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Sky misst Einschaltquoten künftig per Rückkanal

Verfasst: 22. Juli 2016 11:20
von techno-com
Sky misst Einschaltquoten künftig per Rückkanal

Die bisherige AGF-Messung deckt den linearen und nicht-linearen Pay-TV-Empfang nur rudimentär ab. Daher will Sky die Einschaltquoten künftig selbst ermitteln.

Die Münchner Pay-TV-Anbieter Sky will der Werbewirtschaft ab spätestens Januar kommenden Jahres genauere Einschaltquoten liefern. Hierzu soll "Deutschlands größtes TV-Panel" an den Start gehen, das aus 15.000 Sky-Abonnenten bestehen soll. 3000 davon werden in Österreich beheimatet sein und die dortigen Sehgewohnheiten abbilden. Dies kündigte Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Sky Deutschland, am Donnerstag auf einer Veranstaltung des Arbeitskreises Pay-TV innerhalb des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) an.

Bisher werden die Pay-TV-Einschaltquoten exklusiv von der AGF ermittelt, die auch die Free-TV-Sender misst. Dort gibt es 440 von der AGF ausgewählte Sky-Haushalte, deren Paketstrukturen jedoch nicht dem aktuellen Durchschnitt entsprechen. So kam es in der Vergangenheit immer wieder zu sogenannten Nullmessungen. Das sind Sendungen mit Null gemessenen Zuschauern, was in der Realität sicherlich nicht stimmen wird. Auch fehlt im AGF-Panel die Erfassung der nicht-linearen Nutzung.

Sky wählt beim neuen "15K-Panel", so der Eigenname, zusammen mit einem Dienstleister die Abonnenten nach repräsentativen Kritierien aus und schaltet nach deren Zustimmung im Sky-Receiver den Rückkanal frei, sodass das Panel eine repräsentative Stichprobe der Grundgesamtheit aller Sky-Haushalte widerspiegelt. Abonnenten, die über ein CI-Modul Sky empfangen, können aktuell daran nicht teilnehmen. Wer nicht mehr mitmachen will, soll jederzeit täglich seine Mitarbeit kündigen können.

Der Pay-TV-Sender erhofft sich durch das neue Panel eine "viel fairere Abbildung" bei den Einschaltquoten, bleibt jedoch auch künftig parallel im AGF-Panel. Mit der AGF wolle Sky weiterhin "dialogorientierte Gespräche führen", so Schmidt gegenüber DIGITAL FERNSEHEN.


Quelle: DF vom 22.07.2016, 09:18 Uhr, Stefan Hofmeir