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Mastschelle für Erdung und Potentialausgleich

Verfasst: 29. Oktober 2013 08:23
von McLean
Hallo Forum,

mit welcher geeigneten Schelle verbinde ich das Erdungskabel (16mm²) und das Kabel für den Potentialausgleich am Antennenmast ?
Oder werden bzw. müssen hierfür zwei Schellen vorgesehen werden ?
Wie verhält sich das eigentlich mit dem Korrosionsschutz - Kupferkabel/Stahlschelle/Aluwinkel(Wandmontage) ?

Grüße - McLean

Re: Mastschelle für Erdung und Potentialausgleich

Verfasst: 29. Oktober 2013 08:51
von techno-com
Das Teil dafür nennt sich "Banderdungsschelle"

An einem Dachsparrenhalter ist ein Anschlussklemme für diese Kabel meist (bei guten auf jeden Fall) schon angebracht und bei einem Antennenmast der durch das Dach hindurch geht hat die Bodenschelle oft auch einen entsprechenden Anschluss.

Re: Mastschelle für Erdung und Potentialausgleich

Verfasst: 29. Oktober 2013 09:22
von McLean
Ja Dankeschön für die schnelle Antwort.

Diese Schellen sind mir schon bekannt - nur muß ja dort das 16mm² UND das 4 mm² Kabel für den PA angklemmt werden.
Der Sat-Spiegel ist an einem Aluwinkel an der Hauswand befestigt. Darf ich die beiden Kabel direkt an EINE Schelle klemmen (was glaube ich wegen den stark unterschiedlichen Durchmessern gar nicht so ideal ist), oder nimmt man dann zwei Schellen oder gibt es dafür eine spezielle Klemme ?
Da die Schüssel an einem Winkel im Freien montiert ist und an keinem Mast der durch das Dach in den Dachboden geht stellt sich auch die Frage nach Korrosionsschutz - oder mache ich mir da zu viel Gedanken ?

Grüße - McLean

Re: Mastschelle für Erdung und Potentialausgleich

Verfasst: 29. Oktober 2013 13:45
von techno-com
McLean hat geschrieben:... nur muß ja dort das 16mm² UND das 4 mm² Kabel für den PA angklemmt werden.
Der Sat-Spiegel ist an einem Aluwinkel an der Hauswand befestigt. Darf ich die beiden Kabel direkt an EINE Schelle klemmen (was glaube ich wegen den stark unterschiedlichen Durchmessern gar nicht so ideal ist), oder nimmt man dann zwei Schellen oder gibt es dafür eine spezielle Klemme ?
Ja, das ist eine Sache für sich... man muss wirklich beide verschiedenen Kabeldurchmesser so dran befestigt bekommen das sie auch beide fest halten....
Mit etwas "spielen" geht das, man kann das 4mm² auch doppelt/dreifach legen das es hält, die Banderdungsschelle hat ja auch 2 Seiten zur Kabeleinführung (wobei eine Seite durch das andrehen der Schraube auch gerne das Kabel wieder raus drückt was man durch fest hinein drücken verhindern kann).
Man kann natürlich aber auch einfach 2 davon verwenden, das wäre sicherlich besser und einfacher.
McLean hat geschrieben:Da die Schüssel an einem Winkel im Freien montiert ist und an keinem Mast der durch das Dach in den Dachboden geht stellt sich auch die Frage nach Korrosionsschutz - oder mache ich mir da zu viel Gedanken ?
Habe ich mir wirklich noch keinen Kopf drum gemacht, wahrscheinlich auch weil ich 99.9% meiner Montagen solcher Sachen in Innenräumen (Dach) mache.
Alumast + Stahlbandschelle + Kupferkabel wird sicher eine lustige Mischung.

Re: Mastschelle für Erdung und Potentialausgleich

Verfasst: 30. November 2013 19:43
von Dipol
techno-com hat geschrieben:Das Teil dafür nennt sich "Banderdungsschelle"
Verbinder und Anschlussbauteile für Antennenerdungen müssen vom Anschluss des Antennenträgers bis einschließlich der Haupterdungsschiene oder der Klemme an eine Anschlussfahne gemäß DIN EN 62561-1 (VDE 0185-561-1):2013-02 bzw. der noch bis 2019-02 anwendbaren DIN EN 50164-1 (VDE 0185-201):2009-03 für 100 kA (Klasse H) blitzstromtragfähig zertifiziert sein. Dies müssen die Hersteller für jede Leiterart (Einzelmassivdraht, grob mehrdrähtig oder feindrähtig), die Materialien (Stahl, Edelstahl, Alu und Kupfer) und die Querschnitte 16, 25 und 50 mm² einzeln nachweisen.

Bei einem Blitzschlag wirken erhebliche elektrodynamische Kräfte. Ein Einzelmassivdraht ist einfacher zu klemmen als ein nicht mehr strikt verbotener grob mehrdrähtiger 16 mm² Erdleiter. Dieser erfordert zwingend stabile Kastenklemmen, bei Potenzialausgleichs-/Haupterdungsschienen sog. Fahrstuhlklemmen. Feindrähtige Erdleiter sind für Antennenerdungen unzulässig, die von 2005 bis 2011 ebenfalls untersagten grob mehrdrähtigen Erdleiter sind vorbehaltlich entsprechender Klemmenzertifizierung wieder zugelassen.

Banderdungsschellen/Erdungsbandrohrschellen wie z. B. DEHN 540 91x nehmen zwar locker einen 16 mm² Erdleiter auf, sind aber nicht automatisch für blitzstrombelastete Erdung konzipiert. Die früher üblichen Gusserdungsschellen (z. B. DEHN 408 112 oder OBO 5050154) mit Kastenklemme sind eine Klasse besser, erfordern aber aufwändigere Lagerhaltung für jeden Rohrquerschnitt.

Mastfüße mit einer M5 oder M6-Schraube und Unterlagscheibe mit blitzstromtragfähiger Zertifizierung sind mir unbekannt. KATHREIN weist neuerdings den Mastfuß ZTM 01 mit einer Schelle und zwei Schrauben ebenso wie die ZEU Erdungsbandschelle als blitzstromtragfähig aus. M. E. kann dies aber nur für 16 mm² Cu-Einzelmassivdraht und evtl. auch noch für 25 mm² Alu zutreffen (Klärung ist bereits veranlasst, Ergebnis wird gepostet).
techno-com hat geschrieben:An einem Dachsparrenhalter ist ein Anschlussklemme für diese Kabel meist (bei guten auf jeden Fall) schon angebracht und bei einem Antennenmast der durch das Dach hindurch geht hat die Bodenschelle oft auch einen entsprechenden Anschluss.
Es gibt nach meiner Kenntnis bislang keinen einzigen Dachsparrenhalter mit zertifizierter Anschlussklemme. Die Kosten für Zertifizierungstests sind den Anbietern zu hoch. Wer sichergehen will nimmt die Klemmen nur für den PA-Anschluss und schließt den Erdleiter vorzugsweise mit einer Gussschelle mit Kastenklemme an