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[fp] München - Der Bezahl-Fernsehsender Premiere will seine bisherige Prognose für das laufende Geschäftsjahr im Herbst überprüfen.

Dann werde er auch eine neue Mittelfristprognose für die nächsten zwei bis drei Jahre abgeben, sagte Vorstandschef Georg Kofler der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires. Die bisherige Prognose für das laufende Geschäftsjahr sei ein Mix aus verschiedenen wahrscheinlichen Szenarien gewesen.

Eines dieser Szenarien habe auch den Fall berücksichtigt, dass Premiere mit einer Sublizenz der Deutschen Telekom Live-Bundesliga-Fußball über Kabel und Satellit hätte senden können, sagte Kofler weiter. Dieses Szenario ist weggefallen, nachdem die Telekom am Mittwoch angekündigt hatte, das IP-Signal mit der Bundesliga nicht über Kabel und Satellit sondern ausschließlich in ihrem VDSL-Netz zu verbreiten. Wie groß die Schnittmenge zwischen potenziellen VDSL-Kunden der Telekom und bestehenden Premiere-Abonnenten sei, stehe noch nicht fest, sagte Kofler.

Er rechne zwar mit Kündigungen, aber nicht mit einer "dramatischen Welle", sagte Kofler weiter. Kunden, die sich aufgrund der Buchung des Fußball-Live-Paketes ausschließlich für diese Sportart interessierten, werde Premiere in der Regel ein Sonderkündigungsrecht einräumen. "Weniger als zehn Prozent der Premiere-Abonnenten interessieren sich ausschließlich für Fußball - und Fußball ist nicht nur Bundesliga, sondern auch UEFA Champions League und der internationale Spitzenfußball", sagte Kofler.

Außerdem werde die neue Preisstruktur, die flexibler sein werde, "einige Dinge klären". Kofler will sie noch im Juni vorstellen. Nach der Fußball-WM im Juli soll das Angebot über VDSL für die T-Home-Kunden erläutert werden. Sie sollen künftig nicht nur Bundesliga-Fußball sondern das gesamte Premiere-Programm über IP-TV empfangen können.

Beim Internet-Fernsehen will Premiere "auf absehbare Zeit" mit der Telekom zusammenarbeiten. "Nur sie bietet bislang die technischen Möglichkeiten", sagte Kofler. Es nütze Premiere nichts, wenn nur ein oder zwei Programme von einem anderen DSL-Anbieter ausgestrahlt werden.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 7.6.06