kabelsalat hat geschrieben:ich bin neu hier und und bedanke mich schon mal im Voraus für Eure Hilfe.
Hallo !
Hatten wir nicht schon per Telefon Kontakt und ich habe ihnen nahe gelegt ihre Antwort ins Forum einzustellen ?
Für so eine komplexe Anfrage wäre da am Telefon auch nicht möglich gewesen, warten wir mal ab was hier ganz unten jetzt informativ raus kommt. Gleich vorab, ich gehe jetzt erst einmal ihre Aussagen + Fragen nacheinander der Reihen nach per "Quote-Antwort" nach.... es kann sein das dadurch div. Teile leicht verschoben wirken + ggf. Antworten doppelt erscheinen.... ich versuche aber so gut wie möglich auch gleich klingende Fragen/Hinweise zusammen zu ziehen und dann gebündelt zu beantworten... das ist aber oft nicht leicht !
kabelsalat hat geschrieben:Die vorhandene Anlage wurde zwar vor wenigen Jahren auf "digital" umgestellt, aber, wie sich immer mehr herausstellt, nicht sehr vorausschauend.
kabelsalat hat geschrieben:Die Anzahl der empfangenen Programme ist bauartbedingt schon nicht sehr groß und wurde später durch Frequenzverschiebungen weiter reduziert.
kabelsalat hat geschrieben:Somit bin ich ein wenig "fachfirmengeschädigt", möchte mich selbst informieren und die Maßnahme, nach Möglichkeit, in Eigenregie in Angriff nehmen - allerdings bin ich absoluter Sat-Anfänger!
kabelsalat hat geschrieben:Die 2 Kabel aus der Sat-Schüssel gehen über eine digitale Einkabellösung Schwaiger EKF 1100...
Was sie da vor "wenigen" Jahren bekommen haben ist ein sogenanntes "statisches Einkabelsystem" ! D.h. es ist vorprogrammiert auf Sender die empfangen werden können und ist daher absolut zukunfts
untauglich. Das sehen sie ja jetzt schon nach nur wenigen Umstellungen auf dem Satellit, z.B. dem Umzug von Arte, Phoenix, Eins Extra, Eins Plus vom oberen Frequenzband weg auf einen neuen Transponder im unteren Frequenzband bzw. der Neuaufschaltung von vielen Sendern seit der Entwicklung dieses Systems (DMAX, Sixx, ARD HD, ZDF HD, Anixe HD, Servus TV HD und vor allem auch aller Sender vom
Programmpakt HD+ ... von Sky-Sendern müssen wir das gar nicht sprechen, die wechseln ja sehr oft ihre Programmplätze in letzter Zeit).
Ein statisches Einkabelsystem (bekannte sind da eigentlich das Smart GP31ED, DPA31 bzw. DPA41, Dur-Line EK-1, Schwaiger EKF 1100) ist daher nur bedingt erweiterbar, meist ist es sogar besser das ganze System nach 1-2 Jahre einfach wieder ganz zu erneuern. Mittlerweile gibt es z.B. mit dem Smart DPA41 ein statisches Einkabelsystem das mittels Erweiterungs-Chips (Grundpreis Einkabelsystem ca. 150€ + 70€ pro Erweiterungschip !!) 2 HDTV-Transponder implementiert bekommen kann.... speist man aber 2 neue Transponder ein fallen 2 alte weg (hier wäre das z.B. der Transponder auf dem Sport1, Tele5 senden)... man kommt also vom Regen in die Traufe.
Mit einem
Dur-Line EKP46 könnte man ein solches System schon besser erweitern, man könnte ganze 6 neue Transponder in ein statisches Einkabelsystem nachrüsten--- das kostet über 500€ ! Hat aber auch einen Einsatz bei dem es angebracht ist, z.B. wenn an der ganzen Hausanlage sehr viele Receiver angeschlossen sind und man den Austausch von diesen verhindern möchte (d.h. man nicht auf "Unicable" umstellen kann da dann alle Receiver auch tauglich dafür sein müssten ... mehr dazu folgt !)
Bevor wir jetzt hier noch tiefer in die ganze Materie gehen bitte ich sie
einen gerade parallel laufenden Beitrag zu lesen, das ist eigentlich genau das was sie hier anfragen (nur eine Nummer kleiner mit nur 2 Strängen und 2 Haushalten !).
Und jetzt nachdem sie etwas mehr wissen (hoffentlich war der verlinkte Beitrag nicht soooo schwer geschrieben !) fangen wir mal hier spezifisch an:
kabelsalat hat geschrieben:Ich habe folgendes Problem zu lösen: bei einem 11-Fam.-Wohnhauses mit nachfolgend aufgeführter Sat-Anlage, soll diese zukunftssicher umgebaut, erneuert oder erweitert werden.
Nicht Zukunftssicher =
statisches Einkabelsystem (wie akt. vorhanden)
Zukunftssicher =
Neuverkabelung => das würde aber bedeuten das sie von einem zentralen Verteilpunkt (am besten Dach nahe der Antenne oder im Keller) zu JEDEM Receiveranschluss ein EXTRA Kabel verlegen müssten... zu einem Twin-Receiver 2 Kabel !
Zukunftssicher =
Unicable-Einkabelsystem => hier kommen wir jetzt zu der Lösung die bei einem Umbau, also in ihrem Fall, die Möglichkeit ist ohne eine sehr aufwendige und oft unmögliche Neuverkabelung die SAT-Anlage so umzubauen das sie IMMER ALLE Programme (egal ob unteres oder oberes Frequenzband, egal ob SD oder HDTV oder 3D) empfangen kann.
Das bedeutet aber auch das die Receiver dann entsprechende Kriterien erfüllen müssen, sie benötigen unbedingt die "Unicable-Tauglichkeit" (EN50494 / SCR-tauglich / Einkabel-tauglich auch genannt). Älteren Geräten, vor allem von Markenherstellern wie Kathrein, Smart, Humax, Technisat und/oder Inverto, wurde diese Funktion oft durch Software-Updates nachträglich eingebaut.
Jedes Gerät an einem Strang (bei ihnen sind es ja viele "Stränge") wird eine andere ID und Frequenz zugeteilt, es darf keine ID/Frequenz doppelt an einem Strang vergeben werden. Programmierung eines Receivers auf Unicable wird, das sie das mal vorab anschauen könne,
hier beschrieben.
kabelsalat hat geschrieben:Die Auf-Dach-Anlage besteht aus einer 83cm Schüssel mit einem ACER FM8 Quattro LNBF, angeschlossen sind daran 2 Kabel (2 Anschlüsse am LNB sind leer). Des weiteren sind 3 terrestrische bzw. Radioantennen mit jeweils 1 Kabel angeschlossen.
1. 80cm = ausreichend (ein Bild davon, vor allem aber von dem Übergangspunkt von dem Antennenarm zum LNB (LNB-Halter), wäre sehr sinnvoll um da genaueres sagen zu können - Bilder können sie hier im Forum direkt hoch laden, bitte in der Größe anpassen das es nicht viele MB groß ist !)
2. Quattro-LNB = OK für die Versorgung von statischen + Unicable Einkabelsystemen
3. nur 2 Kabel vom Quattro-LNB zur Aufbereitungskomponenten jetzt sagen schon aus das diese Anlage nur für den Empfang vom oberen Frequenzband ausgelegt ist (am Quattro-LNB sind daher nur die Ausgänge HH + VH angeschlossen), d.h. das sie Programme die auf dem unteren Frequenzband ausstrahlen (alle HDTV-Programme + Arte + Phoenix + Eins Extra usw.) gar nicht empfangen könnten. Hier müssen im Endausbau später auf jeden Fall 4 Kabel verlegt sein !
4. die 3 terrestrischen Antennen (UHF/VHF/UKW) .... sind die echt noch notwendig ? Die UHF-Antenne wäre ggf. noch für den Empfang von DVB-T gut, wenn man das noch als "Backup" behalten möchte.... das und die UKW-Antenne für den Rundfunkempfang kann man später in die Verteilkomponente wie jetzt mit einspeisen.... Wenn kein DVB-T und kein Radio-Empfang mehr gewünschte wird alles runter, Antennenmast kappen und alles weg ! Würde auch den stromfressenden Antennenverstärker dann einsparen !
kabelsalat hat geschrieben:.... in einen Spaun Sat-ZF-Verstärker SVN 220 F.
Fällt auch weg bei Umstellung auf Unicable.
kabelsalat hat geschrieben:Die 3 Kabel von der terrestrischen bzw. Radioantenne gehen über einen Wisi VS 68 Antennenverstärker (UHF, VHF III und UKW/FM sind angeschlossen)...
Wie oben erklärt.... ein ca. 30db Verstärker der 24 Stunden/365 Tage im Jahr nur Strom frisst ... für eigentlich nur noch die UKW-Verstärkung !
kabelsalat hat geschrieben:.... ebenfalls in den Spaun Sat-ZF-Verstärker SVN 220 F.
So wird die Terrestrik akt. in die Verteilung eingespeist.... das würde bei Umstellung auf Unicable in Zukunft über den 5. Eingang (CATV / TERR) vom Multischalter erfolgen ... WENN weiterhin gewünscht ! Zwischen die Antennen und die Unicable-Komponenten müsste der Verstärker weiterhin rein.
kabelsalat hat geschrieben:Das aus diesem Verstärker herauskommende Kabel geht über einen Wisi DM 12 Verteiler in 2 Wisi DM 14 Verteiler hinein. Aus diesen 2 Verteilern kommen jeweils 4 Kabel, also insgesamt 8 Kabel, wieder heraus.
Naja, hätte man gleich einen 8-fach Verteiler nehmen können... das ist eben dann nur die Aufsplittung von einem Kabel in 8 Abgänge (Stränge in die Wohnungen)... weiteres dazu folgt !
kabelsalat hat geschrieben:Kann man eine Unicable-Anlage sinnvoll einbauen oder ist nur ein programmierbares Einkabelsystem sinnvoll machbar? Oder ist es einfacher und kostengünstiger wieder ein einfaches Einkabelsystem einzubauen und evtl. nach ein paar Jahren auszutauschen?
kabelsalat hat geschrieben:Welche Möglichkeiten habe ich überhaupt?
kabelsalat hat geschrieben:Wie groß ist der Aufwand für diese Systeme?
Und jetzt kommen wir wieder zurück auf den oben verlinkten Parallelbeitrag, in ihrem Fall würde es auch drauf ankommen wie viele "Twin-Receiver" da pro Wohnung zur Verfügung stehen sollen (wie viele Frequenzen also).... Im Parallelbeitrag wird nur EINE Verteilkomponente benötigt (wäre bei ihnen ggf. auch möglich--- dann aber im untersten Niveau der Verfügbarkeit- mehr dazu unter ihrer Aufzählung), bei ihnen wären das mehrere. Die könnte man aber "kaskadieren", man könnte die also direkt hintereinander verschalten.... dazu habe ich mal ein Bild in den Beitrag mit angehängt...
kabelsalat hat geschrieben:- 5 Wohnungen mit je 3 Sat-Dosen.....
kabelsalat hat geschrieben:- 1 Wohnung mit 2 Sat-Dosen,....
kabelsalat hat geschrieben:- 1 Wohnung mit 4 Sat-Dosen......
kabelsalat hat geschrieben:An 1 weiteres Kabel sind 2 Wohnungen mit je 1 Sat-Dose angeschlossen.
kabelsalat hat geschrieben:An 1 weiteres Kabel sind 2 Wohnungen mit je 2 Sat-Dosen angeschlossen.
Das alles zusammengezählt kommen wir auf 24 Sat-Dosen an 9 Strängen....
Könnte man hier ein
JULTEC JPS0508-3 nehmen.... das hätte 8 Ausgänge mit jeweils 3 Umsetzungen = 24 Unicable-ZF-Frequenzen verteilt auf alle Ausgänge (also 8x 3 gleiche).
--> Hier könnte man die 5 Wohnungen mit je 3 Dosen an jeweils einen Ausgang vom System JPS0508-3 anschliesen...... die wären dann direkt versorgt.
--> Die Wohnung mit 4 Anschlüssen könnte man nur an 3 versorgen, d.h. an den 4 Dosen könnte man irgendwo 3 Receiver anschliesen (an 3 der 4 Anschlüsse jeweils eine) oder man könnte (das gilt auch für alle anderen Stränge auch) statt 3x Single-Receiver an 3 Plätzen auch einen Twin-Receiver + 1x Single-Receiver an dann eben nur 2 Plätzen aufstellen/betreiben. Ein Twin-Receiver benötigt eben für jeden seiner 2 Tuner eine Frequenz.
--> Eine der Wohnungen mit 2 Dosen könnte "überversorgt" werden... man könnte an den 2 Dosen insgesamt 3 Frequenzen "gebrauche"/"vergeben" ... also z.B. 1x Twin-Receiver + 1x Single-Receiver
--> Eine Wohnug mit 2 Dosen + die Wohnung mit der einen Dose blieben nun übrig..... aber nur ein Ausgang am JPS-System... ganz einfach, an diesem Ausgang vom JPS einen 2-fach Verteiler setzen und beide Wohnungen anfahren... so ist es ja aktuell auch gemacht !
kabelsalat hat geschrieben:Kann man die Kosten zumindest grob abschätzen?
Noch nicht im geringsten ! Sie können mal grob die Komponenten in den Warenkorb legen und es sich zusammen rechnen lassen.... was aber GENAU alles benötigt wird, vor allem an Kleinmaterial, muss man erst noch genau klären !
kabelsalat hat geschrieben:Kann ich bei diesen Systemen evtl. einen zweiten Satelliten neben Astra, nämlich Eutelsat (wegen polnischer Programme) einspeisen?
Ja, das wäre kein Problem.... das ist eine reine Sache der Kosten !
Es müsste ein 2. Quattro-LNB an die Antenne montiert werden (incl. natürlich der entsprechenden
Halterung für das 2. LNB), 4 weitere Kabel müssten vom LNB zu der Verteilung verlegt werden und dort müsste man dann statt den bereits erwähnten JPS05xx-Systemen (05 = 5 Eingänge = 1 Satellit) einfach Systeme aus der Reihe JPS09xx (09 = 9 Eingänge = 2 Satelliten) verbauen. Grob über den Daumen gepeilt kann man aber auch hier jetzt keinen Aufpreis schnell berechnen.
z.B. dann der
JPS0908-3TN für das o.g. Einsatzbeispielt... gleich 500€ teurer !
kabelsalat hat geschrieben:Bekomme ich HDTV hin?
Mit Unicable bekommen sie "IMMER" "ALLE" Programme !
kabelsalat hat geschrieben:Können bei einem der Systeme die Sat-Dosen beibehalten werden, so daß man die Bewohner nicht nerven müßte?
kabelsalat hat geschrieben:.... je 3 Sat-Durchgangs- oder Einzelanschlussdosen Kathrein ESD 31 und ESD 30,
Was es für unterschiedliche Systeme an Dosen gibt habe ich in dem oben verlinkten Parallelbeitrag bereits erklärt... Ihre Dosen muss ich ganz ehrlich jetzt erst mal noch ganz genau anschauen... der erste Blick
ins Datenblatt sieht aber vielversprechend aus und sie müssen ggf. nicht getauscht werden.
Unicable-Schutzschaltung, also eine Sicherung gegen Fehlprogrammierung, haben sie aber nicht... das wäre aber hier nicht soooo schlimm da nicht viele Wohnungen zusammen verschalten werden würden, es wären glaube ich jetzt sogar nur 2 Stk. (letzte Nennung oben mit dem 2-fach Verteiler am 8. Ausgang).
kabelsalat hat geschrieben:Gibt es Geräte, die empfohlen werden können?
Genaueres bedarf noch vielen Durchsprachen/Klärungen....
kabelsalat hat geschrieben:Welche Angaben, die für die Beantwortung meiner Fragen hilfreich sind, habe ich vergessen?
Werden wir sicherlich auch noch vieles finden..... das aber jetzt erst einmal "grob" zum Anfang !
kabelsalat hat geschrieben:Am Antennenmast ist eine Erdung, die allerdings aus Einzeladern (ich denke 7x1,5 mm) besteht. Ein Potentialausgleich ist nicht vorhanden.
Die 7x 1.5mm² werden sicher 7x 2.5mm² sein - war damals bei Errichtung ggf. noch erlaubt ! Wird jetzt auch wieder "erlaubt sein" wenn man den Gerüchten glauben schenkt das sie neue DIN dafür (wurde gerade umgestellt) dies wieder erlaubt. Die Enden dieses Kabels müssen dann nur mit Kabelschuhen versehen werden (also ein "Mantel" um die Einzellitzen gelegt werden).
Das mit dem fehlenden Potentialausgleich (PA) ist ein Fehler, den der ist seit dieser akt. DIN (1972) vorgeschrieben.
In ihrem Fall müssten alle von den Antennen kommenden Kabel (akt. 1x VHF-Antenne + 1x UHF-Antenne + 1x UKW-Antenne + 2x Quattro-LNB das später 4 Kabel werden bzw. sogar 8 wenn sie 2 Satelliten anpeilen möchten ..... und dann noch die Abgänge in die Stämme/Stränge, also bei ihnen 9 .... ergibt eine Anzahl von 14 Kabeln die jetzt, wenn man VHF+UHF weg lässt und nur von einem Satelliten ausgeht, über einen Erdungsblock geführt werden müssten... der
größte Erdungsblock hat aber nur 11 Anschlüsse, so müsste man also
2 Stk. nebeneinander setzen und untereinander verbinden- dafür ist mind. 4mm² Kabel vorgeschrieben, wir haben da aber ein
6mm² Kabel im Shop da dieses nur sehr geringfügig teurer ist).
Zwischen die 4 vom LNB kommenden Kabel und dem ersten Anschluss an den Erdungsblock kann man noch je einen "
SAT- Überspannungsschutz Dur-Line DLBS 3001/S" setzen, also 4 Stk. (bei einem Satelliten der empfangen werden soll)