Funkantenne im Garten

Wissen sie nicht was sie für ihre Satanlage alles benötigen, haben sie Fragen zu unseren Komplettanlagen oder zur Planung/Installation einer Anlage (Kabelverlegung, Ausrichtung, Multischaltern, LNB etc.) ?
Hier geht es um Legacy-Versorgungen (Standard Universal-LNB Aufbauten). Alles was Einkabel-Systeme (Einkabel-Multischalter nach Unicable EN50494 bzw. JESS EN50607 oder auch Einkabel-LNBs) angeht gibt es hier jeweeils eine eigene Rubrik dazu.
Moskito
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Funkantenne im Garten

Ungelesener Beitrag von Moskito »

Guten Tag,

es geht mir um die Erdung (Vermeidung von Blitz-/Überspannungschäden) einer Funkantenne und der Zuleitung zum Gartenhäuschen im Garten?

Was mir bis jetzt genannt wurde:
Der Alu-Mast (Banderdungsschelle am Fußpunkt) und das Antennenkabel (über Blitzschutz-Zwischenstecker) sind an eine Potentialausgleichsschiene mit 16 mm² CU Volldraht anzuschließen.
Die Potentialausgleichsschiene direkt wiederum mit 5m Banderder in 80cm Tiefe zu verbinden.
Alles in Mastnähe.

Das Antennenkabel soll zum 20 m entfernten Gartenhaus geführt werden und außerhalb eine Trennstelle (evtl. nochmals mit einem 1,5m Staberder geerdet) für den nicht Gebrauch eingerichtet werden.
Das Gartenhaus hat keine Stromverbindung zum 30m entfernten Haus.


Vielen Dank
Moskito

PS: Meinungen wie VDE ist egal & co hab ich schon genug gehört.
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techno-com
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Re: Funkantenne im Garten

Ungelesener Beitrag von techno-com »

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Re: Funkantenne im Garten

Ungelesener Beitrag von Dipol »

techno-com hat geschrieben:Habe den Forenuser "Dipol" per Email angeschrieben und ihn gebeten mal einen Blick rein zu werfen, keiner kann diese Sache besser beantworten als er :1117
Stets zu Diensten, nach der Lobpreisung gehe ich heute mit Krawatte ins Bett. :1111
Moskito hat geschrieben:es geht mir um die Erdung (Vermeidung von Blitz-/Überspannungschäden) einer Funkantenne und der Zuleitung zum Gartenhäuschen im Garten?
Für Funksende-/empfangsantennen ist die nationale DIN VDE 0855-300 maßgeblich, die in der Sicherheitsphilosophie speziell beim regelmäßig vermaschten Potenzialausgleich (alle 10 m!) ganz erheblich von der international harmonisierten DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1) für Haushaltsantennen abweicht, siehe http://alt.dehn.de/pdf/ds/yellow/DS137.pdf und http://www.dehn.de/de/blitzplaner Seite 359 ff.
Moskito hat geschrieben:Was mir bis jetzt genannt wurde:
Der Alu-Mast (Banderdungsschelle am Fußpunkt) und das Antennenkabel (über Blitzschutz-Zwischenstecker) sind an eine Potentialausgleichsschiene mit 16 mm² CU Volldraht anzuschließen.
Die Potentialausgleichsschiene direkt wiederum mit 5m Banderder in 80cm Tiefe zu verbinden.
Alles in Mastnähe.
Nach mehreren Normen sind ein Banderder ≥ 5 m oder ein mit 2,5 m halb so langer lotrecht oder schräg eingebauter Vertikalerder gefordert. Einbautiefe jeweils ≥ 0,5 m unter Grund, wegen der besseren Frostsicherheit und Erdfühligkeit wird im neuen Normentwurf der DIN 18014 für Ring- und Banderder 0,8 m Tiefe empfohlen. Ein 16 mm² Cu-Volldraht hält 200 kA Blitzstrom aus, Anschlussteile müssen bis 100 kA blitzstromtragfähig zertifiziert und korrosionsverträglich sein. Bereits ein oberirdischer Anschluss eines 16 mm² Kupfererdleiters an andere Metalle ist nicht annähernd so einfach normkonform zu realisieren wie viele glauben.
Moskito hat geschrieben:Das Antennenkabel soll zum 20 m entfernten Gartenhaus geführt werden und außerhalb eine Trennstelle (evtl. nochmals mit einem 1,5m Staberder geerdet) für den nicht Gebrauch eingerichtet werden.
1,5 m Länge wäre für zwei Vertikalerder normkonform. Es ist ein Abstand von 3 m zueinander einzuhalten und die Erderköpfe sind wieder bis 0,5 m unter Grund zu versenken. Alle Erder sollen den aufgefüllten Arbeitsraumbereich meiden und 1 m Abstand vom Hausgrund einhalten. Wird von einer Elektro- oder Blitzschutzfachkraft messtechnisch eine Erdfühligkeit < 10 Ohm nachgewiesen, sind auch geringere Dimensionen und Einbaumaße möglich.

Mehrere Erder in einem Antennensystem sind zur Vermeidung von Potenzialdifferenzen grundsätzlich miteinander und dem Schutzpotenzialausgleich des Gebäudes blitzstromtragfähig und korrosionsverträglich zu verbinden, siehe ABB Merkblatt #10. Speziell bei Funkamateuren hat es seeehr lange gedauert bis der Mythos der getrennten Erdungen als das akzeptiert wurde was er ist, nämlich gefährlich.
Moskito hat geschrieben:PS: Meinungen wie VDE ist egal & co hab ich schon genug gehört.
VDE-Normen sind aber die Basis der Anerkannten Regeln der Technik und nach NAV und Energiewirtschaftsgesetz jedenfalls alle sicherheitsrelevanten einzuhalten. Was sonst als Normen könnte im Blitzschutz relevant sein?

Empfehlung folgender Ausführung:
  • Antennennaher PA an einen auf 3 m Tiefe eingetriebenen feuerverzinkten Kreuzerder, besser ein dauerhaft korrosionsbeständiger Erdspieß (V4A) der bei entsprechender Länge auch oberirdisch angeschlossen werden darf.
  • Verlegung eines 16 mm² Cu-Erdleiters möglichst abstandslos zum Antennenkabel
  • Zweiter Kabel-PA unmittelbar nach der Gebäudeeinführung und unmittelbar danach Einbau von SPD 1 Blitzstromableiter (Stoßstrom 10/350 µs) als Grobschutz.
  • Blitzstromtragfähige Verbindung zur Hauserdung, vorzugsweise an eine eigene Anschlussfahne
  • Ein fehlender Schutzpotenzialausgleich oder Hauserdung wäre nachzurüsten
  • Muss an der Haupterdungsschiene angeschlossen werden, sind gefährliche Näherungen zu Personen und anderen Leitungen durch Einhaltung von normkonformen äquivalenten Trennungsabständen möglichst zu vermeiden
  • Abhängig von den örtlichen Verhältnissen können bei einem ganzheitlichen Schutzkonzept auch weitere ÜSE in den Energie- und Telekommunikationskabeln sinnvoll sein.
Funkamateure machen unabhängig von ihren beruflichen Qualifikationen gerne alles selbst. Erdung und PA gehören aber zur Elektroanlage an welcher nach NAV §13 Installationsarbeiten ausschließlich bei einem VNB konzessionierten Elektro- oder Blitzschutzfachkräften vorbehalten ist. Bei normkonformer Ausführung wird in einem Schadensfall kein Versicherer nachfragen wer installiert hat.

NACHTRAG: Wenn das 20 m lange Antennen-Erdkabel 0,5 m tief verlegt wird, kann als Erder auch ein Bandeisen oder 10 mm Rundstahl daneben erdfühlig verlegt werden. Feuerverzinkung ist bei Erdern vom Typ A normkonform, dauerhaft korrosionsbeständiges Material (V4A) trotzdem vorzuziehen.
Zuletzt geändert von Dipol am 30. November 2013 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Funkantenne im Garten

Ungelesener Beitrag von techno-com »

Dipol hat geschrieben:Stets zu Diensten, nach der Lobpreisung gehe ich heute mit Krawatte ins Bett. :1111
Hoffe gut geruht zu haben Roland .... Danke dir vielmals :thx

Wusste das hier eine fundierte Antwort kommen wird :1147
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