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Erdungs-/Bltzschutzkabel IM Haus verlegen?

Verfasst: 23. August 2014 23:58
von tschi
Guten Abend,

nach eingehendem Studium der vielen Beitrgäge und Erläuterungen zum Thema Blitzschutz/Erdung ist mir klar, dass ich auch bei mir im Falle einer Antennenerrichtung ein solches Kabel am Masten (bzw. der Halterung am Schornstein) benötige. Aber eines konnte ich nicht wirklich herausfinden (auch nicht in den VDE-Merkblättern) :1145 :

Die Koaxkabel werden durch den stillgelegten Schornsteinschacht in die einzelnen Geschosse und Räume geführt. Ist es erlaubt (unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes, z.B. mittels HT-Rohr), das Erdungs-/Blitzschutzkabel (16mm2) ebenfalls dort entlang bis in den Keller zur Potentialschiene zu führen oder muß es zwangsläufig an der Außenwand laufen?

Vielen Dank und Grüße/Gute Nacht

Tobias

Re: Erdungs-/Bltzschutzkabel IM Haus verlegen?

Verfasst: 24. August 2014 01:05
von tschi
Okay, ein paar Threads weiter unten wurde die Frage bereits gestellt und beantwortet: :1118

Pepe85 hat geschrieben:2. Darf man das 16qmm Kabel für den Blitzschutz auch durch das Haus legen? Natürlich auf kürzestem Weg.
Ich zitiere Heinz A. Kleiske aus dem oben verlinkten .pdf und markiere die relevante Stelle rot.
Quelle: Heinz A. Kleiske
Kleiske hat geschrieben:Als Erdungsleiter (EL) ist z.B. 16mm² Kupfer, blank oder isoliert, als massiver Volldraht geeignet. Auch wenn die Beschaffung des Volldrahtes gelegentlich Schwierigkeiten macht – man sollte ihn verwenden, obwohl nach neuer Norm nur noch ein...
...Erdungsleiter in feindrähtiger Ausführung (z.B. H07V-K xx) nicht erlaubt ist, was z.B. den grobmehrdrähtigen (z.B. H07V-R xx) nicht mehr ausschließt. Cu-Volldraht (z.B. H07V-U xx) ist
vorzugsweise als 1. Wahl deshalb einzusetzen, weil sich die grob- oder feindrähtigen Leiter im Falle der Durchströmung mit Blitzströmen im dreistelligen Kilo-Ampere-Bereich in Wohlgefallen auflösen könnten, wenn ggf. nicht sichergestellt ist, dass alle Einzeldrähte - auch beim Anschluss mit Hilfe von „normalen“ 100-kA Kabelschuhen - zuverlässig erfasst wurden.
Bandschellen sind ggf. gar 6 nicht für Blitzstrom (100 kA-10/350 μs) oder nur in Kombination mit Massivdraht zugelassen! Als wichtiger, ob massiv- oder mehrdrähtig, haben sich im Labor die korrekte Verlegung und Befestigung der Erdungsleitung sowie die Einhaltung der Anzugsdrehmomente erwiesen. Auch Aludraht mit 25 mm² - in isolierter Ausführung - oder
50 mm² Stahl, verzinkt (8 mm Runddraht), ist zugelassen. Die normative Grundlage hierfür ist die EN50164-1/-2, bzw. die für Blitzschutzbauteile zuständige deutsche Norm VDE 0185-201, in der für Drähte, Anschlussbauteile wie´Kreuzverbinder usw. deren Tragfähigkeit für Blitzstrom von min. 100 kA (10/350μs) gefordert wird.
Erdungsleiter sollten nicht zu dicht (ggf. Trennungsabstand „s“ berechnen!) neben anderen elektrischen Leitungen oder metallenen Rohren liegen, da im Falle der Blitzstromableitung
zerstörerische Spannungen in den ggf. parallel laufenden Leitungen induziert werden könnten oder folgenschwere Funkenüberschläge möglich wären.
Der Erdungsleiter ist auf kürzestem Weg, möglichst senkrecht, nicht durch Räume mit leicht brennbarem Material und möglichst außerhalb des Gebäudes z.B. mit Pfannen- oder Flachdachbefestigungen zu einem - auch möglichst außerhalb des Gebäudes gelegenen - Erderanschluss zu führen. Zunehmend sollten die Fundamenterder auch außen liegende Anschlusspunkte bekommen, die dann optimal zu nutzen wären.....
Nochmals Gute Nacht
Tobias

Re: Erdungs-/Bltzschutzkabel IM Haus verlegen?

Verfasst: 24. August 2014 04:03
von techno-com
Mehr zu der Sache, vor allem zu den Themen "Trennungsabstand", "Mast-naher Potentialausgleich" und vieles mehr finden sie auch in einem gerade parallel geführten Beitrag unter Satanlage Umbau Beratung Komponenten und auch viele Daten unter Unicable Umstellung

Weitere Beiträge dazu:
Erdung Satellitenanlage / Antennenmast + Potentialausgleich
Vormontagen- Aufbau im Schaltschrank incl Potenzialausgleich

Re: Erdungs-/Bltzschutzkabel IM Haus verlegen?

Verfasst: 24. August 2014 17:16
von tschi
Hallo Herr Uhde,

ich hoffe, meine Frage läßt Sie nicht schlaflose Nächte haben... (angesichts der Zeit, zu der Sie geantwortet haben) :1116

Ich habe mich schon entschieden: die Installation der Schüssel einschließlich Blitzschutzleitung werde ich an ein Fachunternehmen vergeben.
Die Installation ab "Kabel vom LNB" übernehme ich dann wohl selbst, da werden dann sicher noch Fragen aufkommen. :1118

Für die Installation werde ich eine Ausschreibung erstellen, um sicherzugehen, daß eine normenkonforme Herstellung des Blitzschutz-PA erfolgt. Allerdings möchte ich das gerne "überwachen", denn über die fragwürdige Qualität einiger Unternehmen hat man ja schon so einiges erfahren.

Daher doch noch ein paar Fragen (um zu überprüfen, ob es richtig gemacht wird):

1. Darf der Blitzschutzleiter über den Dachfirst auf die andere Seite geleitet werden, um dann von der Dachmitte waagerecht bis ans Fallrohr geführt zu werden?
2. Kann der Erdleiter dann weiter am Haussockel (Höhe ca. 50cm) entlang zurück ungefähr zur Mitte geführt werden
3. Und dann dort überirdisch ins Haus gelangen

Dies stellt eben nicht den kürzest möglichen Weg dar und wäre auch ca. zur Hälfte ein waagerechter Verlauf... :1110


Viele Grüße und einen ruhigeren Schlaf...

Tobias

Re: Erdungs-/Bltzschutzkabel IM Haus verlegen?

Verfasst: 25. August 2014 07:31
von techno-com
Das sind alles Fragen für Blitzschutz-Fachkräfte die man noch dazu vor Ort genau anschauen müsste um dazu 100%ig etwas sagen zu können ..... um ihre Arbeit zu überwachen müssen sie sich entsprechend deren Fachliteratur mal durchlesen.

Was sie hier im Forum dazu erlesen können habe ich schon heraus gesucht und ihnen oben direkt verlinkt (und dabei auch vieles zu "Blitzschutz-Fachkraft" deren Arbeit sie überwachen möchten).