Umrüstung Mehrfamilienhaus Kabel -> SAT
Verfasst: 17. März 2013 16:42
Guten Tag! Nachdem ich schon eine Weile in diesem umfangreichen Forum mitgelesen habe, möchte auch ich gerne meine Geschichte beitragen und habe mich deshalb angemeldet. Kann durchaus sein, dass im Laufe der nächsten Zeit noch so einige Fragen hinzu kommen. Zwar kenne ich mich recht gut in der Unterhaltungselektronik aus, habe aber noch nie mit SAT-Anlagen zu tun gehabt, und auch im Bekanntenkreis ist eigentlich jeder "nur" verkabelt.
Seit 20 Jahren wohne ich als Eigentümer in einem 15-Parteien-Haus, das seit Beginn verkabelt ist - so weit, so gut. Wie das so ist, wurde der eine oder andere Sender erst mit einiger Verspätung eingespeist, und mit der leidigen Grundverschlüsselung der privaten Sender hat man sich irgendwie arrangiert, aber im Großen und Ganzen war man zufrieden.
Deutliche Zweifel an der Zukunftsfähigkeit meines Kabelnetzbetreibers kamen letztes Jahr mit der sog. Kabeloffensive auf, mit der man nicht nur seine digitalen Geräte zurücksetzen und alles neu einstellen musste, sondern es auch so einige Unzulänglichkeiten bei der Einspeisung gab. Manche Sender hatten z.B. monatelang das falsche Bildformat und der sog. Kundenservice von Kabel Deutschland wollte davon partout nichts wissen.
So richtig begann die Unzufriedenheit dann aber mit den aktuellen Maßnahmen, mit denen das Unternehmen ihren Streit mit ARD und ZDF voll auf dem Rücken der Kunden austrägt, die Bild- und Tonqualität aller öffentlich-rechtlichen Sender um rund die Hälfte reduziert und fremde Regionalvarianten der "Dritten" komplett ausgespeist hat. Das nennt man dann dreist "Plattformstandard". Der Radiosender NDR Blue, aber auch das Free-TV SAT.1 Gold sind bis heute nicht eingespeist!
Das hat mich nun dazu veranlasst, einen Versuch zu unternehmen, das Haus von Kabel auf SAT-Empfang umrüsten zu lassen, da wir in unserer Region derzeit leider keinen alternativen Kabelanbieter haben, wie es beispielsweise in Hamburg mit willy.tel oder in einigen östlichen Bundesländern mit Primacom der Fall ist. Am liebsten hätte ich ja den Herrn Uhde mit allem beauftragt, nach den ausführlichen Beratungen, die ich hier überall lesen kann. Leider ist Heilbronn dann doch etwas weit von Hannover entfernt.
Also habe ich mit mehreren örtlichen Antennenbaubetrieben gesprochen, die derzeit bereits Angebote erstellen oder in Kürze eine Besichtigung des Hauses und der vorhandenen Anlage vornehmen. Die Ausgangssituation ist, wie so oft bei 20 Jahre alten Kabelinstallationen, eine Baumstruktur; und zwar mit 5 Abzweigen, die aus dem Keller durch die eine oder andere Durchgangsdose nach oben führen. Fast überflüssig zu erwähnen, dass das Haus noch "zu neu" ist, um über Kaminschächte o.ä. für die versteckte Kabelführung neuer Leitungen zu verfügen. Immerhin habe ich jetzt vom Verwalter die Auskunft erhalten, dass der Mehrnutzervertrag keine feste Laufzeit mehr hat und man unter Einhaltung einer 3-monatigen Kündigungsfrist aus dem Vertrag heraus käme.
Wie fast zu befürchten war, fielen die Auskünfte und Meinungen der verschiedenen Fachleute sehr unterschiedlich aus. Die Spanne reicht bislang von "zu alt, zu kompliziert, bleiben Sie lieber beim Kabel", über "Leitungen müssen raus, wollen ein Sternnetz bauen", bis hin zu "Einkabellösung kann man machen, haben aber schlechte Erfahrungen bei Mieterwechseln gemacht". Nun behagt mir der Gedanke natürlich ganz und gar nicht, dass mir der Nachbar, der am gleichen Strang hängt, in den Konfigurationen seines Receivers spielen und "versehentlich" meine User-Frequenz eingeben könnte, danach tagelang nicht erreichbar ist und deshalb mein Empfang nicht mehr funktioniert!
Das hat mich die letzten Tage einiges über das Thema Unicable recherchieren lassen und dabei bin ich auch auf die programmierbaren JAP-Dosen von Jultec gestoßen, die genau dieses Problem doch lösen könnten, wenn ich das richtig verstanden habe. Da auch der Preisunterschied z.B. zu Kathreins ESU33 nicht wirklich groß ist, wundert es mich schon, dass offenbar noch so wenige Fachbetriebe diese Technik einsetzen und statt dessen teilweise lieber auf einen durchaus lukrativen Auftrag verzichten.
Ab sofort habe ich mir jedenfalls vorgenommen, jeden Fachmann auf diese Produktreihe hinzuweisen, um eine sicher über die Wohnungsgrenzen hinweg reichende Installation zu ermöglichen. Dass in einer solchen Anlage ausschließlich Einkabel-taugliche Receiver bzw. Fernseher nach EN50494 betrieben werden können, ist mir dabei bewusst. Die Auswahl an solchen Geräten sollte doch aber inzwischen in allen Preislagen groß genug sein, und gute Information ist in dieser Sache mMn. alles. Ich habe sogar schon darüber nachgedacht, eine eigene Internetseite für diesen Zweck einzurichten (eine Domain habe ich sowieso), deren Adresse zusammen mit den jeweiligen Frequenzen auf die Dosen geklebt werden könnte, falls das Infoblatt den nächsten Bewohner nach einem Wechsel nicht erreicht.
Sehe ich die Sachlage bis hierher einigermaßen richtig? Über eine Einschätzung des Fachmanns und evtl. Tipps würde ich mich sehr freuen. Weitere Infos liefere ich bei Bedarf natürlich gerne nach. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang für ein Einstiegsposting...
Viele Grüße aus dem (wieder frisch) verschneiten Hannover!
Seit 20 Jahren wohne ich als Eigentümer in einem 15-Parteien-Haus, das seit Beginn verkabelt ist - so weit, so gut. Wie das so ist, wurde der eine oder andere Sender erst mit einiger Verspätung eingespeist, und mit der leidigen Grundverschlüsselung der privaten Sender hat man sich irgendwie arrangiert, aber im Großen und Ganzen war man zufrieden.
Deutliche Zweifel an der Zukunftsfähigkeit meines Kabelnetzbetreibers kamen letztes Jahr mit der sog. Kabeloffensive auf, mit der man nicht nur seine digitalen Geräte zurücksetzen und alles neu einstellen musste, sondern es auch so einige Unzulänglichkeiten bei der Einspeisung gab. Manche Sender hatten z.B. monatelang das falsche Bildformat und der sog. Kundenservice von Kabel Deutschland wollte davon partout nichts wissen.
So richtig begann die Unzufriedenheit dann aber mit den aktuellen Maßnahmen, mit denen das Unternehmen ihren Streit mit ARD und ZDF voll auf dem Rücken der Kunden austrägt, die Bild- und Tonqualität aller öffentlich-rechtlichen Sender um rund die Hälfte reduziert und fremde Regionalvarianten der "Dritten" komplett ausgespeist hat. Das nennt man dann dreist "Plattformstandard". Der Radiosender NDR Blue, aber auch das Free-TV SAT.1 Gold sind bis heute nicht eingespeist!
Das hat mich nun dazu veranlasst, einen Versuch zu unternehmen, das Haus von Kabel auf SAT-Empfang umrüsten zu lassen, da wir in unserer Region derzeit leider keinen alternativen Kabelanbieter haben, wie es beispielsweise in Hamburg mit willy.tel oder in einigen östlichen Bundesländern mit Primacom der Fall ist. Am liebsten hätte ich ja den Herrn Uhde mit allem beauftragt, nach den ausführlichen Beratungen, die ich hier überall lesen kann. Leider ist Heilbronn dann doch etwas weit von Hannover entfernt.
Also habe ich mit mehreren örtlichen Antennenbaubetrieben gesprochen, die derzeit bereits Angebote erstellen oder in Kürze eine Besichtigung des Hauses und der vorhandenen Anlage vornehmen. Die Ausgangssituation ist, wie so oft bei 20 Jahre alten Kabelinstallationen, eine Baumstruktur; und zwar mit 5 Abzweigen, die aus dem Keller durch die eine oder andere Durchgangsdose nach oben führen. Fast überflüssig zu erwähnen, dass das Haus noch "zu neu" ist, um über Kaminschächte o.ä. für die versteckte Kabelführung neuer Leitungen zu verfügen. Immerhin habe ich jetzt vom Verwalter die Auskunft erhalten, dass der Mehrnutzervertrag keine feste Laufzeit mehr hat und man unter Einhaltung einer 3-monatigen Kündigungsfrist aus dem Vertrag heraus käme.
Wie fast zu befürchten war, fielen die Auskünfte und Meinungen der verschiedenen Fachleute sehr unterschiedlich aus. Die Spanne reicht bislang von "zu alt, zu kompliziert, bleiben Sie lieber beim Kabel", über "Leitungen müssen raus, wollen ein Sternnetz bauen", bis hin zu "Einkabellösung kann man machen, haben aber schlechte Erfahrungen bei Mieterwechseln gemacht". Nun behagt mir der Gedanke natürlich ganz und gar nicht, dass mir der Nachbar, der am gleichen Strang hängt, in den Konfigurationen seines Receivers spielen und "versehentlich" meine User-Frequenz eingeben könnte, danach tagelang nicht erreichbar ist und deshalb mein Empfang nicht mehr funktioniert!
Das hat mich die letzten Tage einiges über das Thema Unicable recherchieren lassen und dabei bin ich auch auf die programmierbaren JAP-Dosen von Jultec gestoßen, die genau dieses Problem doch lösen könnten, wenn ich das richtig verstanden habe. Da auch der Preisunterschied z.B. zu Kathreins ESU33 nicht wirklich groß ist, wundert es mich schon, dass offenbar noch so wenige Fachbetriebe diese Technik einsetzen und statt dessen teilweise lieber auf einen durchaus lukrativen Auftrag verzichten.
Ab sofort habe ich mir jedenfalls vorgenommen, jeden Fachmann auf diese Produktreihe hinzuweisen, um eine sicher über die Wohnungsgrenzen hinweg reichende Installation zu ermöglichen. Dass in einer solchen Anlage ausschließlich Einkabel-taugliche Receiver bzw. Fernseher nach EN50494 betrieben werden können, ist mir dabei bewusst. Die Auswahl an solchen Geräten sollte doch aber inzwischen in allen Preislagen groß genug sein, und gute Information ist in dieser Sache mMn. alles. Ich habe sogar schon darüber nachgedacht, eine eigene Internetseite für diesen Zweck einzurichten (eine Domain habe ich sowieso), deren Adresse zusammen mit den jeweiligen Frequenzen auf die Dosen geklebt werden könnte, falls das Infoblatt den nächsten Bewohner nach einem Wechsel nicht erreicht.
Sehe ich die Sachlage bis hierher einigermaßen richtig? Über eine Einschätzung des Fachmanns und evtl. Tipps würde ich mich sehr freuen. Weitere Infos liefere ich bei Bedarf natürlich gerne nach. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu lang für ein Einstiegsposting...
Viele Grüße aus dem (wieder frisch) verschneiten Hannover!
