Premiere mit Zwangs-Receivern?
Verfasst: 13. Mai 2009 15:45
Premiere mit Zwangs-Receivern? Spekulationen um Pay-TV-Anbieter
Wilde Spekulationen über Premiere-Umbau
Die Spekulationen über einen bevorstehenden Neustart der führenden deutschen Pay-TV-Plattform Premiere unter dem Titel "Sky" ab Sommer reißen nicht ab. Mehrere Mediendienste kolportierten am Dienstag, die Umbenennung sei aufgrund eines internen Vorstandbeschlusses seit Montagabend unter Dach und Fach. Die aktienrechtliche Notwendigkeit einer Genehmigung durch Aufsichtsrat und die für Ende Juni in München anberaumte Hauptversammlung wurde dabei außer Acht gelassen.
Ohne Nennung von Quellen berichtete etwa der Branchendienst "DWDL" am Dienstag über eine angebliche Anmutung des künftigen deutschen Sky-Schriftzugs an das britische Vorbild in Kleinschreibung und transparenter grau-blauer Optik. Ebenfalls mutmaßte der Dienst, wie in Großbritannien wolle Anteilseigner Rupert Murdoch (News Corp.) eine proprietäre Hardware-Plattform durchsetzen. Aufgrund laufender Ermittlungen des Bundeskartellamts gegen Marktmonopole im Receiver-Bereich erscheint dieser Schritt weder durchsetzbar noch wahrscheinlich.
Duzen nach Möbelhaus-Muster?
Ebenfalls kursierten Meldungen, wonach Premiere unter dem neuen Sky-Label den Kunden künftig nach Vorbild des schwedischen Möbelhauses IKEA konsequent duzen möchte. Ein Sprecher wollte die Spekulationen auf Anfrage nicht kommentieren, verwies aber auf einen Prospekt, den der Sender anlässlich seiner im April beschlossenen Kapitalerhöhung herausgegeben hatte. Darin heißt es, das Geschäft des Senders sei nicht vom Markenzeichen Premiere abhängig. Ein Gutachten zur Überprüfung der Marke sei im Januar in Auftrag gegeben worden.
"Im Hinblick auf die künftige Markenstrategie von Premiere wurden bis jetzt noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass Premiere die Nutzung des Markenzeichens Premiere einstellen wird", ist dem Prospekt zu entnehmen. Nach SAT+KABEL-Informationen wurden seit Frühjahr im Rahmen von Marktstudien mehrere Namensalternativen, darunter auch "Sky Germany" und "German Sky" auf ihre Akzeptanz hin abgeklopft. Die Presseagentur dpa hatte Anfang Mai einen Branchenkenner mit den Worten zitiert: "Das ist definitiv beschlossene Sache. Die Marke Premiere ist tot" (SAT+KABEL berichtete).
Bundesliga-Vermarktung als möglicher Einstieg
Abonnenten und unbeteiligte Beobachter dürften in den kommenden Wochen schlauer werden. Der Auftakt zur Vermarktung der kommenden Bundesliga-Saison gilt bei Premiere traditionell als Zeitpunkt für die Einführung neuer Programmpakete und anderer Innovationen. Dann klärt sich auch, ob das kolportierte Vorhaben des neuen Vorstandschefs Williams, die Buchung eines aus 30 bis 40 Kanälen bestehenden Basispaket für Kunden zwingend vorzuschreiben, den Tatsachen entspricht. Nach britischem "Sky Digital"-Vorbild soll dieses Paket dann um Optionen für Filme, Sport, Bundesliga und HD erweiterbar sein.
Im Dezember war Premiere knapp an der Pleite vorbeigeschrammt und hatte sich vor Weihnachten mit Banken und Großaktionär Rupert Murdoch auf eine neue Finanzierung geeinigt. Kern dieses Konzepts waren zwei Kapitalerhöhungen, die zuletzt rund 450 Millionen Euro in die Kassen des Unternehmens spülten. Mit dem Geld will Vorstandschef Mark Williams den Sender nun neu aufstellen. Knapp ein Drittel der neuen Aktien war an eine Tochter der News Corp. von Murdoch gegangen, deren Anteil dadurch von 29 auf 30,5 Prozent stieg.
Neuer Chef Williams hat Großes vor
Nach tiefroten Zahlen hatte Murdoch im Herbst vergangenen Jahres den alten Vorstand gestürzt und seinen Vertrauten Williams auf den Chefsessel gesetzt. Der Australier tauschte nahezu den kompletten Vorstand aus, schmiss fast eine Million Karteileichen aus dem Kundenverzeichnis und baut den Sender derzeit kräftig um. Nach der Bereinigung zählte Premiere lediglich 2,4 Millionen Abonnenten. Nun soll unter anderem der Vertrieb um- und ausgebaut sowie die Programm- und Preispakete vereinfacht werden. Geplant ist der Neustart dem Vernehmen nach für die Bundesliga-Pause im Sommer.
Williams hatte für Murdoch 2003 bereits den Bezahlsender Sky Italia saniert. In Großbritannien hält die News Corp. 39 Prozent an BSkyB, der führenden PayTV-Gruppe mit mehr als 8,8 Millionen Abonnenten. In Italien ist Sky Italia mit mehr als vier Millionen Kunden eine 100-prozentige Tochter.
Quelle: sat & kabel gefunden auf http://www.box-pirates.to/thread.php?threadid=80991
Wilde Spekulationen über Premiere-Umbau
Die Spekulationen über einen bevorstehenden Neustart der führenden deutschen Pay-TV-Plattform Premiere unter dem Titel "Sky" ab Sommer reißen nicht ab. Mehrere Mediendienste kolportierten am Dienstag, die Umbenennung sei aufgrund eines internen Vorstandbeschlusses seit Montagabend unter Dach und Fach. Die aktienrechtliche Notwendigkeit einer Genehmigung durch Aufsichtsrat und die für Ende Juni in München anberaumte Hauptversammlung wurde dabei außer Acht gelassen.
Ohne Nennung von Quellen berichtete etwa der Branchendienst "DWDL" am Dienstag über eine angebliche Anmutung des künftigen deutschen Sky-Schriftzugs an das britische Vorbild in Kleinschreibung und transparenter grau-blauer Optik. Ebenfalls mutmaßte der Dienst, wie in Großbritannien wolle Anteilseigner Rupert Murdoch (News Corp.) eine proprietäre Hardware-Plattform durchsetzen. Aufgrund laufender Ermittlungen des Bundeskartellamts gegen Marktmonopole im Receiver-Bereich erscheint dieser Schritt weder durchsetzbar noch wahrscheinlich.
Duzen nach Möbelhaus-Muster?
Ebenfalls kursierten Meldungen, wonach Premiere unter dem neuen Sky-Label den Kunden künftig nach Vorbild des schwedischen Möbelhauses IKEA konsequent duzen möchte. Ein Sprecher wollte die Spekulationen auf Anfrage nicht kommentieren, verwies aber auf einen Prospekt, den der Sender anlässlich seiner im April beschlossenen Kapitalerhöhung herausgegeben hatte. Darin heißt es, das Geschäft des Senders sei nicht vom Markenzeichen Premiere abhängig. Ein Gutachten zur Überprüfung der Marke sei im Januar in Auftrag gegeben worden.
"Im Hinblick auf die künftige Markenstrategie von Premiere wurden bis jetzt noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass Premiere die Nutzung des Markenzeichens Premiere einstellen wird", ist dem Prospekt zu entnehmen. Nach SAT+KABEL-Informationen wurden seit Frühjahr im Rahmen von Marktstudien mehrere Namensalternativen, darunter auch "Sky Germany" und "German Sky" auf ihre Akzeptanz hin abgeklopft. Die Presseagentur dpa hatte Anfang Mai einen Branchenkenner mit den Worten zitiert: "Das ist definitiv beschlossene Sache. Die Marke Premiere ist tot" (SAT+KABEL berichtete).
Bundesliga-Vermarktung als möglicher Einstieg
Abonnenten und unbeteiligte Beobachter dürften in den kommenden Wochen schlauer werden. Der Auftakt zur Vermarktung der kommenden Bundesliga-Saison gilt bei Premiere traditionell als Zeitpunkt für die Einführung neuer Programmpakete und anderer Innovationen. Dann klärt sich auch, ob das kolportierte Vorhaben des neuen Vorstandschefs Williams, die Buchung eines aus 30 bis 40 Kanälen bestehenden Basispaket für Kunden zwingend vorzuschreiben, den Tatsachen entspricht. Nach britischem "Sky Digital"-Vorbild soll dieses Paket dann um Optionen für Filme, Sport, Bundesliga und HD erweiterbar sein.
Im Dezember war Premiere knapp an der Pleite vorbeigeschrammt und hatte sich vor Weihnachten mit Banken und Großaktionär Rupert Murdoch auf eine neue Finanzierung geeinigt. Kern dieses Konzepts waren zwei Kapitalerhöhungen, die zuletzt rund 450 Millionen Euro in die Kassen des Unternehmens spülten. Mit dem Geld will Vorstandschef Mark Williams den Sender nun neu aufstellen. Knapp ein Drittel der neuen Aktien war an eine Tochter der News Corp. von Murdoch gegangen, deren Anteil dadurch von 29 auf 30,5 Prozent stieg.
Neuer Chef Williams hat Großes vor
Nach tiefroten Zahlen hatte Murdoch im Herbst vergangenen Jahres den alten Vorstand gestürzt und seinen Vertrauten Williams auf den Chefsessel gesetzt. Der Australier tauschte nahezu den kompletten Vorstand aus, schmiss fast eine Million Karteileichen aus dem Kundenverzeichnis und baut den Sender derzeit kräftig um. Nach der Bereinigung zählte Premiere lediglich 2,4 Millionen Abonnenten. Nun soll unter anderem der Vertrieb um- und ausgebaut sowie die Programm- und Preispakete vereinfacht werden. Geplant ist der Neustart dem Vernehmen nach für die Bundesliga-Pause im Sommer.
Williams hatte für Murdoch 2003 bereits den Bezahlsender Sky Italia saniert. In Großbritannien hält die News Corp. 39 Prozent an BSkyB, der führenden PayTV-Gruppe mit mehr als 8,8 Millionen Abonnenten. In Italien ist Sky Italia mit mehr als vier Millionen Kunden eine 100-prozentige Tochter.
Quelle: sat & kabel gefunden auf http://www.box-pirates.to/thread.php?threadid=80991