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Premiere-Chef fordert Änderung des Rundfunkstaatsvertrags

Verfasst: 13. März 2006 14:57
von techno-com
[fp] Berlin - Premiere-Chef Georg Kofler fordert den Gesetzgeber zur Änderung des Rundfunkstaatsvertrages auf.

Er appelliere an die Medienpolitik, durch Regulierung sicherzustellen, dass konkurrierende Pay-TV-Anbieter in den nächsten Jahren unter vergleichbaren Bedingungen wie heute zu den Kabelkunden durchgeleitet werden. Durch die Bündelung von Inhalt und Kabelnetz bestehe anderenfalls ein offenkundiges Missbrauchspotenzial bei Arena. "Das natürliche Geschäftsinteresse eines Kabelnetzbetreibers besteht darin, das eigene Angebot bevorzugt zu behandeln und Konkurrenten, die andere Pay-TV-Inhalte anbieten wollen, aus dem Markt zu drängen", sagte Kofler der "Welt am Sonntag".

Arena, eine Tochter der Kabelfernsehfirma Unity Media, hatte im Dezember überraschend die Pay-TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga für drei Jahre erworben und damit den Bezahlsender Premiere ausgestochen. Am Freitag genehmigte die Medienkommission der nordrhein-westfälischen Landesmedienanstalt (LfM) Arenas Antrag auf eine Sendelizenz. Kofler sagte, er sei "weder besonders überrascht noch sonderlich erfreut" über die Entscheidung der LfM.

Trotz der Vergabe der Sendelizenz an Arena, sieht Kofler die Schlacht um die Fußballrechte jedoch nicht als geschlagen. Er hofft immer noch, dass Arena Sublizenzen an Premiere vergibt. "Wir sind weiterhin interessiert, unter wirtschaftlich und strategisch sinnvollen Bedingungen, eine Kooperation mit Arena einzugehen." Obwohl Arena dies bereits mehrfach dementiert hat, bekräftigte er, es gebe Gespräche zwischen den beiden Unternehmen. Für Arena sei es zumindest eine "anspruchsvolle Aufgabe, allein bis August ein Programm auf die Beine zu stellen".


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 11.3.06