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Unicable-Installation mit mehr als 50dB Verlust

Verfasst: 9. Dezember 2023 15:24
von Lars_
Hallo,

ich bin gerade bei Freunden zu Besuch, die nach und nach drei benachbarte Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus gekauft und installationstechnisch verbunden haben (Sat + Netzwerk). SAT per Unicable dabei von Wohnung zu Wohnung mit mehreren kaskadierten Splittern. Offensichtlich haben sie es dabei übertrieben und "hinten" werden bei Suchläufen oder auch beim Zappen nicht alle Sender gefunden, häufig auch "Tunen fehlgeschlagen". Ich habe mir das so nicht ausgedacht, heute aber mal eine Bestandsaufnahme gemacht und skizziert. Laut meiner Berechnung liegt der Verlust an der letzten Dosen über 50 dB.

Bei Anklicken wird das Bild korrekt hochkant angezeigt: gelöst bei admin
GT-Sat-Einkabel-LNB_GT-S3SCSS-Aufbau.jpg

Ich würde gerne aushelfen und bei gegebener Kabelarchitektur Komponenten tauschen. Was kann ich denn bei Satshop-Heilbronn bestellen, das hier Sinn machen würde oder sogar ideal wäre? Konkret gegen was sollte ich z.B. die passiven Splitter tauschen (Nummern 2, 3, 4 im Schema)?

Re: Unicable-Installation mit mehr als 50dB Verlust

Verfasst: 9. Dezember 2023 21:39
von techno-com
Moderation:

Beitrag verschoben in die passende Rubrik vom Forum wie in der verwendeten Rubrik oben angepinnt unter Fragen zu Einkabel-LNBs ? Bitte Kategorie beachten erklärt ...

Bild verkleinert + zurecht geschnitten (unnötige Teile ohne Inhalt raus genommen) + gerade gestellt

Re: Unicable-Installation mit mehr als 50dB Verlust

Verfasst: 11. Dezember 2023 11:08
von techno-com
Hallo zurück :1119

Wie soll den so etwas funktionieren ? Ich kann diesen Aufbau überhaupt gar nicht nachvollziehen .....

Ein solches LNB (dCSS-Standard übrigens - tag/dCSS-Probleme ) hat auf dem Papier viele Möglichkeiten für sehr laues Geld, aber oft geht es dann einfach nicht ...

In diesem Fall aber schon über den Aufbau !
So ein LNB hat schon einmal keinen AGC-geregelten Ausgang (AGC-Funktion (AutoGainControl - automatische Verstärkungsregelung)), man kann also gar nicht wissen wie dessen Ausgangspegel ist (der ist abhängig von der Antennengröße, der Genauigkeit der Ausrichtung und sogar vom Wetter). => tag/PegelberechnungAGC
Nehmen wir jetzt mal einen guten Ausgangspegel von 85dbµV ab und nehmen ihren Aufbau mit -50dB bis ans Ende bleiben dort noch 35dB übrig ... viel zu wenig (Pegel sollte sein 47-77dµV dort, in der Praxis besser 50-70dBµV). Unmöglich so ein Aufbau .... warum aber auch ? Was machen dort diese Verteiler im Aufbau (die noch dazu falsch sind da sie mit Dioden sind) ? Da gehören einfach Antennendosen rein, Unicable-Durchgangsdosen von Anfang bis zum Ende (in ihrem Fall Jultec JAD318TRS => JAD314TRS => JAD310TRS => JAD307TRS).

Für so einen Aufbau muss ein guter Unicable-Multischalter hier, mit einem FIXEN (AGC-geregelten) Ausgang von 90dBµV ... dann sieht das so aus und funktioniert !

Unicable-Multischalter-Aufbau.jpg
(Hinweis: die 2dB Dämpfung "um die Dosen herum" ist immer die Durchgangsdämpfung der Durchgangsdose vom Eingang auf den Ausgang weiter zur nächsten Antennendose)


Das wäre z.B. ein Jultec JRS0501-8M/T - Unicable Multischalter (1x8 UBs/IDs/Umsetzungen- a²CSS2 Technologie) (8 Tuner am Strang möglich) oder ein Jultec JPS0501-16T/M + Netzteil JNT19-2000 (16 Tuner am Strang möglich - Gerät ab UB9 müssen dann aber JESS-tauglich sein, nur Unicable geht da bei den Geräten nicht --- das aber wie jetzt eh auch mit dem GT-Sat dCSS-LNB).


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Re: Unicable-Installation mit mehr als 50dB Verlust

Verfasst: 14. Dezember 2023 23:24
von Lars_
Hallo,

vielen Dank für die Analyse.

Die drei skizzierten Splitter befinden sich jeweils in den erwähnten drei Wohnungen, d.h. ein Splitter pro Wohnung. An deren Ausgängen hängen jeweils Antennendosen, zwei für Wohnung 1, drei für Wohnung 2 und drei für Wohnung 3 (das war für mich klar, so dass ich das nicht eingezeichnet hatte, wollte das Blatt nicht überladen).

AGC ist der Knackpunkt - man könnte das LNB tauschen, einen JRS0504-4M in jede Wohnung (JRS0504-4T in die letzte).

Auf der ersten Strecke zwischen (1) und (2) erlaubt das schmale Leerrohr allerdings nur ein oder maximal zwei Koaxkabel, keine vier, die klassischerweise gebraucht würden, um alle Stammleitungen weiterzugeben.

Vermutlich könnte man hier aber mit einem Breitband-LNB arbeiten? Dann würden zwei Kabel reichen für die Stammleitungen. Das wäre auch auf der weiteren Strecke durch die Wohnungen dann eine enorme Erleichterung.

Ich hatte übrigens zuerst an eine kostengünstige Lösung gedacht, etwa an der richtigen Stelle einen Splitter gegen einen Dur-Line UKS 146 zu tauschen. Wobei ich nicht weiß, ob man von denen z.B. mehrere hintereinander betreiben darf. Und ob es adäquaten Ersatz gibt, weil die ja nicht mehr lieferbar sind.

Re: Unicable-Installation mit mehr als 50dB Verlust

Verfasst: 15. Dezember 2023 12:20
von techno-com
Lars_ hat geschrieben: 14. Dezember 2023 23:24Hallo,
Hallo zurück :1119
Lars_ hat geschrieben: 14. Dezember 2023 23:24vielen Dank für die Analyse.
schleimer
Lars_ hat geschrieben: 14. Dezember 2023 23:24Die drei skizzierten Splitter befinden sich jeweils in den erwähnten drei Wohnungen, d.h. ein Splitter pro Wohnung. An deren Ausgängen hängen jeweils Antennendosen, zwei für Wohnung 1, drei für Wohnung 2 und drei für Wohnung 3 (das war für mich klar, so dass ich das nicht eingezeichnet hatte, wollte das Blatt nicht überladen).
Das wären aber wichtige Infos gewesen importantnotice
Verstehe ich das richtig dass von einem zentralen Verteilpunkt dort dann ein Kabel weiter geht zum nächsten Stockwerk darunter und auch von dort JEWEILS EIN EXTRA Kabel zu jeder Antennendose ? Besser bzw. besser gesagt einfacher wäre es gewesen in so einem Fall wenn mit alle dem was ich jetzt weiß (z.B. Platzmangel für Kabel im Leerrohr) ein Kabel von Dose zu Dose gegangen wäre (Reihenschaltung statt Sternverteilung).
Aber Frage auch noch hier jetzt ... was sind dort überhaupt für Antennendosen jetzt verbaut ? Tippe auf "Stichdosen" was schon total falsch wäre auch im jetzigen Aufbau da hier keine Diodenentkopplung stattfindet was komplett das System schon stört.
Lars_ hat geschrieben: 14. Dezember 2023 23:24 ... man könnte das LNB tauschen, einen JRS0504-4M in jede Wohnung (JRS0504-4T in die letzte).

Auf der ersten Strecke zwischen (1) und (2) erlaubt das schmale Leerrohr allerdings nur ein oder maximal zwei Koaxkabel, keine vier, die klassischerweise gebraucht würden, um alle Stammleitungen weiterzugeben.
2x 7mm Koaxkabel jetzt ... wir wäre es mit 4x 4mm Mini-Koaxkabel stattdessen ? Das sind 12m und würde überhaupt nichts ausmachen wenn man dort ein gutes Vollkupfer-Koaxkabel verwenden würde.

Dann könnte man wie sie es geschrieben haben eine Stockwerksverteilung machen was den Vorteil hätte:
- jedes Stockwerk ist unabhängig voneinander, es kann zu keinen falschen Programmierungen der Unicable-ID kommen die Teilnehmer in den unterschiedlichen Wohnungen stören würden (wie das jetzt ja schon der Fall ist, siehe dazu auch Erklärung unter Unicable-ZF-Frequenzen + Unicable-ID Einstellungen Receiver )
- alle Geräte würden funktionieren, also auch Geräte die NICHT unicable-tauglich wären (was jetzt der Fall ist und auch bei einer Breitband-LNB Versorgung der Fall wäre ... da geht KEIN Legacy mehr dann, alle Geräte müssten Einkabel-tauglich sein)
Lars_ hat geschrieben: 14. Dezember 2023 23:24Vermutlich könnte man hier aber mit einem Breitband-LNB arbeiten? Dann würden zwei Kabel reichen für die Stammleitungen. Das wäre auch auf der weiteren Strecke durch die Wohnungen dann eine enorme Erleichterung.
Siehe unter tag/2-Kabel-Quattro-LNB , wurde schon ein paar mal so umgesetzt.
Was bedeutet der 2. Teil hier mit der "enormen Erleichterung" ? Sehe ich überhaupt nicht so .... den man müsste dann auf dem Dach EINEN Multischalter setzen der z.B. 16 UBs (16 Tuner) versorgt (JPS0501-16M) und den dann mit einem Kabel von oben nach unten führen wie von mir schon skizziert ... ABER ! Jetzt haben wir das Problem dass wir ja 2/3/3 Dosen pro Stockwerk versorgen müssen und das, wie ich es verstanden haben, alle in einer Sternverteilung (jede Dose ein extra Kabel). Und dann hätten wir ENORM mehr Dämpfung bis zum Ende vom Strang, weil einfach in jedem Stockwerk Verteiler dazu kommen die enorm dämpfen. Da könnte man mit Abzweigern ggf. arbeiten die auf den Strang der weiter nach unten geht eine weitaus geringere Dämpfung hätte als zu den Teilnehmer-Anschlüssen im jeweiligen Stockwerk, aber das müsste man genau berechnen und das ist nicht einfach.
Lars_ hat geschrieben: 14. Dezember 2023 23:24AGC ist der Knackpunkt ...
......
Ich hatte übrigens zuerst an eine kostengünstige Lösung gedacht, etwa an der richtigen Stelle einen Splitter gegen einen Dur-Line UKS 146 zu tauschen. Wobei ich nicht weiß, ob man von denen z.B. mehrere hintereinander betreiben darf. Und ob es adäquaten Ersatz gibt, weil die ja nicht mehr lieferbar sind.
1. dCSS-Technologie - tag/dCSS-Probleme
2. keine AGC (Angabe zum Ausgangspegel = "max" 90dBµV, also KEIN fester/fixer Pegel) - AGC-Funktion (AutoGainControl - automatische Verstärkungsregelung), also keinen festen Ausgangspegel ....
3. kein Gerät das Stammausgänge hätte um weiterzuleiten auf einen weiteren dieser Schalter im nächsten Stockwerk (da müsste man jeweils 2-fach Verteiler setzen vor den Eingängen um 1x weiterzueiten zum nächsten Schalter und 1x den Schalter selbst zu versorgen). Ergebnis, riesen Dämpfung
4. schon sehr lange nicht mehr lieferbar (Grund ? Keine Ahnung ... kann sein dass Bauteile nicht mehr verfügbar sein, kann aber auch sein dass dieses System einfach erkennbar war mit mangelhafter Funktion dass man es eingestellt hat).

Re: Unicable-Installation mit mehr als 50dB Verlust

Verfasst: 15. Dezember 2023 14:32
von Lars_
Noch ein wenig Kontext: Es handelt sich um drei Altbauwohnungen im schönen Wien, alle auf der gleichen Etage, die alle zu unterschiedlichen Zeitpunkten erworben wurden. Zwischen zwei der Wohnungen wurde ein Durchbruch gemacht, defacto eine große Wohnung. Die dritte ist eine Gästewohnung (ganz hinten in der Kette), die nicht vermietet, sondern von Freunden und Familienangehörigen zu Besuch bewohnt wird. Wenn das Upgrade der Sat-Verteilung mit den bestehenden Kabeln umsetzbar wäre, wäre das natürlich ein großer Vorteil.
techno-com hat geschrieben: 15. Dezember 2023 12:20Verstehe ich das richtig dass von einem zentralen Verteilpunkt (...)
Jede Wohnung hat einen zentralen Verteilpunkt, an dem die Stammleitung entlang führt. Ich kläre nochmal, wie viele "Stammleitungen" maximal zur Verfügung stehen bzw. was sich durch die Rohre schieben ließe.
techno-com hat geschrieben: 15. Dezember 2023 12:20dort dann ein Kabel weiter geht zum/zur nächsten
Ja, ggf. auch zwei Leitungen.
techno-com hat geschrieben: 15. Dezember 2023 12:20Was bedeutet der 2. Teil hier mit der "enormen Erleichterung" ?
Einfach nur, dass aktuell keine vier Leitungen von Wohnung zu Wohnung liegen und dies nicht nachrüsten zu müssen eine große Erleichterung darstellt.
techno-com hat geschrieben: 15. Dezember 2023 12:20von dort JEWEILS EIN EXTRA Kabel zu jeder Antennendose ? Besser bzw. besser gesagt einfacher wäre es gewesen in so einem Fall wenn mit alle dem was ich jetzt weiß (z.B. Platzmangel für Kabel im Leerrohr) ein Kabel von Dose zu Dose gegangen wäre (Reihenschaltung statt Sternverteilung).
Das hätte die Kabelwege allerdings erheblich verlängert. Es wurde bei der Renovierung auch nicht alles neu gemacht, sondern wo es ging auf bestehende Rohre zurückgegriffen.
techno-com hat geschrieben: 15. Dezember 2023 12:20Aber Frage auch noch hier jetzt ... was sind dort überhaupt für Antennendosen jetzt verbaut ? Tippe auf "Stichdosen" was schon total falsch wäre auch im jetzigen Aufbau da hier keine Diodenentkopplung stattfindet was komplett das System schon stört.
Genaues Modell muss ich klären, aber es sicherlich Stichdosen. Sie haben jeweils nur 1x SAT-Auslass. Die WISI-Verteiler, an denen sie hängen, besitzen Dioden (wie Sie oben schon schrieben). Diodenentkopplung bedeutet nach meinem Verständnis, dass der Verteiler eine Spannung nur aus jeweils einer der möglichen Richtungen zum LNB durchleitet. Das trifft auf die Verteiler hier nicht zu, stören sollten sich die Receiver deswegen aber noch nicht gleich?
techno-com hat geschrieben: 15. Dezember 2023 12:20wir wäre es mit 4x 4mm Mini-Koaxkabel stattdessen ? Das sind 12m und würde überhaupt nichts ausmachen wenn man dort ein gutes Vollkupfer-Koaxkabel verwenden würde.
Guter Vorschlag, werde ich klären. Also das DUR-line DUR 4x4,3-100 SAT Quattro Koaxkabel 4in1 Mini (Vollkupfer Innenleiter).

Es würde also auf jeweils einen JRS0504-4M (JRS0504-4T) pro Wohnung hinaus laufen (im Verteilerschrank). Das a²CSS ist dann nur noch dazu da, dass an den einzelnen Dosen mehrere Programme gleichzeitig zur Verfügung stehen bzw. auch aufgezeichnet bzw. mit FBC-Tunern schneller gezappt werden kann.

Re: Unicable-Installation mit mehr als 50dB Verlust

Verfasst: 15. Dezember 2023 14:43
von techno-com
Lars_ hat geschrieben: 15. Dezember 2023 14:32Ja, ggf. auch zwei Leitungen.
Das wäre eine Sache der Planung .. 2 würden benötigt bei Breitband-LNB-Versorgung und Etagenverteilung.
Lars_ hat geschrieben: 15. Dezember 2023 14:32Das hätte die Kabelwege allerdings erheblich verlängert. Es wurde bei der Renovierung auch nicht alles neu gemacht, sondern wo es ging auf bestehende Rohre zurückgegriffen.
Ich brauche eben genaue Daten über die genaue Verkabelung.
Lars_ hat geschrieben: 15. Dezember 2023 14:32Genaues Modell muss ich klären, aber es sicherlich Stichdosen. Sie haben jeweils nur 1x SAT-Auslass. Die WISI-Verteiler, an denen sie hängen, besitzen Dioden (wie Sie oben schon schrieben). Diodenentkopplung bedeutet nach meinem Verständnis, dass der Verteiler eine Spannung nur aus jeweils einer der möglichen Richtungen zum LNB durchleitet. Das trifft auf die Verteiler hier nicht zu, stören sollten sich die Receiver deswegen aber noch nicht gleich?
Ja, wenn da ein Verteiler mit Dioden sitzt und pro Strang nur eine Stichdose sitzt geht das auch.
Lars_ hat geschrieben: 15. Dezember 2023 14:32Guter Vorschlag, werde ich klären. Also das DUR-line DUR 4x4,3-100 SAT Quattro Koaxkabel 4in1 Mini (Vollkupfer Innenleiter).
Nicht lieferbar, kommt sicher in dieser Qualität nie wieder ... aber eh total sinnlos das Kabel, das ist nichts anderes als 4x das 4mm Kabel von denen mit einer Ummantelung die das Kabel dann insg. nur dicker macht.
Lars_ hat geschrieben: 15. Dezember 2023 14:32Es würde also auf jeweils einen JRS0504-4M (JRS0504-4T) pro Wohnung hinaus laufen (im Verteilerschrank). Das a²CSS ist dann nur noch dazu da, dass an den einzelnen Dosen mehrere Programme gleichzeitig zur Verfügung stehen bzw. auch aufgezeichnet bzw. mit FBC-Tunern schneller gezappt werden kann.
Dann gehen eben nur Receiver die Einkabel-tauglich sind, kein Legacy.