an ihrem Receiver vornehmen, denn die Signalisierung erfolgt durch das Satellitensignal.

Bereits 2012 hatten Sie in einem Interview mit DIGITAL FERNSEHEN angekündigt, dass man bei HD Plus grundsätzlich an einer flexibleren Regelung für Aufnahmen interessiert sei, dieser jedoch einige Hürden im Weg stünden. Von wem ging die Initiative aus, nun die Aufnahmerestriktionen für die Sender von ProSiebenSat.1 zu lockern?

Schneckenburger: Wir sind mit allen Partnern, also beispielsweise mit dem Handel, den Herstellern und natürlich mit den Sendern im ständigen Dialog. Die Vorspulrestriktion war und ist eine Entscheidung der Sender, die wir natürlich respektieren und umsetzen. Obwohl das Thema oft diskutiert wird, betrifft es vergleichsweise wenige Kunden direkt, wird von diesen aber als Komforteinschränkung wahrgenommen. Deswegen freuen wir uns, dass nun erste Sender Lockerungen umsetzen.

Welche Hürden galt es dabei zu bewältigen? Waren diese eher technischer oder rechtlicher Natur?

Schneckenburger: Die Frage ist eine andere. Nämlich die, wie gemeinsam mit den Partnern die Attraktivität des Angebots von HD Plus weiter gesteigert werden kann. Sicher ist die Anzahl und Auswahl an Sendern, die ihr Programm in brillanter Qualität über Satellit mit HD Plus präsentieren, dafür ganz entscheidend. Aber auch die Frage nach größerem Komfort für Kunden, die mit ihrem HD-Plus-Receiver aufnehmen, gehört dazu. Und hier freuen wir uns, wie gesagt, über die Entwicklung.

Flexibilität scheint auch für TV-Angebote zum Gebot zu werden. Einen Schritt zu einem flexibleren Angebot sind Sie nun gegangen. Wie lassen sich die Bedürfnisse des Zuschauers durch eine weitere Verbesserung des Angebots in Zukunft noch besser erfüllen?

Schneckenburger: Wir arbeiten kontinuierlich und mit Leidenschaft daran, HD+ noch attraktiver zu machen. Wesentliche Impulsgeber dafür sind Rückmeldungen aus dem Handel, unsere Gespräche mit den Sendern sowie unser Dialog mit Kunden. So setzen wir zum 6. Mai den Wunsch vieler Kunden um, die bereits wiederholt eine Verlängerung bei uns im Webshop erworben haben, und bieten dort als Alternative zum Prepaid-Modell die Möglichkeit eines Abos an. Damit flexibilisieren wir den Zugang zu HD Plus. Natürlich geht es auch um neue Sender – und hier wollen wir noch in diesem Jahr die 20-Sender-Marke knacken. Genau genommen sogar die 50-Sender-Marke, denn neben den verschlüsselten privaten TV-Sendern können natürlich auch die 30 unverschlüsselten HD-Sender mit einem HD-Plus-Empfangsgerät gesehen werden. Und wir arbeiten an unserem nicht-linearen Produkt – HD Plus Replay. Auch dort steht Flexibilität im Mittelpunkt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.


Quelle: DF vom 13.02.2014, 11:07 Uhr, ps