Seite 1 von 1

Hat man bei meinen Vater totalen Murx verbaut

Verfasst: 28. April 2016 18:57
von Mike-a_de
Hallo allerseits,

ich habe, durch das fleißige Lesen in diesem Forum, mich hoffentlich ein wenig weitergebildet. Als mein Vater zu mir kam und sich über die schlechte Qualität seiner „Einkabel Satelliten Lösung“ bei mir beschwerte, dacht ich, ich könnte mir das Ganze ja anschauen. Was ich vorfand verwunderte mich dann doch ziemlich. Bitte hierzu die angehängten Bilder betrachten.

Gehe ich recht in der Annahme, dass die kaskadierende Kathrein Technik (EXR 2581 und 1581) tatsächlich für eine Einkabel-Lösung gedacht ist. Allerdings wird das Signal über zwei Verteiler (Kathrein EBC 13 und Hirschmann VFC 0421) wieder getrennt und wie ein Standard System eingespeist?

Kann es sein, dass hier ein einzelner Multischalter wesentlich bessere Ergebnisse liefern würde?

Liebe Grüße

Mike

Re: Hat man bei meinen Vater totalen Murx verbaut

Verfasst: 29. April 2016 08:23
von techno-com
Mike-a_de hat geschrieben:Hallo allerseits,
Hallo und Herzlich Willkommen im Forum :freunde
Mike-a_de hat geschrieben:ich habe, durch das fleißige Lesen in diesem Forum, mich hoffentlich ein wenig weitergebildet.
Ihr Beitrag war in der Rubrik für Standard-Satanlagen (Legacy-Versorgung => Jultec - Fachbegriffe (Erklärung) ) und nicht in der Rubrik für SAT-Einkabelsysteme was ja hier tatsächlich als Versorgung anliegt (genauer gesagt werkelt hier eine Unicable-Anlage nach EN50494).
In dieser Rubrik sollten sie mal lesen, hier wird alles das genau erklärt (auch wie es richtig geht ...), Beitrag habe ich jetzt in diese Rubrik auch verschoben.
Mike-a_de hat geschrieben:Als mein Vater zu mir kam und sich über die schlechte Qualität seiner „Einkabel Satelliten Lösung“ bei mir beschwerte, dacht ich, ich könnte mir das Ganze ja anschauen. Was ich vorfand verwunderte mich dann doch ziemlich. Bitte hierzu die angehängten Bilder betrachten.
Was heißt "schlechte Qualität" ? Das muss erst einmal erklärt werden !
Bei einer digitalen Empfangsanlage gibt es kein schlechtes Bild, das war früher einmal war bei der analogen Übertragung mit z.B. "Fischchen" im Bild ist nicht mehr möglich.
Um aber überhaupt hier etwas mehr sagen zu können fehlen weiterhin auch Angaben über die Rest der kompletten Anlage, so z.B. wie ist die Verkabelung GENAU hinter diesen ganzen Verteilern und was sind da für Antennendosen dann verbaut ? Alleine schon das hier diodenentkoppelte Verteiler verbaut sind ist ein Fehler im Anlagenaufbau, das aber auch abhängig tlw. von den genau verwendeten Antennendosen dahinter.
Zur Anlagen, zur Wahl der Komponenten und einiges mehr gleich hier vorab:
1. hier wurden Schalter verbaut mit einem schon sehr lange veralteten Unicable-Chipsatz, diese Kathrein Bauteile verwenden den ST-Chipsatz für Unicable und nicht den viel neueren und besseren Chipsatz von RF-Magic (Entropic) => der hier verwendete Chipsatz verwendet keine AGC-Steuerung => Erklärung dazu
2. die verwendeten F-Stecker (abgesehen von der noch dazu katastrophalen Montage, da schaut ja noch die Abschirmung hinten raus :1162 ) gehören in die Steinzeit. Heute verwendet man technisch viel hochwertigere Self-Install Stecker bzw. sogar F-Kompressionsstecker ( Anleitung Montage F Kompressions- und SelfInstall- Stecker )
3. ich sehe auf ihrem Bild ein Gebälk was mich zum Schluss bringt das dieser Aufbau auf dem DG durchgeführt ist .... abgesehen davon das auf jeden Fall der vorgeschriebene Potentialausgleich (innerer Blitzschutz) fehlt kann man da schon fast darauf tippen das der äußere Blitzschutz dann ggf. auch fehlt => Erdung Satellitenanlage / Antennenmast + Potentialausgleich + Vormontagen- Aufbau im Schaltschrank incl Potenzialausgleich
Mike-a_de hat geschrieben:Gehe ich recht in der Annahme, dass die kaskadierende Kathrein Technik (EXR 2581 und 1581) tatsächlich für eine Einkabel-Lösung gedacht ist. Allerdings wird das Signal über zwei Verteiler (Kathrein EBC 13 und Hirschmann VFC 0421) wieder getrennt und wie ein Standard System eingespeist?
Ob hier ein Einkabel-System im Aufbau sinnvoll ist kann man erst genau sagen wenn der Rest der Anlage, also die komplette Verkabelung hinter den Verteilern, bekannt ist !
Ein Einkabelsystem wird dann verwendet wenn man mehrere Antennendosen IN REIHE hintereinander geschalten im Haus verbaut hat und/oder wenn man z.B. einen Twin-Receiver über nur ein Kabel voll versorgen muss bzw. möchte (2 Tuner dann in dem Gerät, heute schon bis zu 8 Tuner ja in einem Receiver möglich).
Andere Beiträge hier mal lesen, z.B. Umstieg Kabel -> SAT mit 2 Satelliten in Mehrfamilienhaus und Unicable System JPS0501-8 Antennendosen-Auswahl JAP/JAD welche solche gewachsenden Anlagen-Aufbauten incl. auch der Antennendosen-Auswahl + Erdung (Blitzschutz) uvm. ganz genau erklären.
Mike-a_de hat geschrieben:Kann es sein, dass hier ein einzelner Multischalter wesentlich bessere Ergebnisse liefern würde?
Nein ! Diese 2 Schalter können jeweils 8 Tuner an einem Strang (auch aufgeteilt nach dem einen Ausgang auf meherere Stränge - siehe oben verlinkte Beiträge) versorgen. Wenn hier also die Notwendigkeit von mehr als 8 Tuner-Versorgungen besteht ist das schon richtig das man 2 Schalter verbauen kann (nicht "muss" da es mittlerweile schon Schalter gibt die mehr als 8 Tuner über ihren Ausgang versorgen - Was ist JESS (Jultec Enhanced Stacking System/DIN EN 50607)? ).
Ob da jetzt ein oder 10 Schalter verbaut sind hat, bei richtigem Aufbau und der Wahl von passenden Komponenten, nichts zu tun mit der Qualität vom Signal und dem Ergebniss der Versorgung.

Re: Hat man bei meinen Vater totalen Murx verbaut

Verfasst: 29. April 2016 09:06
von Mike-a_de
Hallo Herr Uhde,

erstmals vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich bin vielleicht hier noch ein paar Antworten schuldig.
  • Mit schlechtem Bild ist gemeint, dass es in sehr kurzen Abständen zum plötzlichen, kurzen einfrieren des Bildes kommt. Hier liegt auch der Rauschabstand (zumindest bei einem Receiver) bei ca. 40 %. Tut mir leid für die Unschärfe in der Formulierung.
  • Das Ganze ist tatsächlich unter dem Dach eines Einfamilienhauses gebaut. Das ist korrekt.
Was mich erstaunt hat, ist dass jede der aus den beiden Verteilern abgehenden Kabel, jeweils die Bezeichnung genau eines Standortes einer im Haus befindlichen Dose trägt. Wenn dies der Fall ist, würde ich (vielleicht auch fälschlicherweise) hier zwangsläufig schließen wollen, dass eine Legacy-Verkabelung vorliegt. Oder kann hier trotzdem ein Einkabelsystem vorliegen.

Wenn ich nicht irre, kann man im angehängten Bild noch die terrestrische Technik erkennen und auch die damalige Einspeisung in der alten Reihenschaltung.

Auf jeden Fall sehr schön zu sehen, ist die Anschlussmöglichkeit einer Erdung, die nur für die terrestrische Technik genutzt wurde.

Lieben Gruß

Mike Alman

Re: Hat man bei meinen Vater totalen Murx verbaut

Verfasst: 29. April 2016 09:38
von techno-com
Mike-a_de hat geschrieben:erstmals vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich bin vielleicht hier noch ein paar Antworten schuldig.
Aber viel mehr Antworten auf die von mir gestellten Fragen, ich kann ohne mehr Daten absolut nichts detailiertes zu ihrer Anfrage antworten - weder auf die Frage nach ihrem Problem mit den Aussetzern noch zu ihrer Frage ob ein Einkabelsystem überhaupt hier notwendig war (in vielen Links die ich oben gesetzt hatte auch erklärt).
Mike-a_de hat geschrieben:Mit schlechtem Bild ist gemeint, dass es in sehr kurzen Abständen zum plötzlichen, kurzen einfrieren des Bildes kommt. Hier liegt auch der Rauschabstand (zumindest bei einem Receiver) bei ca. 40 %. Tut mir leid für die Unschärfe in der Formulierung.
Tlw. ein Problem mit dem ST-Chipsatz, auch oben erklärt !
Wird einfach ein Problem mit den Signalpegeln und daraus resultierend mit der Signalqualität sein.
Fehlende AGC-Regelung (Erklärung oben verlinkt) und noch dazu sicherlich falscher Aufbau der Anlage - abhängig von den gewählten Verteilern, der kompletten Hausverkabelung wieder auch in Abhängigkeit der verwendeten Kabel und der Kabellänge und noch dazu der gewählten Antennendosen. Aufklärung dazu in den oben verlinkten Beiträgen vorab ohne das ich etwas dazu sagen kann ohne die kompletten Daten der Anlage.
Mike-a_de hat geschrieben:Was mich erstaunt hat, ist dass jede der aus den beiden Verteilern abgehenden Kabel, jeweils die Bezeichnung genau eines Standortes einer im Haus befindlichen Dose trägt. Wenn dies der Fall ist, würde ich (vielleicht auch fälschlicherweise) hier zwangsläufig schließen wollen, dass eine Legacy-Verkabelung vorliegt. Oder kann hier trotzdem ein Einkabelsystem vorliegen.
Eine Legacy-Verkabelung (Standard-Multischalter) ist das nicht weil diese Schalter Unicable-Multischalter sind !
Mike-a_de hat geschrieben:Wenn ich nicht irre, kann man im angehängten Bild noch die terrestrische Technik erkennen und auch die damalige Einspeisung in der alten Reihenschaltung.

Auf jeden Fall sehr schön zu sehen, ist die Anschlussmöglichkeit einer Erdung, die nur für die terrestrische Technik genutzt wurde.
Zu erkennen ist jetzt das der äußere Blitzschutz angeschlossen ist ..... der vorgeschriebene Potentialausgleich (innerer Blitzschutz) fehlt aber gänzlich und selbst das Kabel was da für die Terrestrik dafür angeschlossen ist entspricht nicht den Vorschriften in der kompletten Ausführung da nicht nur ein Gehäuse da einfach angeschlossen werden darf, sondern die Kabel einzeln in den Potentialausgleich aufgenommen werden müssen - siehe verlinkte Beiträge dazu oben !