Telekom und Premiere schließen Allianz
Verfasst: 31. März 2006 08:54
Die Deutsche Telekom und der Pay-TV-Sender Premiere streben eine weit reichende Allianz an. Die beiden Medienunternehmen haben sich bereits auf die grundsätzlichen Details einer Zusammenarbeit verständigt.
Nach Informationen aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen wird Premiere das geplante Bundesliga-TV-Angebot des Bonner Ex-Monopolisten produzieren. Im Gegenzug kann Premiere das Fußballprogramm seinen Kunden zugänglich machen.
Europas größter Telefonkonzern hatte im Dezember den Zuschlag für die Internet-Übertragungsrechte der Bundesliga erhalten. Vom Tisch ist dem Vernehmen nach hingegen eine direkte Beteiligung der Telekom an Premiere. Die Option sei zwar diskutiert, dann aber verworfen worden, hieß es aus den Kreisen.
In dem geplanten Pakt geht es für beide Seiten um mehr als nur um die Bundesliga-Rechte. Die Telekom will Premieres Inhalteportfolio von Spielfilmen, Dokumentationen und Erotik nutzen, um Kunden in ihr geplantes neues Glasfasernetz zu locken. Das neue Telekom-Netz könnte im Gegenzug in Zukunft zur bevorzugten Verbreitungsform von Premiere werden: Der Abosender will sich dadurch unabhängiger von Kabel- und Satellitennetzbetreibern machen. Auf lange Sicht möchte Premiere hauptsächlich über die neue Technik der Telekom verbreitet werden.
Kabelnetzbetreiber unter Druck
Telekom und Premiere setzen durch ihre Allianz die Kabelnetzbetreiber unter Druck. Das betrifft besonders die Kabelfirma Unity Media, die vor allem in NRW und Hessen aktiv ist. Sie hatte mit ihrer Tochter Arena Premiere bei der Fußballrechtevergabe ausgestochen. Jetzt planen Telekom und Premiere ein Konkurrenzangebot zu Arena.
Das Telekom-TV soll über den Internetanschluss in die Haushalte kommen und dort über Fernseher oder PC abrufbar sein. Die Kabelanbieter sind somit die Hauptkonkurrenten der Telekom, weil auch sie TV, Internet und Telefondienste aus einer Hand anbieten wollen. Aus Sicht von Premiere werden die Kabelfirmen ebenfalls zu Rivalen.
Arena bereitet Gegenwehr vor
Arena hatte sich in einem Bieterrennen um die traditionellen Pay-TV-Rechte gegen Premiere durchgesetzt und kann die Bundesliga in den nächsten drei Spielzeiten live übertragen. Dafür zahlt Arena der Liga jeweils rund 210 Mio. Euro. Die Telekom erwarb für mehr als 40 Mio. Euro die Internet-Rechte und will bis zum Sommer in zehn Großstädten ein VDSL-Kabelnetz zur Übertragung von Internet-Fernsehen aufbauen. Mit einem neuen Media-Receiver käme die Internet-Übertragung dann wie herkömmliche Fernsehbilder auf dem Bildschirm im Wohnzimmer an.
Die technischen Voraussetzungen gibt es in nächster Zeit allerdings nur für einen Bruchteil der 3,6 Millionen Premiere-Kunden. Außerdem soll Arena bereits eine Klage vorbereiten, weil ihre Live-Rechte verletzt würden.
Quelle: http://www.financialtimes.de vom 30.3.06
Nach Informationen aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen wird Premiere das geplante Bundesliga-TV-Angebot des Bonner Ex-Monopolisten produzieren. Im Gegenzug kann Premiere das Fußballprogramm seinen Kunden zugänglich machen.
Europas größter Telefonkonzern hatte im Dezember den Zuschlag für die Internet-Übertragungsrechte der Bundesliga erhalten. Vom Tisch ist dem Vernehmen nach hingegen eine direkte Beteiligung der Telekom an Premiere. Die Option sei zwar diskutiert, dann aber verworfen worden, hieß es aus den Kreisen.
In dem geplanten Pakt geht es für beide Seiten um mehr als nur um die Bundesliga-Rechte. Die Telekom will Premieres Inhalteportfolio von Spielfilmen, Dokumentationen und Erotik nutzen, um Kunden in ihr geplantes neues Glasfasernetz zu locken. Das neue Telekom-Netz könnte im Gegenzug in Zukunft zur bevorzugten Verbreitungsform von Premiere werden: Der Abosender will sich dadurch unabhängiger von Kabel- und Satellitennetzbetreibern machen. Auf lange Sicht möchte Premiere hauptsächlich über die neue Technik der Telekom verbreitet werden.
Kabelnetzbetreiber unter Druck
Telekom und Premiere setzen durch ihre Allianz die Kabelnetzbetreiber unter Druck. Das betrifft besonders die Kabelfirma Unity Media, die vor allem in NRW und Hessen aktiv ist. Sie hatte mit ihrer Tochter Arena Premiere bei der Fußballrechtevergabe ausgestochen. Jetzt planen Telekom und Premiere ein Konkurrenzangebot zu Arena.
Das Telekom-TV soll über den Internetanschluss in die Haushalte kommen und dort über Fernseher oder PC abrufbar sein. Die Kabelanbieter sind somit die Hauptkonkurrenten der Telekom, weil auch sie TV, Internet und Telefondienste aus einer Hand anbieten wollen. Aus Sicht von Premiere werden die Kabelfirmen ebenfalls zu Rivalen.
Arena bereitet Gegenwehr vor
Arena hatte sich in einem Bieterrennen um die traditionellen Pay-TV-Rechte gegen Premiere durchgesetzt und kann die Bundesliga in den nächsten drei Spielzeiten live übertragen. Dafür zahlt Arena der Liga jeweils rund 210 Mio. Euro. Die Telekom erwarb für mehr als 40 Mio. Euro die Internet-Rechte und will bis zum Sommer in zehn Großstädten ein VDSL-Kabelnetz zur Übertragung von Internet-Fernsehen aufbauen. Mit einem neuen Media-Receiver käme die Internet-Übertragung dann wie herkömmliche Fernsehbilder auf dem Bildschirm im Wohnzimmer an.
Die technischen Voraussetzungen gibt es in nächster Zeit allerdings nur für einen Bruchteil der 3,6 Millionen Premiere-Kunden. Außerdem soll Arena bereits eine Klage vorbereiten, weil ihre Live-Rechte verletzt würden.
Quelle: http://www.financialtimes.de vom 30.3.06