Weiter Streit um Bundesliga-Live-Bilder
Verfasst: 21. Mai 2006 19:41
[fp] Berlin - Um die künftigen Live-Bilder der Bundesligaspiele ist ein heftiger Streit ausgebrochen.
Die Arena Sport Rechte und Marketing GmbH als Inhaber der Fernsehrechte an der Profiliga ab August droht seit dem Wochenende den neuen "strategischen Partnern" Deutsche Telekom und Premiere mit rechtlichen Konsequenzen. Falls beide Unternehmen die exklusiven Rechte tangierten, "werden wir selbstverständlich juristisch gegen sie vorgehen", sagte Geschäftsführer Dejan Jocic dem Magazin "Der Spiegel". Premiere-Chef Georg Kofler hingegen glaubt weiterhin, seinen Kunden in der kommenden Saison Bundesliga über Kabel und Satellit zeigen zu können.
Die Telekom als Inhaber der Liga-Übertragungsrechte via Internet-Protokoll (IP-TV) hatte am Freitag ihre Pläne mit dem Bezahlfernsehanbieter vorgestellt. Danach will Premiere seine Abonnenten in den VDSL-Ausbaugebieten ab Sommer im Rahmen des neuen T-Home-Angebotes weiterhin mit seiner Bundesliga-Berichterstattung bedienen. Dazu ist aber eine neue Empfangsbox notwendig.
Telekom-Vorstand Walter Raizner hielt sich ausdrücklich die Option offen, die eigenen IP-TV Signale neben VDSL auch via Kabel und Satellit in die Haushalte zu bringen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat bislang bestritten, dass die Telekom hierfür die notwendigen Rechte habe.
Nach "Focus"-Informationen drohen jetzt Lizenzprobleme. Weil die staatsnahe Telekom keinen Rundfunk veranstalten dürfe und unklar sei, ob die Sendelizenz von Premiere reiche, hätten Direktoren der Landesmedienanstalten Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke in zwei Briefen am 19. Januar und am 17. Mai Unterstützung angeboten, berichtete das Magazin am Samstag vorab. Eine Antwort sei bislang ausgeblieben. Die Zeit bis zum Saisonstart am 11. August wird knapp, da ein Lizenzverfahren sechs bis acht Wochen dauere.
Premiere-Chef Kofler dagegen betonte am Sonntag: "In der Ausschreibung der Bundesliga-Rechte sind Übertragungen über das Internet-Protokoll via Satellit und Kabel sogar explizit vorgesehen." Damit kritisierte er die DFL, die Telekom und Premiere diesen Übertragungsweg verbieten will. "Objektive Ausschreibungsbedingungen können nicht so einfach im Nachhinein verändert werden", fügte Kofler hinzu. DFL-Sprecher Christian Pfennig hatte zuvor erklärte, die Verbreitung des TV-Angebots über Kabel und Satellit sei mit der Kooperation ausgeschlossen. Die Telekom bewege sich damit "im Rahmen der erworbenen Rechte, der allerdings damit erschöpft ist".
Auch Pay-TV-Konkurrent Arena wandte sich gegen die Option. "Fußball-Bundesliga live wird es über Kabel und Satellit nur bei Arena geben", sagte Vertriebschef Christoph Bellmer.
Hinter den Kulissen arbeiten die Arena-Verantwortlichen zudem an einem medienpolitischen Vorstoß in eigener Sache, wie der "Spiegel" weiter berichtete. Weil EU-Kommissarin Viviane Reding den von der Bundesregierung geplanten Wettbewerbsschutz für den teuren Aufbau der Telekom-VDSL-Netze ohnehin kritisch beobachte, erwäge Arena eine Beschwerde in Brüssel. Demnach entstehe in der Kombination mit dem bislang marktbeherrschenden Bezahlfernsehanbieter Premiere ein mächtiges Oligopol, das andere Marktteilnehmer nach Belieben diskriminieren könne.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 21.5.06
Die Arena Sport Rechte und Marketing GmbH als Inhaber der Fernsehrechte an der Profiliga ab August droht seit dem Wochenende den neuen "strategischen Partnern" Deutsche Telekom und Premiere mit rechtlichen Konsequenzen. Falls beide Unternehmen die exklusiven Rechte tangierten, "werden wir selbstverständlich juristisch gegen sie vorgehen", sagte Geschäftsführer Dejan Jocic dem Magazin "Der Spiegel". Premiere-Chef Georg Kofler hingegen glaubt weiterhin, seinen Kunden in der kommenden Saison Bundesliga über Kabel und Satellit zeigen zu können.
Die Telekom als Inhaber der Liga-Übertragungsrechte via Internet-Protokoll (IP-TV) hatte am Freitag ihre Pläne mit dem Bezahlfernsehanbieter vorgestellt. Danach will Premiere seine Abonnenten in den VDSL-Ausbaugebieten ab Sommer im Rahmen des neuen T-Home-Angebotes weiterhin mit seiner Bundesliga-Berichterstattung bedienen. Dazu ist aber eine neue Empfangsbox notwendig.
Telekom-Vorstand Walter Raizner hielt sich ausdrücklich die Option offen, die eigenen IP-TV Signale neben VDSL auch via Kabel und Satellit in die Haushalte zu bringen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat bislang bestritten, dass die Telekom hierfür die notwendigen Rechte habe.
Nach "Focus"-Informationen drohen jetzt Lizenzprobleme. Weil die staatsnahe Telekom keinen Rundfunk veranstalten dürfe und unklar sei, ob die Sendelizenz von Premiere reiche, hätten Direktoren der Landesmedienanstalten Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke in zwei Briefen am 19. Januar und am 17. Mai Unterstützung angeboten, berichtete das Magazin am Samstag vorab. Eine Antwort sei bislang ausgeblieben. Die Zeit bis zum Saisonstart am 11. August wird knapp, da ein Lizenzverfahren sechs bis acht Wochen dauere.
Premiere-Chef Kofler dagegen betonte am Sonntag: "In der Ausschreibung der Bundesliga-Rechte sind Übertragungen über das Internet-Protokoll via Satellit und Kabel sogar explizit vorgesehen." Damit kritisierte er die DFL, die Telekom und Premiere diesen Übertragungsweg verbieten will. "Objektive Ausschreibungsbedingungen können nicht so einfach im Nachhinein verändert werden", fügte Kofler hinzu. DFL-Sprecher Christian Pfennig hatte zuvor erklärte, die Verbreitung des TV-Angebots über Kabel und Satellit sei mit der Kooperation ausgeschlossen. Die Telekom bewege sich damit "im Rahmen der erworbenen Rechte, der allerdings damit erschöpft ist".
Auch Pay-TV-Konkurrent Arena wandte sich gegen die Option. "Fußball-Bundesliga live wird es über Kabel und Satellit nur bei Arena geben", sagte Vertriebschef Christoph Bellmer.
Hinter den Kulissen arbeiten die Arena-Verantwortlichen zudem an einem medienpolitischen Vorstoß in eigener Sache, wie der "Spiegel" weiter berichtete. Weil EU-Kommissarin Viviane Reding den von der Bundesregierung geplanten Wettbewerbsschutz für den teuren Aufbau der Telekom-VDSL-Netze ohnehin kritisch beobachte, erwäge Arena eine Beschwerde in Brüssel. Demnach entstehe in der Kombination mit dem bislang marktbeherrschenden Bezahlfernsehanbieter Premiere ein mächtiges Oligopol, das andere Marktteilnehmer nach Belieben diskriminieren könne.
Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 21.5.06