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Erdung Satellitenanlage / Antennenmast + Potentialausgleich

Verfasst: 19. November 2010 17:10
von techno-com
Blitzschutz bei SAT-Anlagen DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02
Änderungen bis zur Normausgabe 2019 berücksichtigt !!! Edit by @Dipol vom 03.07.2019

Ab jetzt auch Vormontagen möglich => Vormontagen- Aufbau im Schaltschrank incl Potenzialausgleich
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Erdungsvorschriften Abstände + Potenzialausgleich (PA)<br />(nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske / http://www.kleiske.de und DEHN-Vorlage / http://www.dehn.de )<br />NEU !!!! Hier mit der optional zulässigen Verbindung vom PA-Kabel auch auf die HES zusätzlich.
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Erdungsvorschriften Abstände + Potenzialausgleich (PA)
(nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske / http://www.kleiske.de und DEHN-Vorlage / http://www.dehn.de )
NEU !!!! Hier mit der optional zulässigen Verbindung vom PA-Kabel auch auf die HES zusätzlich.
Abstaende_Erdung-Blitzschutz_Satanlage
Abstaende_Erdung-Blitzschutz_Satanlage
Hinweis: die Koaxkabel gehören mit zur Satanlage und für diese gelten gleiche Abstände die einzuhalten sind. Können bei der Verkabelung diese Abstände nicht enigehalten werden (dazu gehört auch die Näherung zu z.B. dem Regenfallrohr) wird die komplette Anlage voll erdungspflichtig !
Bild vom User @guba erstellt mit auch anderen einzuhaltenen Abständen eingezeichnet :respekt:

WER DARF DIESE ARBEITEN DURCHFÜHREN ? Edit 13.10.2017 nach Email von @Dipol
Zuständigkeiten verantwortliche Elektrofachkraft (VEFK) und Blitzschutzfachkräfte
Link zum finden von diesen bzw. zum prüfen ob die Arbeitskraft qualitifziert ist die ihnen etwas anbietet und oft sagt das sie qualifiziert dafür sei:
https://www.vde.com/de/blitzschutz/fachkraefte (wer hier eingetragen ist hat eine Qualifikation/Zulassung dafür !!!)

In der Blitzschutznormenreihe IEC 62305, die aber nur für Gebäude mit Blitzschutzanlagen relevant ist, wird wie folgt gegliedert:

ÄUßERER BLITZSCHUTZ:
Fangleitungen, Fangstangen, Ableitungen und Erdungsanlage (=> tag/Fangstange )

INNERER BLITZSCHUTZ:
(Blitz-)Schutzpotenzialausgleich und Überspannungsschutz (bitte Änderungen/Neuerungen beachten => http://www.kleiske-it.de/fachartikel.html )

Innerer Blitzschutz setzt nach NAV § 13 immer einen Eintrag im Installateurverzeichnis eines VNB voraus, das erfüllen aber nur wenige Blitzschutzbauer die auch konzessionierte Elektrofachkräfte sind.

Nach DIN 18014 dürfen für Fundament- und Ringerder von Neubauten - mit wie ohne Blitzschutzanlage - nur von Elektro- oder Blitzschutzfachkräften mit einem Eintrag in einem Installateurverzeichnis verlegt werden und für diese muss ein Übergabe-/Messprotokoll erstellt und dem Kunden übergeben werden.

Eine Zusatzqualifikation als Blitzschutzfachkraft ist somit nur bei Direkterdungen an Blitzschutzanlagen oder Montagen getrennter Fangstangen gefordert, jedoch nicht für konventionelle Antennenerdungen ohne Blitzschutzanlage.
Weitere Daten dazu .... Quelle: Google-Suche - Wer Erdungsanlagen einbauen darf
Für die Planung, Errichtung und Wartung von Blitzschutzsystemen sind deshalb speziell geschulte Blitzschutz-Fachkräfte zuständig.
Wer errichtet den Fundamenterder? Nach DIN 18014 ist ein Fundamenterder Bestandteil der elektrischen Anlage. Der Fundamenterder darf daher nur von Fachkräften oder unter deren Aufsicht errichtet werden, die die Anforderungen der DIN VDE 1000-10 oder DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) erfüllen.
Beitrag von @Dipol dazu (Quelle: KLICK):
Dipol hat geschrieben:Die Reihe DIN 18015 wird aus flächendeckender Unkenntnis der Baubeteiligen ebenso oft missachtet wie die DIN 18014:2014-03 für Erdungsanlagen. Aktuell gibt es dazu in anderen Foren immer noch und wieder wegen normwidrig von Maurern ohne Dokumentation eingebaute Anlagen Threads und es wäre verwunderlich, wenn es beim TE anders als nach dem Motto "Das haben wir schon immer so gemacht" gelaufen wäre. Zu unerheblichen Mehrkosten vorsorglich mitverlegte Anschlussfahnen für ein Blitzschutzsystem oder auch nur eine Fahne für außen ohne gefährliche Näherung abgeführte Antennenerdung, wären.
Thema Prüfprotokol => Kaufberatung/Planung einer Satanlage Neubau EFH + Jultec JPS0504-8M plus JRS0502-4+4T - Hardware für Umbau Einkabelsystem plus Legacy (bitte aufmerksam diese Beiträge lesen ... :1126 )

Mehr Beiträge dazu findet man über folgende Such-TAGs:
tag/Fundamenterder
tag/Anschlussfahne
tag/Fangstange
tag/Mast-naher-Potentialausgleich


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Kurzerklärung:
Sowohl für konventionell direkt geerdete Antennen nach den Anerkannten Regeln der Technik (= Norm-Minimum) als auch für solche nach dem höherwertigen Stand der Technik in einschlagssicherer Blitzschutzzone LPZ 0B getrennter Fangeinrichtungen ist die Einbindung in den früher Hauptpotenzialausgleich genannten Schutzpotenzialausgleich Vorschrift. Lediglich Fassadenantennen in nicht erdungspflichtigen Bereichen (≥ 2m unterhalb von Dachrinnen/Dachkanten und ≤ 1.5m Wandbereich), an die nur eine Wohneinheit angeschlossen ist, sind vorbehaltlich der Ableitströme auch vom PA befreit.
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-11):2019-02, Abs. 6.2 (g hat geschrieben:Kabelschirme (äußere Leiter) von Koaxkabeln, die in das Gebäude hinein- oder aus dem Gebäude herausführen, müssen in die Potenzialausgleichsanlage des Gebäudes einbezogen werden ..."
Der PA ist normkonform, wenn er auch bei Ausbau von Komponenten wie Multischaltern usw. an ALLEN Kabel durch Erdungsblöcke oder Erdungswinkel erhalten bleibt und metallische Gehäuse netzgespeister Komponeten eingebunden sind. Ein "vereinfachter" PA nur von Komponentengehäusen ist NICHT normkonform.

Die Erdungsblöcke oder Erdungswinkel sind vorzugsweise mit min. 1x4mm² Potentialausgleichleitern (Potentialausgleichskabel NYY-J 1x6mm² bzw. H07V-U 4mm² (auch feindrähtig zulässig) mit den geerdeten Antennenträgern zu verbinden. Blitzstromtragfähige Verbinder/Anschlüsse sind nur für Erdungsleiter gefordert, nicht blitzstromtragfähige PA-Leiter mit zumeist 4 mm² Cu bedürfen keiner zertifizierten Klemme und dürfen auch z. B. mit passenden Kabelschuhen angeschlossen werden. Der (noch) in Beispielbildern der aktuellen Norm dargestellte Anschluss von Erdungs- und PA-Leitern an gemeinsamen Mastschellen ist nur bedingt möglich und wurde im letzten Entwurf (FDIS) der internationalen IEC 607828-11 geändert. Kupferleiter korrodieren,< 50 mm² Querschnitt sollten sie möglichst nur korrosionsgeschützt unter Dach angeklemmt werden.

Änderung: Quelle: Sat Anlage EFH, Spiegel auf Garage, Frage PA / Blitzschutz und benötigte Komponenten
Jede unnötige Schleife ist eine zu viel, weil sie bei Einschlägen in die Nachbarschaft induktive Blitzströme einkoppeln kann. Die Absicht Schleifen zu vermeiden ist löblich, aber Blitze, die es von den Wolken bis zur Erde geschafft haben, lassen sich weder durch knapp 1 mm PVC von Kabelmänteln oder LNB-Wetterschutzgehäusen noch durch lediglich ausgeschaltete Endgeräte von Überschlägen abhalten. Wer bislang bei jedem Gewitter alle Endgeräte ausgesteckt hat, sollte den PA weiterhin möglichst schleifenfrei, bei Schrägdachantennen vorzugsweise mastnah an geerdeten Antennenträgern, ausführen. Durch nicht ausgesteckte Empfänger werden Schleifen geschlossen und das Ideal der Schleifenfreiheit existiert dann nur noch auf dem Papier. In Kenntnis dieses Fakts zieht man beim IEC inzwischen eine möglichst innige Vermaschung vor.
Erdungsleiter von Antennen sind wie Ableitungen von Blitzschutzanlagen auf möglichst kurzem Weg vom Antennenträger zu (geerdeten) Haupterdungsschienen (HES) oder eigenen Anschlussfahnen an Fundament-/Ringerdern zu führen. Getrennte Erder sind gefährlich und seit jeher unzulässig. Innenableitungen und Verlegungen in einem Rohr mit anderen Leitungen sind normativ nicht untersagt, blitzschutztechnisch Außenableitungen ohne gefährliche Näherungen weitaus sinnvoller. Derzeit gilt noch, dass berührbare Erdungsleiter in PVC-Rohren mit 3 mm Wandstärke verlegt sein müssen. Dieser Passus, der sich an die Blitzschutznorm anlehnt, wo statt PVC dreifach besser isolierendes PE gefordert wird, wurde im letzten Entwurf der kommenden IEC 60728-11 gestrichen, ist aber nach der aktuellen deutschen Normausgabe noch gültig.

Und hier gleich zu Anfang ein Userbericht im Internet über einen Blitzeinschlag bei sich im Haus

Eine aktualisierte Kurzbeschreibung nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-022:
Kurzbeschreibung:

Dachantennen stellen ungewollte Fangeinrichtungen dar und sind erdungspflichtig. Früher "Fensterantennen" genannte Fassadenantennen, die einschließlich der Kabel ≥ 2 m Abstand unterhalb von Dachrinnen oder Dachkanten einhalten und ≤ 1,5 m von der Fassade abstehen, und Innenantennen sind von blitzstromtragfähiger Erdung und unter bestimmten Bedingungen auch vom PA befreit (Siehe 2.Innerer Blitzschutz). Wie weit Dachantennen vom Dachfirst überragt werden, ist für die Befreiung von der Erdungspflicht NICHT relevant.

Auf Dächern oder Fassaden erdungspflichtige Antennen sind mit Erdungsleitern aus min. 16 mm² Cu, 25 mm² Alu oder 50 mm² Blitzableiterdraht und zertifizierten Verbindern auf möglichst kurzem Weg und primär senkrecht mit einem normkonformen Erder UND dem für jedes Gebäude obligatorischen Schutzpotenzialausgleich blitzstromtragfähig zu verbinden. Horizontale Verschleifungen von Erdungsleitern sind wie bei Ableitungen von Blitzschutzanlagen vorzugsweise auf oder unter Erdniveau und am besten mit erdfühlig und frostsicher verlegten 10 mm Ringerderdraht aus NIRO (V4A) vorzunehmen.

Von Gebäuden abgesetzt montierte Antennen auf Anbauten, Garagen oder im Garten, die sich außerhalb LPZ 0B von Blitzschutzsystemen befinden, sind ebenfalls blitzstromtragfähig zu erden. Bei solchen Anlagen kommt dem PA an den Kabeleinführungen in die Gebäude eine höhere Bedeutung als bei vielfach geerdeten BK-Netzen zu.

Bei Gebäuden mit Blitzschutzsystem ist auch die Blitzschutznormenreihe IEC 62305 zu beachten. In beiden Normen wird schon lange mehr oder weniger dringlich empfohlen Dachantennen NICHT mehr nur suboptimal direkt zu erden, sondern mit getrennten Fangeinrichtungen gegen Direkteinschläge zu wappnen. Dies ist eine Aufgabe für Blitzschutzfachkräfte, welche die Fangeinrichtung gemäß IEC 62305-3 nach Blitzkugel- oder Schutzwinkelverfahren und den erforderlichen Trennungsabständen fachgerecht berechnen können. Direkterdungen verhindern Brände, Teilblitzströme können aber immer noch empfindliche Elektronik mit nur 1,5 kV Spannungsfestigkeit zerstören.

Wegen Dachantennen muss kein Blitzschutzsystem (Äußerer und Inneren Blitzschutz) erstellt werden, normkonform geerdete Dachantennen ersetzen ihrerseits keine baurechtlich vorgeschriebene Blitzschutzsysteme.

1. Äußerer Blitzschutz (Fang- und Ableitungen, Erdungsanlage und Erdungsleiter

Blitze verursachen in Erdungsleitern von Antennen die gleichen Gefahren wie in Ableitungen von Blitzschutzanlagen. Sachlich ist es angebracht auch Erdungsleiter von Antennen ohne gefährliche Näherungen mit ausreichend isolierenden Trennungsabständen gemäß IEC 62305-3 zu verlegen, was gewöhnlich Außenableitung erfordert. Dies ist in der Norm für Antennensicherheit NICHT gefordert, aber unter Blitzschutzkriterien gleichwohl sinnvoll. Bei Neubauten im Zuge der Verlegung von Fundament-/Ringerdern gleich mit eingebaute Anschlussfahnen für eine spätere Blitzschutzanlage oder auch nur die Erdungs-oder Fangstangenableitungen zum Schutz der Antennen, sind die kostengünstigste Variante. Wo Erdungsleiter ausreichend isolierende Trennungsabstände gegen metallische Hausteile unterschreiten, sollten diese auch bei konventionellen Antennenerdungen mit min. 16 mm² Cu zur Vermeidung brandauslösender Lichtbögen wie bei Blitzschutzanlagen mit angebunden werden.

2. Innerer Blitzschutz (Potentialausgleich und Überspannungsschutz)
Bei erdungspflichtigen Antennen ist ein Potenzialausgleich zum Schutz gegen den elektrischen Schlag obligatorisch. Bei Direkterdung an Blitzschutzanlagen sind noch energetisch koordinierter Überspannungschutz mit SPD 1 Blitzstrom- und SPD 2 Überspannungsableiter für aller aus Blitzschutzzone LPZ 0A eingeführtenEnergie- und TK-Kabel sowie innen ein zusätzlich verlegter PA-Leiter zur HES vorgeschrieben. Bei Fassadenantennen in nicht erdungspflichtigen Zonen und terr. Unterdach-Antennen, die nur eine Wohneinheit versorgen, ist auch der früher obligatorische PA nur noch dann gefordert, wenn die Ableitstromsumme aller Endgeräte ≤ 3,5 mA(eff) (künftig ≤ 5 mA(eff)) beträgt. Er wird aber einschließlich der Einbindung berührbare Teile wie z. B. Wandhalterungen normativ empfohlen. Ohne professionelle Messmittel kann ein PA ab einem Quad-LNB geboten sein.

Durchführung = Ein normativ vorgeschriebener Potenzialausgleich muss auch bei Komponentenausbau an ALLEN Ein- und Ausgangskabeln erhalten bleiben. Die Schirme ALLER vom LNB oder einer terrestrischen Zuführung (UKW-Antenne, DVB-T Antenne, Kabelfernsehen, Videoüberwachung, etc.) kommenden Kabel (bei einem Quattro-LNB also 4 Kabel, bei einem optischen LNB das Stromversorgungskabel) sind nach Blitzschutzzonenprinzip möglichst nahe der Einführung ins Gebäude in den Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen. Der PA nicht erdungspflichtiger Fassadenantennen ist abweichend davon auch weiter innen, z. B. auch vor einem Multischalter im Keller zulässig, sofern der Widerstand der Kabelschirme < 5 Ω beträgt. Ohne Potenzilaausgleich sind bei Empfängern mit Schutzkontaktsteckern auch bei nicht wohnungsüberschreitender Verteilung massive Störungsprobleme möglich.

Werden die Antennenkabel wie gewöhnlich bei Schrägdachantennen am oder durch den Antennenträger ins Gebäude (LPZ 1) eingeführt, ist der PA durch Verbindung eines Erdblocks oder Erdungswinkels mit einem PA-Leiter aus min. 1x4mm² mit dem geerdeten Antennenträger "mastnah" zu verbinden.Diese Verbindung hat auch die Aufgabe Lichtbögen, die brandauslösend sein können, zu verhindern. Klemmen für einzelne Erdungsleiter müssen nach Klasse H = 100 kA zertifiziert sein, PA-Leiter aus 2,5 mm² (geschützt) oder häufiger 4 mm² (ungeschützt) dürfen auch an nicht zertifizierten Klemmen oder mittels Kabelschuhen angeschlossen werden.
Beim IEC hat man sich vom Dogma des schleifenfreien PAs gelöst und präferiert nunmehr möglicht enge Vermaschung. Dies weil bei Gewitter kaum jemand noch seine Endgeräte aussteckt (wodurch die Schleife geschlossen wird) und im Zusammenwachsen der Medien bei Kombination erdungspflichtiger Antennen mit einem BK- oder Telekom-Netz schleifenfreie PA nicht mehr möglich ist. Früher durfte der PA an einem Multischalter oder einer Einkabelmatrix im Keller, auch direkt neben der HES, NUR schleifenfrei am geerdeten Antennenträger angeschlossen werden. Aktuell darf zusätzlich an die HES und z. B. bei Wohnungsübergabepunkten auch an einen PE in der Unterverteilung (nicht PEN!) vermascht werden.

Hinweise zu den Kabeln (Erdungskabel + Potentialausgleichskabel)
Zwischenzeilich waren im Antennenbau mehrdrähtige Leiter (H07 V-R wie er im NYM-J steckt) untersagt nur noch massive Leiter (H07 V-U) zulässig, weil sie leichter zu fixieren sind. Seit Abkehr dieses Sonderwegs und Rückkehr zu den Blitzschutznormen müssen nicht nur die Erdungsleiter, sondern auch ALLE deren Verbinder, einschließlich von Haupterdungsschienen (HES) oder örtlichen PAS, sowie Banderdungsschellen/Mastschellen für die jeweils verwendete Drahtart nach Prüfnorm IEC 62561-1 zertifiziert sein. Wo sich Blitzströme auf 3 und mehr Ableitungen aufgeteilt haben, ist min. Klasse N = 50 kA gefordert, bei nur einer Ableitung einer getrennten Fangstange und üblicherweise einem Erdungsleiter für Antennenerdungen ist Blitzstromtragfähigkeit nach Klasse H mit 100 kA.
In Hochspannungslaboren sind hochflexible feinstdrähtige Verbindungsleitungen für Versuche bis und über 200 kA in Gebrauch. Im Blitzschutzbau gibt es feindrähtige Ausgleichsbänder mit industriell vakuumdicht verpressten Kabelschuhen nach Klasse N. Im Antennenbau sind feindrähtige Leiter wegen erhöhter Korrosionsgefahr unzulässig und dafür gibt es auch keine nach Klasse H zertifizierten Verbinder oder Kabelschuhe für Verpressung vor Ort.
Quelle: Heinz A. Kleiske PDF Erdungsvorschriften<br />Erdung-Drähte-frein-grob-massiv ( geerdet werden (nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske / http://www.kleiske-it.de/fachartikel.html)
Quelle: Heinz A. Kleiske PDF Erdungsvorschriften
Erdung-Drähte-frein-grob-massiv ( geerdet werden (nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske / http://www.kleiske-it.de/fachartikel.html)
Weiterhin aber folgender Hinweis:
Zitat von H.A. Kleiske (Fachpublikationen/-artikel)
Kupfer CU-Volldraht (z.B. H07V-U xx) ist vorzugsweise als 1. Wahl deshalb einzusetzen, weil sich die grob- und feindrähtigen Leiter im Fall einer Durchströmung mit Blitzströmen im dreistelligen Kilo-Ampere-Bereich in Wohlgefallen auflösen könnten, wenn ggf. nicht sichergestellt ist, dass alle Einzeldrähte – auch beim Anschluss mit Hilfe von „normalen“ 100 kA Kabelschuhen – zuverlässig erfasst wurden.
Mehr Infos auch unter:
-Suchfunktion des Forums oben rechts mit den Begriffen "Erdung", "Blitzschutz" und "Potentialausgleich" oder auch detaillierter mit z.B. "Mast-naher Potentialausgleich" bzw. "Trennungsabstand" verwenden !
Hier finden sie sehr viele Beiträge mit Bildern/Zeichnungen/Skizzen wie das zu handhaben/auszuführen ist (z.B. unter Umstieg Kabel -> SAT mit 2 Satelliten in Mehrfamilienhaus aus dem das folgende Bild auch entnommen ist - dort noch mehr dazu erklärt).
Lochblechplatte_Potentialausgleich_Erdungsblock_Mast-nah_Endwiderstand
Lochblechplatte_Potentialausgleich_Erdungsblock_Mast-nah_Endwiderstand
Wichtiger weiterer Hinweis:
Gegen Blitzschutzanlagen sowie Ableitung getrennter Fangeinrichtungen sind ausreichend isolierende Trennungsabstänge gemäß Blitzschutznorm DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) Pflicht. Dies ist physikalisch und sachlich ebenso für Erdungsleiter von Antennen geboten, normativ aber wie schon geschildert NICHT gefordert.
Stichwort "Trennungsabstand" => Einhaltung von Mindestabständen vom Erdungskabel 1x16mm² zu anderen Kabeln und/oder metallischen Teilen/Anbauten/Aufbauten (z.B. Regenfallrohr, Dachrinne ...).
Inkonsequenz in der Norm: bei Mast-Direkterdung wird kein Trennungsabstand gefordert. Dieser wird erst gefordert, wenn es eine Blitzschutzanlage (eine Haus-Blitzschutzanlage !!) vorhanden ist. Neu in der Beurteilung und erklärt z.B. im Beitrag unter SAT Anlage für zu sanierendes EFH, Warenkorb bitte prüfen
Vereinfachte Faustformel für Blitzschutzklasse 3 gegen einen einzelnen Erdleiter und damit verbundene leitende Teile:
Trennungsabstand "s" = Länge bis PA-Ebene "l" * 0,04 in Luft bzw. 0,08 durch und über feste Stoffe.
Gegen ungeerdete leitende Hausteile in Blitzschutzklasse 3 kann man sich inoffiziell an der bis 2006 gültigen Formel mit Bezug auf die Höhe über Grund und 25 % höheren Koeffizienten orientieren, woraus sich diese Faustformel ableitet:
Trennungsabstand "s" = Höhe über Grund "h" * 0,05 in Luft bzw. 0,1 durch und über feste Stoffe.
Sonstige Beiträge im Internet:
http://www.kleiske.de/vde%200855/vde0855_310108.pdf
https://www.kathrein.com/de/loesungen/s ... ungsschutz
Dehn-Blitzschutzplaner
Potentialausgleich & Erdung beim SAT-Empfang (Satvision 5-2014) --- sehr gut mit akt. Norm-Änderungen + Speziallösungen erklärt

Es gibt hier noch viele Sonderfälle, ein Beitrag unter Erdung bei Kabelverlegung im nicht-geschützten Bereich ? z.B. befasst sich noch zusätzlich mit der Kabelverlegung.
Auch ist ein Aufbau von Gartenanlagen (Bodenmontage mit Abstand zum Haus/der Garage), Flachdach-Auftbauten etc. anders zu Aufbauen auf einem Dach (Schrägdachantennen).
Alles das unterliegt einer genauen Planung vom qualitifizierten Fachpersonals VOR ORT, Beschreibungen finden sie aber viele auch in dieser Rubrik.

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Langerklärung:

Die Montage einer Sat-Anlage ist ein Kinderspiel. Hat man erst einmal die Antenne auf den gewünschten Satelliten eingestellt und den Receiver auf die Lieblings-Sender programmiert, steht dem Sat-Vergnügen eigentlich nichts mehr im Wege. Allerdings können äußere Einflüsse, wie zum Beispiel Regen, Schnee und Gewitter, die Qualität des Sat-Empfangs beeinträchtigen. Vorsicht ist insbesondere bei Sat-Anlagen auf dem Dach geboten, die der Witterung schutzlos ausgesetzt sind.

Suchen Sie für Ihre Sat-Antenne einen idealen Montageort, wird Ihnen jeder Sat-Monteur zur Installation auf dem Balkon oder an der Hauswand raten. Hier ist die Antenne in der Regel ausreichend vor Wind und Wetter geschützt und kann jederzeit gut erreicht werden. Haben Sie allerdings aus baulichen Gründen keine Alternative zum Dach, gilt Folgendes zu beachten: Generell sollte die Antenne nicht am höchsten Punkt des Daches sondern möglichst tief und nah am Dach installiert werden. Hier ist die auf die Antenne auftreffende Windlast geringer. Zudem kann der Spiegel besser erreicht werden. Allerdings ist die Antenne auf dem Dach bei Gewittern eine potenzielle Einschlagstelle für Blitze, die nicht nur das LNB zerstören, sondern sich über das Sat-Kabel einen Weg ins Innere des Hauses bahnen können. Dort leiden zum einen Multischalter und Receiver. Zum anderen können auch weitere elektrische Geräte im Haus durch den Blitzeinschlag in Mitleidenschaft gezogen werden.

Erdung der Satanlage
Dachaufbauten üblicher Höhe wie insbesondere Antennen, PV-Anlagen oder Edelstahlschornsteine ergeben keine Erhöhung der Einschlaghäufigkeit, bieten aber Blitzströmen Beipässe ins Haus und erhöhen somit das Schadensrisiko. Konventionelle Antennendirekterdungen sind Brandschutzmaßnahmen, die bei seltenen Direkteinschlägen nicht verhindern kann, dass empfindliche Elektronik mit auf 1,5 kV begrenzter Überspannungsfestigkeit durch Teilblitzströme zerstört wird.

Dachantennen sind ungewollte Fangeinrichtungen, ersetzen aber auch mit normkonformen blitzstromtragfähigen Erdungen keine baurechtlich vorgeschriebenen Blitzschutzsysteme. Umgekehrt ist wegen Dachantennen kein Blitzschutzsystem erforderlich, es sein denn, dass dies nach einer Risokoanalyse gemäß IEC 62305-2 geboten ist. Die Vorschriften der DIN EN 60728-11 gelten nur für Antennen, nicht jedoch für PV-Anlagen oder Edelstahlschornsteine. Nur auf Gebäuden mit Blitzschutzanlagen sind die Schutzanforderungen nach Blitzschutznormenreihe DIN EN 62305-x (VDE 085-305-x) wieder vergleichbar.

Auch vom Gebäude abgesetzt installierte Antennen im Garten müssen geerdet werden. Da getrennte Erder untersagt sind, sind diese vorzugsweise über erdfühligen Ringerderdraht mit der Gebäudeerdung blitzstromtragfähig zu verbinden. In Einzelfallabwägung durch eine blitzschutztechnisch erfahrene Fachkraft kann ein möglichst wirkungsvoller PA der Kabelschirme von Erd- oder Freileitungskabeln in Kombination mit Überspannungsschutz am Gebäudeeintritt tolerierbar sein.

Vorgehensweise
Bei der Erdung wird die Sat - Antenne mittels einem Erdungsleiter (min. 16mm² Cu massiv oder mehrdrähtig 7 x 1,7 mm Einzeladern UND blitzstromtragfähigen Verbindern) mit dem (Blitz-)Schutzpotenzialausgleich und einem funktionstüchtigen Gebäudeerder vom Typ B (Fundament- oder Ringerder), wo dieser fehlt auch einem normkonformen Erder vom Typ B (Tiefen- oder Oberflächenerder auf möglichst kurzem Weg verbunden. Formal genügt ein Erdungsleiteranschluss an geerdete HES für Blitzschutzpotenzialausgleich (mit Zugklemmen). Bei Erdungsanlagen unklarer Normkonformität und Tauglichkeit können jedoch zusätzliche Stützerder, vorzugsweise aus NIRO, Werkstoffnummer 1.4571 (v4A), geboten sein.

Der Potenzialausgleich (mind. 1x 4mm² Kabel) soll dafür sorgen, dass die Berührungsspannung für den Menschen bei einem elektrischen Fehler klein ist. Dazu erfolgt an der so genannten Potenzialausgleichsschiene (Bild davon im Einsatz siehe unter Beispiel INVERTO IDLP-USS200-CUO10-8 mit Potentialausgleich und unter Beispiel einer verbauten Anlage Polytron SPM 1000 digi ) eine Verbindung aller elektrisch leitenden Teile eines Hauses, wie zum Beispiel Fundamenterder, Schutzleiter, metallene Leitungen oder die Antennenanlage. Alle metallenen Teile die in ein Gebäudes führen, sind in den (Blitz-)Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen. Insgesamt gibt es zwei Erdungsvarianten, wobei die Erdung in jedem Fall von einem Fachmann vorgenommen werden muss:

Ist das Gebäude bereits mit einer normkonformen und funktionstüchtigen äußeren Blitzschutzanlage versehen, wird eine Erdungsrohrschelle bzw. eine Banderdungsschelle am Antennenträger befestigt und dieser auf kürzesten Wege mit einer Fang- oder Ableitung des Blitzschutzsystems blitzstromtragfähig verbunden. Hierzu ist vorzugsweise 50 mm² Blitzableiterdraht des gleichen Materials zu verwenden, mit 16 mm² Cu ist das zumeist nicht blitzstromtragfähig möglich. Zum Schutz gegen den elektrischen Schlag muss aber noch ein innen korrosionsgeschützter PA-Leiter verlegt und die Antennenleitungen mit energetisch koorodinierten SPD 1 Blitzstromableitern als Grobschutz unmittelbar nach dem Eingangs-PA und SPD 2 Überspannungsableitern als Mittelschutz, die bei einem Multischalter im UG am sinnvollsten vor diesem installiert werden.

Sowohl eine scheinbar einfache Antennendirekterdung als auch die Erweiterung des LPS mit getrennter Fangstange sind wensentliche Änderungen, durch die ein evtl. bestehender Bestandsschutz für Ausführung nach Altnormen entfällt und eine Nachrüstungsverpflichtung auf aktuellen Normenstand, wie z. B. die Nachrüstung von Überspannungsschutz für ALLE Energie- und TK-Leitungen auslöst.

Bei Gebäuden ohne Blitzschutzanlagen,müssen die Antennenträger als Brandschutzmaßnahme mit dem Schutzpotenzialausgleich und einem normkonformen Erder blitzstromtragfähig verbunden werden. Von einer zertifizierten Mastschelle nach Klasse H ist der Erdungsleiter auf möglichst kurzem Weg ohne unnötig Umwege an eine blitzstromtragfähige Haupterdungsschiene mit Zugklemmen zu führen, alternativ auch anderweitig mit der Erdungsanlage und dem PA zu verbinden. Alle Beispielbilder der Norm, stellen Außenableitung dar, womit der längere Weg über die Fassade normkonform ist. Wie schon geschildert ist subotimale Innenableitung nicht untersagt und nur die Führung durch Räumen mit leicht entflammbaren oder explosiven Stoffen untersagt.

Weitere Blitzschutzmaßnahmen
Weltweit richten Blitze immense Schäden an. Der elektrische Strom, der während eines Blitzes erzeugt wird, erzeugt sehr hohe Spannungen mit bis zu mehreren zehn- oder hundertausend Volt und kann erhebliche Schäden anrichten. Aber auch so genannte indirekte Blitze, die nicht unmittelbar durch den Einschlag, sondern induktiv eingekoppelt werden, sind gefährlich. Sie gelangen zum Teil direkt ins Gebäude und induzieren hohe Spannungsimpulse in allen elektrischen Leitern (zum Beispiel Stromkabel). Die Kabel verteilen die Spannung an die angeschlossenen Geräte, die dadurch erheblich beschädigt werden können. Da innerhalb der Gebäude der Grad der Vernetzung zwischen den Geräten zugenommen hat, kann das Ausmaß des Schadens enorm sein. Wer gezielt gegen Blitzeinschlag vorgehen möchten, sollte Schutzmaßnahmen treffen, wobei man zwischen verschiedenen Blitzschutzsystemen unterscheiden muss.

Blitzschutzsysteme
Am bekanntesten ist das Prinzip des Blitzableiters, das 1752 von Benjamin Franklin erfunden wurde und das nach wie vor Gebäude vor direkten Einschlägen schützt. Bei diesem Blitzableiter handelt es sich um eine metallische Spitze, die alle umgebenden Objekte auf dem Dach überragt und mit dem Erdreich verbunden ist. Seine Aufgabe ist es, bei Gewittern Blitze anzuziehen und diese in die Erde weiterzuleiten. Dort breiten sich die Blitze anschließend - ohne weiteren Schaden anzurichten - flächendeckend aus. An die Blitzableiter-Anlage werden alle elektrisch leitenden Metallteile, die sich auf dem Dach befinden, angeschlossen (zum Beispiel der Antennenmast, die Antenne oder auch Dachfensterumrandungen). Selbstverständlich darf ein solcher Blitzableiter nur von einem Fachmann installiert werden. Dieser achtet auch darauf, dass die Blitzschutzanlage zu allen Strom-, Kommunikations-, Wasser- und Lüftungsleitungen im Gebäude einen Sicherheitsabstand hat. Ist ein Blitz trotz äußerer Schutzvorrichtung ins Innere des Hauses vorgedrungen und hat dort Schäden verursacht, kommt dafür Ihre Hausratversicherung auf, wenn Sie einen entsprechenden Zusatz für Überspannungsschäden in die Police mit aufgenommen haben.

Überspannungsschutz
Neben den äußeren Blitzschutzmaßnahmen kann man auch im Hausinneren vorsorgliche Maßnahmen treffen. Hierbei gilt es, die elektronischen Geräte vor Überspannung zu schützen. Normalerweise liegt die Netzspannung im Haus-Stromnetz bei 230 Volt. Allerdings können durch nahe Blitzeinschläge höhere Spannungen auftreten, die Schäden an den im Haus angeschlossenen elektronischen Geräten erzeugen können. Gelangt eine Überspannung durch die Leitungen ins Geräteinneren, kann sie zu einer Explosion oder gar zu einem Brand des Gerätes führen. Abhilfe schaffen Überspannungsschutzsysteme, welche die bei den Geräten ankommende Spannung auf die normale Höhe herabsetzen. Dabei kommen zum Beispiel so genannte Überspannungsableiter zum Einsatz, die wie eine Art Adapter ins Sat - Kabel eingeschleift werden und einen Schutz für den Receiver und alle weiteren angeschlossenen Geräte bieten sollen. Sie bestehen in der Regel aus einer Schaltung von Gasentladungsableitern und Halbleitern und werden für den Einbau in alle angeschlossenen Leitungen angeboten. Um den Überspannungsschutz zu gewährleisten ist schließlich ein Anschluss des Ableiters an den Potenzialausgleich notwendig.

Endgeräteschutz
Zudem gibt es die Möglichkeit, die im Haus angeschlossenen Endgeräte, wie zum Beispiel Receiver, TV-Gerät oder Videorecorder, gezielt zu schützen. Der Fachhandel bietet zum Beispiel Netzsteckdosenleisten mit integriertem Überspannungsschutz an. Achtung: Bei den oben genannten Überspannungsschutzmaßnahmen handelt es sich um reine Präventivmaßnahmen. Sie können keinen Schutz vor einem direkten Blitzeinschlag gewähren, bei dem Spannungen in einer Höhe von mehreren Tausend Volt auftreten.

Fazit
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie Ihre Sat-Anlage und die daran angeschlossenen Geräte vor Blitzeinschlägen und deren Auswirkungen schützen können. Dabei sollten Sie prinzipiell den Blitzschutz Ihrer Sat -Anlage von einem Fachmann durchführen lassen. Blitzschutz und Erdung ist kein Betätigungsfeld für Heimwerker, kreative Eigenbauten sind bei diesem Thema absolut tabu. Nur ein Fachbetrieb kann Ihnen eine sichere Montage gewährleisten. Diesbezüglich sollten Sie auch beachten, dass Versicherungen bei nicht fachgerechter Montage die Übernahmen des Schadens verweigern können.

VDE/DIN-Vorschriften
Die DIN-VDE-Vorschriften stammen vom Deutschen Institut für Normung e.V. und dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.. Sie schreiben bei der Dachmontage einer Satelliten - Anlage eine fachgerechte Erdung und Potenzialausgleich vor, die dem Schutz von Gebäuden und Personen (inklusive Installateur) gewährleisten soll. Gemäß den Richtlinien ist ein Blitzschutz bzw. eine Erdung erforderlich, wenn sich die Sat-Anlage bis zu zwei Meter unterhalb der Dachkante bzw. auf dem Dach befindet sowie mehr als 1,5 Meter von der Hauswand absteht. Bei Antennen, die außerhalb dieses Bereiches installiert sind, ist ein Blitzschutz nicht vorgeschrieben.

Quelle: INFOSAT Ausgabe 195 / Juni 2004, (modifiziert und aktualisiert nach Dipol)
http://www.infosat.de/


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DIN- und VDE-Vorschriften sind keine Gesetze, bilden aber die Mindestanforderungen nach den Anerkannten Regeln der Technik, deren Missachtung Rechtsnachteile zur Folge haben kann. ==> http://www.vdb.blitzschutz.com/mhb/MHB_ ... riften.pdf

Verknüpfung mit dem Energiewirtschaftsgesetz
Nach dem Energiewirtschaftsgesetz sind Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung oder Abgabe von Energie so zu errichten und zu betreiben, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich sonstiger Rechtsvorschriften die allgemein anerkannten Regeln der Technik zu beachten. Die Einhaltung dieser Regeln wird danach vermutet, wenn bei Anlagen zur Erzeugung, Fortleitung und Abgabe von Elektrizität die technischen Regeln des VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (früherer Name: VDE Verband Deutscher Elektrotechniker e.V.) eingehalten worden sind. Gemeint sind die DIN-Normen mit VDE-Klassifikation; auch als „DIN-VDE-Normen“ oder „VDE-Bestimmungen” bezeichnet ==> http://www.vde-verlag.de/normen/BGVGeleitwort.pdf

§ 319 StGB Baugefährdung - http://dejure.org/gesetze/StGB/319.html
Strafgesetzbuch
Besonderer Teil (§§ 80 - 358)
28. Abschnitt - Gemeingefährliche Straftaten (§§ 306 - 323c)
§ 319 Baugefährdung

(1) Wer bei der Planung, Leitung oder Ausführung eines Baues oder des Abbruchs eines Bauwerks gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Ebenso wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufs oder Gewerbes bei der Planung, Leitung oder Ausführung eines Vorhabens, technische Einrichtungen in ein Bauwerk einzubauen oder eingebaute Einrichtungen dieser Art zu ändern, gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet.

(3) Wer die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(4) Wer in den Fällen der Absätze 1 und 2 fahrlässig handelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Technische Änderungen bzw. Änderungen der Vorschriften bitte ggf. beachten ! Hier finden sehr oft Änderungen an. Grundsätzlich besteht dann aber meist ein Bestandsschutz ... dieser verfällt aber bei jedem Umbau (Modernisierung/Erweiterung).

DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Erdungsvorschriften Abstände<br />(nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske /  geerdet werden (nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske / http://www.kleiske-it.de/fachartikel.html )
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Erdungsvorschriften Abstände
(nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske / geerdet werden (nach Praxis IT Handwerk von Heinz A. Kleiske / http://www.kleiske-it.de/fachartikel.html )
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Erdungsvorschriften (Potentialausgleich)<br />NEU !!!! Hier mit der optional zulässigen Verbindung vom PA-Kabel auch auf die HES zusätzlich.
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) Erdungsvorschriften (Potentialausgleich)
NEU !!!! Hier mit der optional zulässigen Verbindung vom PA-Kabel auch auf die HES zusätzlich.

Überspannungsschutz richtig gemacht

Verfasst: 24. Februar 2014 08:19
von techno-com
Überspannungsschutz richtig gemacht

Die Voraussetzung für wirkungsvollen Blitz- und Überspannungsschutz ist das 3-stufige Schutzkonzept für die Stromversorgung.

1. Schutzstufe (Blitzstromableiter Typ 1/ äußerer Blitzschutz) ist die Komponente mit höchster Schutzwirkung gegen extreme Überspannungen durch Blitzströme.
2. Schutzstufe (Überspannungsableiter Typ 2/ innerer Blitzschutz/Potentialausgleich) muss als mittlere Schutzstufe für den Minimalschutz in jeder Einspeisung und/oder Unterverteilung vorhanden sein.
3. Schutzstufe (Endgeräteschutz Typ 3/ statische Überspannung) dient als letzte Blockade gegen Überspannung und wird als individueller Schutz den entsprechenden Endgeräten vorgeschaltet.

Basierend auf dem 3-stufigen Schutzkonzept ist auch der Schutz von Signalleitungen der Endgeräte unerlässlich. Nur so kann umfassender Überspannungsschutz gewährleistet werden.




Re: Erdung Satellitenanlage / Antennenmast + Potentialausgle

Verfasst: 4. April 2015 10:41
von techno-com
Und hier mal noch was zu Blitzen von der "Maus" :1131

Die Sendung mit der Maus - Blitz


Re: Erdung Satellitenanlage / Antennenmast + Potentialausgleich

Verfasst: 2. November 2020 14:24
von techno-com
Quelle: SES-Astra Homepage

Blitzschutz für SAT-Antennen
Die richtige Erdung ist das A und O

Was es zu beachten gilt

Da SAT-Antennen häufig ganz oben auf dem Dach des Hauses angebracht werden und eine hohe elektrische Leitfähigkeit haben, wirken sie auf Blitze wie Magneten. Ein entsprechender Blitzschutz ist daher unverzichtbar. Wir geben einen Überblick, worauf es dabei ankommt.

Geerdete Satellitenschüsseln bieten Sicherheit

Von einer nicht geerdeten Satelliten-Anlage geht bei Gewittern ein hohes Gefahren-Risiko aus. Schlägt der Blitz in die exponierte Empfangsanlage ein, sucht er sich mit einer Stromstärke von bis zu 400.000 Ampere seinen Weg durchs Gebäude. Das zerstört die Empfangsgeräte, kann zu Bränden führen und damit für die Personen, die sich im Haus aufhaltenden, lebensgefährlich werden. Zur ordnungsgemäßen Installation einer SAT-Anlage gehört daher auch ein Blitzschutz mit korrekter Erdung. Um bei der Erdung der SAT-Antenne auf Nummer sicher zu gehen, sollten sich Laien an einen professionellen Empfangsanlageninstallateur wenden: Er weiß genau, wie man den Antennenmast über einen Erdungsleiter mit der Gebäude-Blitzschutzanlage verbindet.

Einrichtung eines Blitzschutzsystems

Wird die SAT-Anlage auf dem Dach montiert, ist in jedem Fall ein Blitzschutz notwendig. Dabei unterscheidet man zwischen äußerem und innerem Blitzschutz.

Was ist der äußere Blitzschutz?

Eine äußere Blitzschutzanlage besteht aus drei Komponenten: der Fangeinrichtung, der Ableitungs- und der Erdungsanlage. Bei der Fangeinrichtung handelt es sich um Metallspitzen, die auf den höchsten Punkten des Gebäudes nach oben ragen und so den Blitzeinschlag anziehen. Sie verlaufen in der Regel über den Giebel und enden an den Giebelkanten mit um 45 Grad nach oben gebogenen Spitzen. Andere Teile, die das Dach überragen, wie Kamin, Abluftschächte oder die Satellitenanlage, benötigen separate Fänger, die mit der Gesamtanlage verbunden werden.

Ableitungen verbinden die verschiedenen Fangeinrichtungen auf dem Dach auf möglichst kurzem Wege mit den Anschlüssen des sogenannten Fundamenterders. Sie laufen parallel am Gebäude entlang und dürfen dabei nicht mehr als 10 Meter Abstand zueinander haben. Besteht die Fassade aus brennbaren Materialien wie beispielsweise Holz, muss der Abstand zur Fassade mindestens 10 Zentimeter betragen.

Wofür benötigt man einen inneren Blitzschutz?

Um einen Blitz bauen sich in etwa 1 Kilometer Radius starke elektromagnetische Schockfelder auf, durch die elektrische Geräte massiv gestört oder zerstört werden können. Um Geräte im Innern des Gebäudes vor Überspannung zu schützen, benötigt man einen inneren Blitzschutz, den sogenannten Potenzialausgleich. Dieser sorgt dafür, dass sich die durch den Blitzeinschlag verursachten Energieströme nicht über das hauseigene Elektroleitungsnetz verteilen können.

Ergänzend empfiehlt es sich grundsätzlich, Steckdosen mit speziellen Überspannungsschutzsystemen und Antennenleitungen mit Überspannungsableitern auszustatten. Diese sind im Fachmarkt kostengünstig erhältlich.

ASTRA erklärt: Blitzschutz





Anmerkung dazu von @techno-com:
Hier wird pauschal davon ausgegangen das eine Haus-Blitzschutzanlage erstellt wird und damit die Antenne in den geschützten Bereich kommt, leider aber dann kein Wort mehr über eine Fangstange die dafür notwendig wäre.
Weiterhin ist ein Staberder erwähnt, der benötigt aber eine tragfähige Verbindung dann zur HES vom Haus (oder zum Ring-/Fundamenterder).
Und dann wird gesagt das man für den Potentialausgleich "Erdungsblöcke" empfiehlt, aber auch am Anschluss vom Multischalter angeschlossen werden darf... das stimmt nicht ! Der Potentialausgleich muss so erstellt werden das auch beim Ausbau der Verteilkomponente (Verteiler, Verstärker, Multischalter) dieser erhalten bleiben muss ... daher geht das NUR über Erdungsblöcke.

Wer mehr findet, bitte hier melden :1118