Satanlagen Forum - Beratung, Planung und Konzeption vom Profi

Nach längerem Studium im Forum habe ich mir mal eine Konfiguration zusammengestellt und würde gerne von Ihnen wissen ob diese für eine SAT Installation so in Ordnung ist?

Zusätzlich würde ich gerne wissen wie ich eine UKW Ringdipol Antenne für den Unicable Strang realisieren kann?

Die Erdung stellt sich etwas kompliziert dar, da im Haus (Baujahr 1979!) nur ein Potentialausgleich zwischen E-Hausanschluß - Heizung - Gas - Wasser besteht.
Lösungsansatz: Kreuzerder 2m und Potentialausgleichschiene. 16mm² von Kreuzerder zu Potentialausgleich und zum Sparrenhalter. 4mm² zu den einzelnen Rohren.

Für die Stromversorgung des LNB etc. würde ich gerne den SAT Receiver benutzen.

Zu den Teilen habe ich noch folgende Fragen:
Reicht eine 80 cm Schüssel für Astra an meinem Wohnort (nähe Hamburg)?
Ich möchte die Antenne nicht zu groß wählen, da ich in den Wintermonaten eine hohe Windlast habe.
Ist der Sparrenhalter ausreichend stabil?

Im Moment möchte ich nur den Pfad "Unicable" mit 3 Anschlussdosen (2 mal Durchgang-, 1x Enddose) realisieren.
Die beiden Legacy Abgänge des LNB möchte ich bis zum Potentialausgleich ins Haus führen und dort erst mal mit Abschlusswiderständen versehen.
Geht meine Auswahl an Jultec Dosen (Dämpfung) auf oder benötige ich andere?

Im Haus liegt ein 7mm Coax Kabel Typ LCD61 (ist aufgedruckt) mit Kupferkern 0,8mm. Ist diese Kabel in Unicable-Frequenzband tauglich? Kennt jemand die Dämpfungswerte?

Kabellängen/Berechnungen (Unicable):
Annahmen: LNB Ausgang 90dbµV, Kabel 37db pro 100m bei Frequenz-Mittelwert 1600Mhz

5m vom LNB zum Potentialausgleich
7m vom Potentialausgleich zur ersten Dose -> Jultec JAD318TRS (Pegel bei ~67db)
2,7m zur zweiten Dose (wird im Moment nicht genutzt) -> Jultec JAD314TRS (Pegel bei 68db)
1,7m zur Enddose -> Jultec JAD314TRS (Pegel bei 65db)
+ Endwiderstand

Die Pegel scheinen mir noch zu hoch, somit die Frage was kann ich tun um sie generell abzusenken?

Ich möchte 3 fertige Kabel (verschweißt) für die Verbindung LNB zum Potentialausgleich verwenden.
Sind die fertigen Kabel OK gegen eindringende Feuchtigkeit etc?
10m Coaxkabel ist für hausinterne Kabel mit Push-On_PFC070 Steckern gedacht (von Dose zum Gerät)

Letzte Frage: Habe ich wichtige Teile vergessen?

Teileliste:
Triax78, TRIAX TD78 Offset (antrazit)
LNBUnicable2L, Inverto Black Unicable Quad LNB IDLB-QUDL41-UNI2L-1PP mit 2x Legacy- Ausgang (Einkabel-LNB / EN50494)
SparrenhalterProfiXXL, Dachsparrenhalter variabel Profi XXL
Mastkappe mit Kabeldurchführung

1x Potentialausgleichschiene für 4 Anschlüsse mit F-Anschluss-Technik
3x F- Stecker auf F- Stecker Anschlußkabel in den Längen (m): 5m
3x SAT- Überspannungsschutz Dur-Line DLBS 3001/S
2x F-Endwiderstand

10m KoaxCU110ProLine, High-Quality Vollkupfer SAT- Koaxkabel FaVal CU 110 Pro Line (7,2mm/ <110db/ 4-fach geschirmt)
8x Push-On_PFC070, Hirschmann Push-On F-Stecker PFC 070

1x JULTEC JAD318TRS Antennendose für Unicable
2x JULTEC JAD314TRS Antennendose für Unicable
1x Endwiderstand BK (DC-entkoppelt)

VUPlusUno, VU+ Uno Linux HDTV Receiver mit Wechseltuner DVB-S2 / DVB-C / DVB-T

Hoss57 hat geschrieben:Nach längerem Studium im Forum habe ich mir mal eine Konfiguration zusammengestellt und würde gerne von Ihnen wissen ob diese für eine SAT Installation so in Ordnung ist?

Hallo und Herzlich Willkommen im Forum
Sorry das die Antwort jetzt etwas länger dauerte, ich bin aber hier total durcheinander und musste mich erst einmal sortieren.... Ihre Anfrage per PM hatte ich ja beantwortet mit "bitte stellen sie das ins Forum" und das ist jetzt ganz gut da es doch etwas ausführlicher wird (und ich hier jetzt anfangs sicher auch ein paar Sachen erst einmal unberücksichtigt lasse die wir im Ablauf des Beitrags dann noch klären.... Fangen wir mal an -- ich habe die Reihenfolge der Anfragen auch etwas geändert das es mehr Sinn macht bei den Erklärungen ....

Hoss57 hat geschrieben:Reicht eine 80 cm Schüssel für Astra an meinem Wohnort (nähe Hamburg)?
Ich möchte die Antenne nicht zu groß wählen, da ich in den Wintermonaten eine hohe Windlast habe.

Ob 80cm oder 88cm dürfte da nicht viel ausmachen, die Antennengröße bestimmt einfach den Antennengewinn und somit die Schlechtwetter-Reserve (Empfangsstärke/-güte/-qualität).
Und, für die Akten, ist es eigentlich egal ob die Antenne in München oder in Hamburg errichtet werden soll.... der Beam vom Satelliten (für uns die Orbitalposition 19.2 Grad Ost) ist überall gleich stark und die "paar Kilometer" machen da nicht viel aus (der Satellit steht in 36000km über dem Äquator, von Hamburg aus gesehen genau in 38771km und von München aus 38248km (Quelle dafür: http://www.lyngsat.com).

Hoss57 hat geschrieben:Kabellängen/Berechnungen (Unicable):
Annahmen: LNB Ausgang 90dbµV, Kabel 37db pro 100m bei Frequenz-Mittelwert 1600Mhz
.............
Die Pegel scheinen mir noch zu hoch, somit die Frage was kann ich tun um sie generell abzusenken?

Hier genau ist mein Nachdenken die ganze Zeit gescheitert .... Wie kommen sie auf 90dbµV am LNB-Ausgang ?
Rechnen sie da den Antennengewinn einer 80cm Antenne (angegeben mit z.B. 37.0 dBi bei einer Triax TD78cm ) - eine Triax TD88cm hätte übrigens 38.7dbi - zzgl. den Verstärkungsangaben vom Inverto Unicable-LNB von 60db ? Die "Verstärkung db" ist ein relativer Wert, bei dieser Rechnung würden also max. 97dbi als Ergebnis raus kommen .... jetzt haben wir aber dbi und keine dbµV die wichtig sind für eine Pegelberechnung ....
Und da verlinkte ich jetzt mal ein paar Beiträge, sehr sehr hohe Mathematik:
KLICK
Wikipedia
Aber.... lassen wir das mal außen vor, rechnen sie mit mit ca. 80dbµV was eine LNB am Ausgang bringt (Messwerte die ich kenne !).....
Von daher werden sie keine Pegelprobleme bekommen nach oben hin zu einer Übersteuerung (Erdungsblock + Koaxkabel + Stecker + Antennendosen "nehmen" da genug weg das sie im Pegelfenster bleiben).

Hoss57 hat geschrieben:Im Haus liegt ein 7mm Coax Kabel Typ LCD61 (ist aufgedruckt) mit Kupferkern 0,8mm. Ist diese Kabel in Unicable-Frequenzband tauglich? Kennt jemand die Dämpfungswerte?

Eine Aussage eines geschätzten Kollegen dazu aus einem anderen Forum:

Kathrein LCD61 Koaxkabel also ....
Ab in den Schrottcontainer mit diesem Museumskabel!
Das LCD 61 hat nicht mal Class B-Schirmdämpfung und krasse 43 dB/100 m Dämpfung auf 2,15 GHz!
Sofern kein DECT-Telefon oder E-Netz-Handys als Störer in der Nähe sind und dein Receiver nicht wegen der extremem Dämpfungsschräglage tillt "reicht" sogar dieses Museumskabel für normale Leitungslängen aus.

Die Kathrein FAQs sagen dazu aber gerade noch aktuell aus:

Ist auch ein älteres Antennenkabel satellitentauglich?
Koaxialleitungen die keine doppelte Abschirmung haben eignen sich nur bedingt für den Satellitenempfang, da die Störanfälligkeit des zu empfangenden Signals aufgrund der geringen Abschirmung groß ist. Weiterhin ist die Dämpfung des Satellitensignals verhältnismäßig groß.
Diese Antennenkabel könnten noch bei Einkabellösungen z.B. UAS 481 verwendet werden, da hierbei Übertragungskanäle verwendet wurden, bei denen die Störempfindlichkeit minimal ist.

Wir empfehlen in einem solchen Fall Koaxialkabel mit einem Schirmungsmaß von min. >90 dB, entspricht LCD 90, falls möglich sogar 100 dB, entspricht LCD 95 oder 120 dB, entspricht LCD 111 zu verwenden.

Und dazu gibt es gerade einen recht neuen Beitrag hier im Forum parallel => Unicable Umrüstung 40 Jahre alte Kabel .... das würde ich nicht als riesen Problem ansehen also, würde aber auf jeden Fall das Kabel, wenn auch nur ein Gesamtweg von ca. 11 Meter bei ihnen, austauschen wenn das möglich ist (z.B. es in Leerrohren verlegt wurde) !

Sehr sehr viel machen eh die F-Stecker aus .... das Kabel kann noch so gut abgeschirmt sein wenn anfangs + am Ende ein alter F-Stecker ist der ggf. dazu noch schlecht montiert ist....
Schöner Spruch dazu:

Das ist wie ein 100m langes Wasserrohr (=Koaxkabel) mit 3cm Wandstärke (=Abschirmung) wo man am Anfang + Ende einen Wasserhahn (=F-Stecker) montiert der leckt
Wobei dieses Wasserrohr noch mit voll flächig Moosgummi innen ausgelegt ist um den Wasserdurchfluss zu verringern (=StaKu Kabel).

Hoss57 hat geschrieben:Im Moment möchte ich nur den Pfad "Unicable" mit 3 Anschlussdosen (2 mal Durchgang-, 1x Enddose) realisieren.
Die beiden Legacy Abgänge des LNB möchte ich bis zum Potentialausgleich ins Haus führen und dort erst mal mit Abschlusswiderständen versehen.
Geht meine Auswahl an Jultec Dosen (Dämpfung) auf oder benötige ich andere?

Ja, da ist ihre Planung absolut möglich......
Zu den Unicable-Dosen sage ich folgend noch etwas ... zu der Sache mit dem "Kabel jetzt schon runter legen" würde ich aber sagen das sie die Kabel von den Legacy-Outputs anfangs nur auf die erste Potentialausgleichsschiene legen und dort dann mit einem F-Endwiderstand terminieren.... ein Kabel dran ist kein "Abschluss" des Stranges, da müsste dann eine Stichdose noch mit dran und nicht nur ein irgendwo endendes Kabel....

Hoss57 hat geschrieben:Ich möchte 3 fertige Kabel (verschweißt) für die Verbindung LNB zum Potentialausgleich verwenden.
Sind die fertigen Kabel OK gegen eindringende Feuchtigkeit etc?

Sie meinen das hier ?
20m Koaxkabel Hirschmann KOKA 799 B mit vorkonfektioniertem+wasserdichtem F-Kompressionsstecker von PPC
Perfekt, da sind die "wasserdichtesten" Stecker dran die es aktuell gibt (PPC ist ein Premiumhersteller aus Dänemark).
Restliche Kabelstücke können sie dann verwenden um sich ggf. die Anschlusskabel von den Dosen zum Receiver selbst anzufertigen, dafür z.B. diese Stecker verwenden und zum richtig abisolieren gibt es dieses Werkzeug.

Hoss57 hat geschrieben:Letzte Frage: Habe ich wichtige Teile vergessen?

Teileliste:
Triax78, TRIAX TD78 Offset (antrazit)
LNBUnicable2L, Inverto Black Unicable Quad LNB IDLB-QUDL41-UNI2L-1PP mit 2x Legacy- Ausgang (Einkabel-LNB / EN50494)
SparrenhalterProfiXXL, Dachsparrenhalter variabel Profi XXL
Mastkappe mit Kabeldurchführung

1x Potentialausgleichschiene für 4 Anschlüsse mit F-Anschluss-Technik
3x F- Stecker auf F- Stecker Anschlußkabel in den Längen (m): 5m
3x SAT- Überspannungsschutz Dur-Line DLBS 3001/S
2x F-Endwiderstand

10m KoaxCU110ProLine, High-Quality Vollkupfer SAT- Koaxkabel FaVal CU 110 Pro Line (7,2mm/ <110db/ 4-fach geschirmt)
8x Push-On_PFC070, Hirschmann Push-On F-Stecker PFC 070

1x JULTEC JAD318TRS Antennendose für Unicable
2x JULTEC JAD314TRS Antennendose für Unicable
1x Endwiderstand BK (DC-entkoppelt)

Hier nur die Sachen zu denen ich was anzumerken habe....

Antenne:
OK... wenn Platz nehmen sie aber die 88cm Antenne von Triax oder die viel stabilere 85cm Antenne mit Doppel-Feedarm und Alu-Druckguss LNB-Halterung

Sparrenhalterung:
Die beste ist die Dur-Line Herkules S48/90 ... ist jeden Mehrpreis wert !
Mastkappe mit Kabeldurchführung passt da auch drauf....
Fehlt: Dachziegel + Gummimanschette + Dichtungsband/Klebemanschette

Anschlusskabel 5m:
Finger weg... alle Kabel selbst anfertigen mit gutem Kabel (z.B. anfallende Kabelrest von dem o.g. Kabel) und dazu gute Stecker ......

Antennendosen:
Hier würde ich anders verfahren ..... 14db, 10db + 7db (JAD314 + JAD310 + JAD307) wobei letzte dann auch eine "wahre Enddose" ist die keinen Abschlusswiderstand benötigt.

Hoss57 hat geschrieben:Ist der Sparrenhalter ausreichend stabil?

Ja, der ist auch gut und schon vielfach von mir montiert .... es gibt aber immer ein "besser" !

Hoss57 hat geschrieben:Zusätzlich würde ich gerne wissen wie ich eine UKW Ringdipol Antenne für den Unicable Strang realisieren kann?

Auch das geht problemlos !
ABER .... vieles zu beachten !
1. Antennenkabel von der Antenne muss natürlich auch über den Erdungsblock geführt werden
2. auch hier muss ein Überspannungsschutz (Varistor) gesetzt werden
3. benötigt man sicherlich eine Vorverstärker zwischen UKW-Antenne und der Einspeisung in die Hausverteilung
4. gemacht wird das über eine SAT-TER Einspeiseweiche

Ist das den Aufwand und den Stromverbrauch des Verstärkers wert ?
Lieber eine UKW-Wurfantenne hinter den Radio geworfen ....
Weiterhin eine Dämpfung des SAT-Signals ....

Hoss57 hat geschrieben:Die Erdung stellt sich etwas kompliziert dar, da im Haus (Baujahr 1979!) nur ein Potentialausgleich zwischen E-Hausanschluß - Heizung - Gas - Wasser besteht.
Lösungsansatz: Kreuzerder 2m und Potentialausgleichschiene. 16mm² von Kreuzerder zu Potentialausgleich und zum Sparrenhalter. 4mm² zu den einzelnen Rohren.

Das kann ich mir nicht vorstellen das ihre Hauserdung direkt am E-Hausanschluss hängt ! Das wäre nicht zulässig ...
Bitte prüfen sie das noch einmal, auch 1979 wurden beim Hausbau schon Ringerder ums Haus gelegt ...
Grundsätzlich gilt für die Antennenerdung => Erdung Satellitenanlage / Antennenmast + Potentialausgleich
Und daran ist nichts zu rütteln

Hoss57 hat geschrieben:Für die Stromversorgung des LNB etc. würde ich gerne den SAT Receiver benutzen.

Das ist bei diesen LNBs immer so ... nur wenn ein Multischalter mit ins Spiel kommt übernimmt der die LNB-Versorgung (ausgenommen voll receivergespeiste Systeme).


Sooooo... das wurde jetzt ausführlicher ... bitte alles mal lesen, bitte auch die gesetzten Crosslinks !

Danke für die ausführliche Antwort.
Im Moment ist zur Anlage selbst alles klar. Die Vorschläge habe Hand und Fuß somit denke ich, dass ich sie so auch umsetzen werde.
Die Erdung des Antennemastes und des Potentialausgleiches am Dach ist auch klar.
Bleibt im Moment nur die Erdung im Keller als offener Punkt. Es gibt im Keller wirklich nicht mehr als den oben genannten Potentialausgleich. Falls gewünscht lade ich auch Bilder dazu hoch. Ich habe selbst Elektriker gelernt und auch Ringerder (vor 1979) gebaut und kann sowas erkennen. Da ich aber die aktuellen Bestimmungen nicht kenne und nicht sicher bin wie das nun auf den Stand der Technik gebracht werden muß, werde ich wohl mit einem Elektromeister hier vor Ort Kontakt aufnehmen müssen.

Hallo....

ihre Bestellung und auch schon ihre Zahlung kam heute rein.....

Für die Übersicht hier die Bestellung als Screenshot


......... Versand packe ich gerade zusammen .... das werden gut 3-4 Pakete !


P.S. die Endwiderstände liefere ich ihnen als "DC-entkoppelten" aus, der passt besser !