Kofler/Schawinski: ARD und ZDF machen Kommerzfernsehen
Verfasst: 21. August 2007 08:45
[ha] Hamburg - Die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF betreiben nach Ansicht der ehemaligen Privat-TV-Manager Roger Schawinski und Georg Kofler zum Teil reines Kommerzfernsehen.
In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sagte Schawinski, der im Dezember vergangenen Jahres als Sat.1- Geschäftsführer ausstieg: "Die Telenovelas, eine rein kommerzielle Sendeform, werden in ihrer plattesten Art bei ARD und ZDF vorgeführt." Die Öffentlich-Rechtlichen seien verzweifelt, "weil sie junge Zuschauer verscheucht haben". Jetzt versuchten sie, das Privatfernsehen zu kopieren. "Und sie können es mit ihren Gebührenmilliarden auch locker bezahlen."
Der scheidende Premiere-Chef Kofler sprach in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus" von einer "ungebremsten Expansion" der öffentlich-rechtlichen Sender, die "die Wachstumschancen der privaten Medienindustrie substanziell einschränkt". ARD und ZDF "nutzen jede technische Innovation, um ihre Aktivitäten unter der Camouflage von Entwicklungsprojekten weiter auszudehnen". So hätten sie mit dem Digitalfernsehen sechs neue Sender gestartet und das Internet sei "das nächste Eroberungsgebiet".
Kofler: "Und dann müssen wieder die Gebühren erhöht werden, weil das Neue ja Geld kostet." Kofler hielt den Politikern vor, sich von den Öffentlich- Rechtlichen einlullen zu lassen. Sie würden hofiert und erhielten bei ARD und ZDF eine Plattform. "Und gleichzeitig sitzen sie in deren Verwaltungsgremien und mutieren zu deren Interessenvertretern. Diese Verfilzung verhindert eine wirksame Kontrolle."
Schawinski kritisierte auch die Programm- und Personalentscheidungen bei seinem früheren Sender Sat.1 nach der Übernahme durch die Finanzinvestoren KKR und Permira. Mit der Streichung von Arbeitsplätzen und eigenproduzierten Programmen erhöhe der Sender "mit einem Fingerschnippen den Umsatz pro Mitarbeiter, eine wichtige internationale Vergleichsgröße". Ein eigenes neues Programm durch Wiederholungen zu ersetzen, weil die nichts kosten, sei jedoch "kurzfristiges Controller-Fernsehen. So was geht nicht lange gut." (dpa)
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 20.8.07
In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" sagte Schawinski, der im Dezember vergangenen Jahres als Sat.1- Geschäftsführer ausstieg: "Die Telenovelas, eine rein kommerzielle Sendeform, werden in ihrer plattesten Art bei ARD und ZDF vorgeführt." Die Öffentlich-Rechtlichen seien verzweifelt, "weil sie junge Zuschauer verscheucht haben". Jetzt versuchten sie, das Privatfernsehen zu kopieren. "Und sie können es mit ihren Gebührenmilliarden auch locker bezahlen."
Der scheidende Premiere-Chef Kofler sprach in einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus" von einer "ungebremsten Expansion" der öffentlich-rechtlichen Sender, die "die Wachstumschancen der privaten Medienindustrie substanziell einschränkt". ARD und ZDF "nutzen jede technische Innovation, um ihre Aktivitäten unter der Camouflage von Entwicklungsprojekten weiter auszudehnen". So hätten sie mit dem Digitalfernsehen sechs neue Sender gestartet und das Internet sei "das nächste Eroberungsgebiet".
Kofler: "Und dann müssen wieder die Gebühren erhöht werden, weil das Neue ja Geld kostet." Kofler hielt den Politikern vor, sich von den Öffentlich- Rechtlichen einlullen zu lassen. Sie würden hofiert und erhielten bei ARD und ZDF eine Plattform. "Und gleichzeitig sitzen sie in deren Verwaltungsgremien und mutieren zu deren Interessenvertretern. Diese Verfilzung verhindert eine wirksame Kontrolle."
Schawinski kritisierte auch die Programm- und Personalentscheidungen bei seinem früheren Sender Sat.1 nach der Übernahme durch die Finanzinvestoren KKR und Permira. Mit der Streichung von Arbeitsplätzen und eigenproduzierten Programmen erhöhe der Sender "mit einem Fingerschnippen den Umsatz pro Mitarbeiter, eine wichtige internationale Vergleichsgröße". Ein eigenes neues Programm durch Wiederholungen zu ersetzen, weil die nichts kosten, sei jedoch "kurzfristiges Controller-Fernsehen. So was geht nicht lange gut." (dpa)
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 20.8.07