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[fp] Düsseldorf - Der Verkauf der Sendergruppe ProSiebenSat.1 gerät nach einem Medienbericht ins Stocken.

Der US-Fernsehkonzern NBC Universal, der in der Vergangenheit sein Interesse bekundet hatte, sei an einem Kauf nicht mehr interessiert, sagte NBC-Präsident Frederick Huntsberry dem "Handelsblatt". Es gebe auch keine Gespräche.

Als Hintergrund der Absage nennt die Zeitung, dass die Medientochter des weltgrößten Konzerns General Electric nicht Milliarden in einen einzelnen Fernsehmarkt investieren wolle. Zudem schätze der Mediengigant den deutschen Werbemarkt weiterhin skeptisch ein. Statt alles auf eine Karte mit ProSiebenSat.1 zu setzen, wolle sich NBC Universal möglichst breit aufstellen.

"Wir sind in Gesprächen in West- und Osteuropa und in Asien, um zu expandieren", sagte Huntsberry, der den deutschen Markt gut kennt. Der US-Fernsehmanager arbeitete jahrelang in Deutschland. "Unser Modell ist es weiterhin, unsere Filmbibliothek zu nutzen und unsere Inhalte über neue Plattformen wie Mobiltelefon oder Internet zu vermarkten." NBC, zu dem das Hollywood-Studio Universal und ein weltweites Sendernetz gehören, betreibt in Deutschland den Spielfilmkanal "Das Vierte" und zwei Pay-TV-Kanäle.

Für ProSiebenSat.1-Mehrheitsgesellschafter Haim Saban und seine Partner, eine Reihe von Finanzinvestoren wie Hellman & Friedman, Bain und Providence, kommt die Absage von NBC dem Medienbericht zufolge ungelegen. Bereits seit Monaten versuche der amerikanisch-israelische Milliardär aus dem deutschen Fernsehmarkt auszusteigen, finde jedoch keine Käufer.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 28.5.06