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[jv] München - Die ARD zeigt sich kurz vor dem Ende der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland rundum zufrieden mit dem Ablauf des Sport-Events.

"Das war mit Sicherheit das Fernsehereignis des Jahres, vielleicht auch des Jahrzehnts", sagte ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf am Mittwoch der Nachrichtenagentur ddp in München.

Mit Superlativen wie dem "Highlight aller Zeiten" sei er aber vorsichtig. Auch die Olympischen Spiele 1972 in München und die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland hätten in ihrer Zeit eine "neue Stufe der Fernsehberichterstattung eingeleitet". Eine neue Dimension sei bei der WM 2006 aber durch das Public Viewing erreicht worden, betonte Boßdorf. Der Medienforschung zufolge müsse auf die TV-Einschaltquote noch einmal die Hälfte der Zuschauer draufgeschlagen werden. Viele Spiele seien durch das gemeinsame Zuschauen auf Fanmeilen oder in Lokalen von über 30 Millionen Fans gesehen worden.

Auch mit den drei ARD-Kommentatoren Reinhold Beckmann, Steffen Simon und "WM-Neuling" Gerd Gottlob zeigte sich Boßdorf "sehr zufrieden". Das Echo bei den Zuschauern sei überwiegend positiv. "Dass neben Lob aber auch mal Kritik auftaucht, ist völlig normal", sagte er. Auch das Fußball-Experten-Duo Günter Netzer und Gerhard Delling soll weiterhin für die ARD im Einsatz bleiben. Die inhaltliche Qualität ihrer Analysen sei "unerreicht".

Nachholbedarf sieht Boßdorf aber bei der Aufarbeitung des Event-Charakters solcher Sportereignisse wie der diesjährigen WM. "Wir müssen uns für die nächsten großen Turniere überlegen, wie wir eine solche bundesweite Party adäquat mit den richtigen Produktionen widerspiegeln können", betonte er. Es gehe um Event-Fernsehen. "Die Zuschauer möchten eine emotionale Darbietung haben und die große Party auch im Fernsehen wiederfinden."


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 5.7.06