Satanlagen Forum - Beratung, Planung und Konzeption vom Profi

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Frage zu folgendem Produkt: Dachsparrenhalterung HERKULES S48-90 / S60-90 / S48-130 (super stabil und komfortabel)

Emailadresse des Kunden: hausbau@dxxxxx.net

Frage: Sehr geehrter Damen und Herren, wir haben einen Doppelhaus Neubau und möchten diesen gerne mit einer Satanlage für beide Haushalte ausrüsten. Die Schüssel SAT-KO44 soll auf der Dachnordseite stehen, um die Garten Südansicht des Hauses nicht zu verunstalten. Unsere Dachneigung beträgt 35°. Empfangen möchten wir über ASTRA. Können Sie mir sagen, ob der Dachsparrenhalter Herkules 48-90 von der Höhe her ausreicht, in welcher Höhe unterhalb des Gibels ich den Halter am besten montieren soll und ob er zu dem SAT Paket SAT-KO44 von Ihnen vom Durchmesser paßt. Zudem möchte ich Sie bitten mir kurz zu sagen, ob die geplante Satanlage so im Haus aufgebaut werden kann, dass auf jeder Hausseite 6 Endgeräte angeschlossen werden können, über jeweils eine separate Leitung mit Reciever. Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort, da wir den Halter gern nächste Woche vom Dachdecker anbauen lassen möchten.

Anfrage von:
Sascha Dxxxxx

Email: hausbau@dxxxx.net

Das mit dem Antennenmast wird ihr "kleinstes Problem" sein/ggf. werden ! Das ist problemlos machbar und ganz normal im Zeitalter von Solarpanels auf dem Süddach !

Zum Antennenmast (einfaches Vorhaben): lesen sie bitte einfach mal HIER ! Das ist ein Beitrag der dazu ganz genau passt. Der 90cm lange "Herkules" reicht da aber nicht, dafür wird dann der 130cm lange Herkules- Sparrenhalter (10€ teurer) benötigt um ganz sicher alles über den Dachgiebel zu bekommen (Signale also !).
Winkelberechnung für solche Sachen haben wir hier im Forum auch schon durchgekaut (das muss man so nennen da meine "Gegenseite" recht uneinsichtig war !), schauen sie dafür mal hier !

Jetzt kommen wir aber zu einem ggf. bei ihnen aufkommenden Problemfall (oder sogar mehrere !)...

Antennenmasten auf dem Dach (oder nicht weiter als 2m von Höhe der Dachrinne entfernt) müssen nach DIN-Vorschrift dem Blitzschutz und dem Potentialausgleich unterzogen werden. Das ist Vorschrift, wenn das sogar leider nicht jeder Antennenbauer/Elektriker weiß bzw. diese so etwas nicht in Kostenvoranschläge aufnehmen weil es diesen einfach viel zu teuer macht und somit ein "Zuschlag" ggf. unwahrscheinlicher wird !

In ihrem Fall bedeutet das:
1. sie müssen von ihrer HES (Haupterdungsschiene im Keller des Hauses) bis zum Antennenmast ein Erdungs-/ Blitzschutzkabel verlegen, das muss den Durchmesser 1x16mm² massiv haben und darf nicht parallel zu anderen Kabel verlegt sein (DIN-Aussage).
2. sie müssen ALLE Kabel die vom LNB zum Multischalter führen + alle Kabel die aus dem Multischalter heraus gehen über einen Erdungsblock laufen lassen und diesen dann + den Multischalter selbst mit einem mind. 4mm² Potentialausgleichskabel (massiv) an den Antennenmast anschliesen. Eine Mast-nahe Montage des Multischalters wäre hier einfacher um Kabelwege zu sparen.

Und jetzt haben wir hier das Problem der hausübergreifenden Installation, das also einen Antenne 2 Häuser (wenn auch zusammenstehende gebaut !) versorgen soll ! Jedes der Häuser hat seine eigene HES im Keller, jede hat ein "anderes Potential". Jedes Haus benötigt somit seinen eigenen Potentialausgleich (Blitzschutz für den Antennenmast muss nur in dem Haus angeschlossen werden auf dessen Dach die Antenne steht !!). Wenn man jetzt aber einfach vom Multischalter aus ins Nachbarhaus fahren würde und die Antennendosen anschliest hat man ein "Verbindung" der Potentials untereinander, das darf nicht sein. Hier müsste man jedes der abgehenden Kabel ins Nachbarhaus galvanisch trennen... so EIN Trennglied kostet aber fast 100€ !
Es ist daher mehr empfehlenswert für jedes Haus eine eigene Versorgung über jeweils eine Antenne herzustellen und jede Antenne im eigenen Haus dem Blitzschutz zu unterziehen und den Potentialausgleich in jedem Haus eigenständig vorzunehmen.

Das wird jetzt schon ein herber "Rückschlag" für sie sein, das erkläre ich hier aber rein nach der akt. gültigen DIN-Norm !

Jetzt noch ein paar Worte zu ihrer Kabelverlegung im Haus zu den gewünschten Anschlussplätzen.....
Sie schreiben sie möchten jeweils ein Kabel an jeden Anschluss legen.... bitte verlegen sie an Plätze wo sie viel TV schauen möchten 2 Kabel, eine sogenannte Twin-Versorgung ! Nur so können sie dort dann auch mal einen Twin-Receiver betreiben und das ohne jede Einschränkung.
Dazu bitte mal den Beitrag "Umrüstung Satanlage von analog auf digital-was wird benötigt" hier im Forum lesen !
Ihre gewähltes SET (SAT-KO44) ist eines der "älteren Generation" mit 220V-Multischalter und für 12 Anschlüsse (sie planten ja 2x 6 für jedes Haus = 12 !). Wenn sie jetzt pro Haus nur einen Anschluss für die Twin-Versorgung (z.B. nur für das Wohnzimmer ?) mehr verlegen würden (bei einem Anschluss mit Twin-Versorgung werden dann "4-Loch Antennendosen" gesetzt !) wären wir aber, vernachlässigen wir jetzt den schlecht durchführbaren hausübergreifenden Potentialausgleich, schon bei 14 Anschlüssen (2x 7 Versorgungskabel je Haus) und würden schon den Multischalter für 16 Teilnehmer/Anschlüsse benötigen.
Egal welches Set es für sie sein soll, schauen sie dazu mal unter den "Ökö-Energiespar-Anlagen" rein... für 8-16 Anschlüsse + jederzeit ganz einfach erweiterbar per Kaskadenschalter. Keine Stromversorgung für den Multischalter von Nöten da dieser receiver-gespeisst ist und sich damit seine benötigte Spannungsversorgung über die Receiver-Versorgungsspannung holt welche natürlich auch nur abgegeben wird wenn der Receiver auch eingeschalten ist (Receiver aus = kein Stromverbrauch).

In ihrem Fall wären dann dann z.B., bei richtiger Ausführung mit getrennten Potentialen, 2x die "8 Teilnehmer Anlage" die wahlweise mit 78cm oder 88cm zur Auswahl steht (auch die 88cm Antenne passt bei der Nordseite-Montage).... bei 88cm hätten sie mehr "Schlechtwetter-Reserve", also mehr Blech um auch bei schlechtem Wetter noch einen Empfang zu haben (was nicht bedeutet das bei 78cm immer sofort das Bild weg ist ! Triax-Antennen sind qualitativ sehr gut !).

Das mal "vorab", hoffe nicht zu sehr in ihre Planung geplatzt zu sein.... ich bin aber immer informativ und sage ihnen wie es GENAU aussehen müsste !


P.S. zur Vollständigkeit: das mit den receiver-gespeisten Multischaltern kann nicht verwendet werden wenn galvanische Trennglieder eingesetzt werden ! Diese lassen keine Versorgungsspannung für die MS-Stromversorgung durch.