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Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 7. Mai 2016 12:38
von ToFe
Auf meinem Dachboden ist eine Erdungsschiene vorhanden, die mit einem Potentialausgleichskabel an dem Antennenmast an der Halteschraube der Schelle für das Erdungskabel befestigt ist (siehe Foto).
Das Potentialausgleichskabel ist sehr gut befestigt und rüttelfest.
Meine Frage:
Reicht die Befestigung so oder muss ich das Potentialausgleichskabel an die Schraube des Erdungskabels legen?
DANKE!
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 7. Mai 2016 12:42
von techno-com
Hallo,
Ich verstehe den Hintergrund der Frage nicht !? Geht es um diese 2cm "Abstand" da nur?
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Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 7. Mai 2016 12:54
von ToFe
Ja, weil irgendwo in den Anleitungen stand, dass man das Kabel direkt an die Stelle des Erdungskabel auflegen soll.
Wollte halt nur sichergehen, dass die Befestigung in der Nähe über die Halteschraube auch reicht.
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 7. Mai 2016 12:57
von techno-com
Diese 2cm machen da nichts aus.
Beitrag erstellt via Tapatalk
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 7. Mai 2016 13:07
von ToFe
Danke!
Dann hoffe ich, dass jetzt bald die Preise von den neuen Jultec-Geräten herauskommen, damit ich "endlich" meine Sat-Anlage auf Unicable/Jess umstellen kann.
Die Erdungsbaustelle ist zum Glück gelöst.
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 7. Mai 2016 17:56
von techno-com
Auf was genau warten Sie?
Beitrag erstellt via Tapatalk
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 7. Mai 2016 19:32
von ToFe
Sorry, hatte gar nicht mehr mit einer Antwort gerechnet. ;-)
Auf die neuen Geräte für die Anga.com mit der neuen Baureihe. Man findet schon die Beschreibung im Netz auf der Jultec-Seite. Insbesondere der JPS0502-8M und der JRS0502-8+4T.
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 10. Mai 2016 11:19
von Dipol
ToFe hat geschrieben:Auf meinem Dachboden ist eine Erdungsschiene vorhanden, die mit einem Potentialausgleichskabel an dem Antennenmast an der Halteschraube der Schelle für das Erdungskabel befestigt ist (siehe Foto).
Die beiden Spaxschrauben durch das Rohr sind hoffentlich nur ein zusätzlicher Verdrehschutz, als einzige Befestigung am Sparren von Dachantennen wäre das unverantwortlich.
Eine Erdungsschiene ist nicht zusehen und der Erdungsleiter einer Dachantenne darf selbstredend nicht an einem PEN oder PE angeklemmt werden.
Zitat der für Antennensicherheit maßgeblichen aktuellen Norm:
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 hat geschrieben:
11.3.1.2 Erdungsleiter
Nach
EN 50164-1 und
EN 50164-2 müssen Klemmen und Drähte für Blitzströme ausgelegt sein.
Mittlerweile wurden diese europäischen Normen durch die international harmonisierten Normen EN 62561-1 und EN 62561-2 abgelöst.
ToFe hat geschrieben:Das Potentialausgleichskabel ist sehr gut befestigt und rüttelfest.
...
Reicht die Befestigung so oder muss ich das Potentialausgleichskabel an die Schraube des Erdungskabels legen?
Für die Befestigung von PA-Leitern macht die DIN EN 60728-11 im Gegensatz zur Normenreihe DIN VDE 0100 keinerlei Vorgaben. Gleichwohl ist die Schraube nur zum Spannen des Bandes gedacht und an der Stelle ist auch ein als Öse ausgeformter Draht eigentlich fehlplatziert aber m. E. tolerierbar.
Gravierender ist, dass die Anschlussklammen solcher Banderdungsschellen weder der seit 13 Jahren abgelösten nationalen DIN 48818 noch einer der Prüfnormen Klasse H = 100 kA entsprechen, weil sie nur für nicht blitzstromtragfähigen PA konzipiert sind.
Auch bei einem leichter zu fixierenden Einzelmassivdraht ist fraglich, ob solche Banderdungsschellen, die die früher üblichen Gussschellen mit stabiler Kastenkemme vom Markt verdrängt haben, auch nur einem Durchschnittsblitz von 25 kA standhalten. Nur wenige Elektrofachkräfte mit solider Blitzschutzkunde kennen die Prüfnormen, daher sind auch nur wenige Antennenerdungen normkonform ausgeführt.
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 10. Mai 2016 11:33
von techno-com
Dipol hat geschrieben:Die beiden Spaxschrauben durch das Rohr sind hoffentlich nur ein zusätzlicher Verdrehschutz, als einzige Befestigung am Sparren von Dachantennen wäre das unverantwortlich.
Unten kann man einen Halter ("Mastfuss") erkennen, auch oben sehe ich etwas am oberen Rand. Das sollte wirklich noch einmal geprüft werden da diese beiden Spax wirklich nur einen Verdrehschutz darstellen würden (sieht man ja selten), aber keinen Halt vom Antennenmast ansich gewährleisten würden.
Dipol hat geschrieben:Zitat der für Antennensicherheit maßgeblichen aktuellen Norm:
DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2011-06 hat geschrieben:
11.3.1.2 Erdungsleiter
Nach
EN 50164-1 und
EN 50164-2 müssen Klemmen und Drähte für Blitzströme ausgelegt sein.
Mittlerweile wurden diese europäischen Normen durch die international harmonisierten Normen EN 62561-1 und EN 62561-2 abgelöst.
....
Für die Befestigung von PA-Leitern macht die DIN EN 60728-11 im Gegensatz zur Normenreihe DIN VDE 0100 keinerlei Vorgaben. Gleichwohl ist die Schraube nur zum Spannen des Bandes gedacht und an der Stelle ist auch ein als Öse ausgeformter Draht eigentlich fehlplatziert aber m. E. tolerierbar.
Gravierender ist, dass die Anschlussklammen solcher Banderdungsschellen weder der seit 13 Jahren abgelösten nationalen DIN 48818 noch einer der Prüfnormen Klasse H = 100 kA entsprechen, weil sie nur für nicht blitzstromtragfähigen PA konzipiert sind.
Auch bei einem leichter zu fixierenden Einzelmassivdraht ist fraglich, ob solche Banderdungsschellen, die die früher üblichen Gussschellen mit stabiler Kastenkemme vom Markt verdrängt haben, auch nur einem Durchschnittsblitz von 25 kA standhalten. Nur wenige Elektrofachkräfte mit solider Blitzschutzkunde kennen die Prüfnormen, daher sind auch nur wenige Antennenerdungen normkonform ausgeführt.
Selbst bei den großen Herstellern wie z.B. Obo-Bettermann kann ich in den technischen Daten keine Daten dazu finden (Tragfähigkeit). Habe hier mal 2 Datenblätter angehängt von:
- Erdungsrohrschellen (Banderdungsschelle)
- Erdungslaschen
Re: Potentialausgleichsschiene mit Antennenmast verbinden
Verfasst: 10. Mai 2016 12:38
von Dipol
techno-com hat geschrieben:Selbst bei den großen Herstellern wie z.B. Obo-Bettermann kann ich in den technischen Daten keine Daten dazu finden (Tragfähigkeit). Habe hier mal 2 Datenblätter angehängt von:
- Erdungsrohrschellen (Banderdungsschelle)
- Erdungslaschen
Die Formulierung der Norm ist eindeutig und DEHN bietet zu jedem Bauteil den geforderten Prüfnachweis. Die sind nachvollziehbar für alle Leiterquerschnitte und Materialkombinationen penibel nach Klasse N = 50 kA und H = 100 kA aufgeführt.
Den Riesenunterschied blitzstromtragfähiger und nicht blitzstromtragfähiger Banderdungsschellen kann man bei DEHN sehr gut aus dem Prüfberichten für
Artikel 540 100 zu den nicht blitzstromtragfähigen
Banderdungsschellen erkennen.
Das Thema fehlender Prüfzertikate hatte ich mit dem damaligen Schulungsleiter von OBO, Herrn H., bei mir besprochen. Der war überaus optimistisch die OBO-Praxis zu ändern, hat es aber nicht geschafft. Kurz darauf ist er zu einer anderen Firma gewechselt. Es ist schon ein Trauerspiel, dass eine Blitzschutzfirma mit eigenem Hochspannungslabor nur ganz wenige Prüfzeugnisse bietet, obwohl deren Mitarbeiter die ersten waren, die publizistisch in
Blitzschutz-online auf die Prüfnormen hingewiesen haben.
Der renommierte Antennenhersteller KATHREIN bietet seine Erdungsbauteile mit angeblichen 100 kA Blitzstromtragfähigkeit nach DIN VDE 0855-300 an, obwohl diese Norm für Funksende-/empfangsanlagen weder für Haushaltantennen zuständig ist noch etwas zur Prüfung von Blitzschutzbauteilen aussagt. Trotzdem steht der normwidrige Quatsch auch im brandneuen Katalog 2016-2017. Das wäre bei KATHREIN früher undenkbar gewesen.
Ich bin OBO wie auch KATHREIN überaus freundlich gesinnt, aber Verbinder für Antennenerdungen ohne Herstellerprüfzertifikat nach Klasse H sind nun mal eindeutig normwidrig.