Seite 1 von 1

Bayern-Manager Hoeneß gegen Premiere-Monopol beim Fußball

Verfasst: 20. Juli 2007 09:46
von techno-com
[fp] München - Der Manager des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München, Uli Hoeneß, fordert eine Verschiebung des nächsten Bieterverfahrens für die Fernsehübertragungsrechte der Fußball-Bundesliga.

"Es ist eine Situation entstanden, die keine Schnellschüsse erlaubt", sagte Hoeneß der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe) laut Vorabbericht.

Das Bundeskartellamt hatte zu Wochenbeginn die Erlaubnis erteilt, dass die Rechte für das Bezahlfernsehen nach nur einem Jahr beim Sender arena in einer Sub-Lizenz wieder an dessen Konkurrenten Premiere zurückgehen dürfen. Die Regelung gilt bis 30. Juni 2009. Die Deutsche Fußball Liga (DFL), die die Fernsehrechte der ersten und zweiten Liga zentral vergibt, hat vorgesehen, das nächste Vergabeverfahren schon im kommenden November zu starten. Dabei soll es um die Fernsehrechte der Spielzeiten 2009/2010, 2010/2011 und 2011/12 gehen.

Hoeneß sagte, er könne der DFL nur raten, das Bieterverfahren um ein halbes Jahr zu verschieben. Derzeit könne im November nur noch Premiere als Bieter um die Bezahlfernsehrechte erwartet werden. "Falls das so bleibt, würde ich sagen: Gute Nacht, deutscher Fußball", sagte Hoeneß.

Er hoffe darauf, dass durch eine Verschiebung des Verfahrens Zeit gewonnen wird, damit ein neuer Anbieter in Konkurrenz zu Premiere treten kann. "Irgendjemand muss auftauchen. Irgendjemand wird auftauchen. Sonst hätte das Kartellamt ein Eigentor par excellence geschossen. Mit dessen dilettantischer Entscheidung läuft das jetzt auf ein klassisches Monopol zu", sagte der Bayern-Manager. So etwas könne das Kartellamt nicht gewollt haben.

Kurzfristig sei die Rückkehr der Ligarechte zu Premiere kein Problem, sagte Hoeneß. "Bisher ist nichts passiert. Passiert ist dann was, wenn wir für 2009 im Pay-Bereich nur einen Anbieter haben, der Premiere heißt, und dessen erste Forderung lautet: Entweder, es gibt im Free-Bereich die ARD-'Sportschau' nicht mehr oder Ihr könnt Euch Euren Fußball mit dem Fernglas suchen." Der FC Bayern werde um die Sportschau kämpfen bis zum letzten. "Es ist in diesem Lande beides möglich: Eine Sportschau in einem vernünftigen Zeitfenster und das Pay-TV", sagte Hoeneß.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 19.7.07