Nach PN habe ich im Wechsel mit Enkelbespaßung den Thread überflogen und hoffentlich nichts übersehen.
KosMos1989 hat geschrieben: 27. Mai 2021 08:22 Ich plane aktuell eine zugelassene Erdung meines Antennenmastes. Da würde ich dann gerne den Mast auf dem direktesten Wege nach unten mit zwei 1,5 m edelstahl erdspießen verbinden. Für die vervindung dazu nutze ich rundstahl außen montiert.
Für Blitzschutzsysteme von Wohngebäuden wird in der Regel Blitzschutzklasse 3 mit einem Blitzstromscheitelwert von 100 kA angesetzt. Vorbehaltlich dafür ausgelegter Verbinder können Blitzableiterdrähte mit 8 mm Durchmesser = 50 mm² Querschnitt aus St/tZn, Alu, Alu-Knetlegierung über die doppelte Blitzstromstärke gegen Erde ableiten und 200 kA überstehen Kupferdrähte bereits mit 16 mm² Querschnitt. Wie bereits richtig erkannt wurde, sind die Verbinder die Schwachstelle, wo schon ein 16 mm² Cu mehr aushält als die Verbinder sind zwei parallel geführte Erdungsleiter Materialverschwendung.
KosMos1989 hat geschrieben: 27. Mai 2021 08:22Dann möchte ich gerne beim Rubdstahl eine Abzweigverbindung setzen für einen 16 mm2 kupferleiter (nym oder nyy) für die Verbindung zur HES. Dazu finde ich allerdings nur max. 50kA Verbinder. Ist es zulässig oder spricht was dagegen einfach zwei dehn uni klemmen parallel zu verwenden und den kupferleiter entsprechend lang abzuisolieren? Oder kennt jemand 100 kA klemmen?
Blitzschutzfachkräfte würden ratz-fatz einen 8 mm Blitzableiterdraht verlegen und wenn dessen Material aus Alu oder Kupfer besteht ist eine Klasse H-Verbindung gegen einen Anschlussfahne aus 10 mm NIRO-Ringerderdraht an zwei NIRO-Ringerder auch kein Problem. Nachdem sich DEHN nach 4 Jahren Bedenkzeit erweichen ließ auch für 16 mm² Kupferdraht Bauteile zum Anschluss an NIRO-Ringerder anzubieten, geht es auch damit.
Die Verbindung von St/tZn mit Kupfer erfordert PAS mit Zugklemmen und das Konstrukt gehört in einen wetterfesten Kasten.
KosMos1989 hat geschrieben: 27. Mai 2021 08:22Ist es auch zulässig eine Klemme mit massivdraht zu belegen, wenn diese mit mehrdrähtig geprüft wurde?
Massivdrähte sind wegen des Skin-Effekts gegenüber mehr- oder feindrähtigen Leitern zwar im Nachteil aber leichter gegen die elektrodynamische Wucht von LEMPs zu fixieren.
KosMos1989 hat geschrieben: 27. Mai 2021 08:22Dann noch eine letzte Frage zur Verlegeart erder zu HES, gibt es da Besonderheiten? Muss z. B. eine Höhe eingehalten werden? Da muss ich teilweise durch Wohnraum an der Decke entlang oder 20m um die Garage, wird wahrscheinlich dann zu lang?
IEC 60728-11 lässt wenig logisch zwar Innenableitung mit gefährlichen Näherungen zu, aber dabei gerate ich schon ins Frösteln. Ein möglichst kurzer und senkrechter Weg ist aber gefordert und sinngemäß auch für die Verbindung zur HES geboten.
Zwei Erder mit 1,5 m Mindestlänge in mind. 3 m Abstand ergeben auch mit isolierter Verbindung eine leicht bessere Erdfühligkeit als 1 Erder mit 2,5 m Mindestlänge. Seitdem aber die Tiefenerder von Antennenanlagen an die Blitzschutznormen angepasst wurden und die Köpfe mit diesen Mindestlängen um 0,5 m unter Grund versenkt werden müssen, sind bei nicht steinigen oder felsigen Böden längere einteilige Erder die meist die einfachere Lösung.
DEHN 563040 ist lt. Prüfbericht an 20 mm NIRO-Erdspießen für Runddrähte aus 10 mm St/tZn, 10 mm NIRO und 8 mm Kupfer Klasse H-zertifiziert, aber für NICHT für Bandstahl aus Cu oder NIRO.
KosMos1989 hat geschrieben: 27. Mai 2021 16:27So, ich habe mir mal ein wenig gedanken gemacht und würde dann wahrscheinlich die gezeigte Variante auf meiner Skizze bevorzugen.
Die dargestelltem nym16 mm² Leitungen möchte ich gerne unter den Dachpfannen mit Abstand an die Dachlatten befestigen (aus optischen Gründen), 2 x 16 mm² passt auch gut zusammen mit dem folgenden 8 mm Kupferdraht.
Dazu zwei kleine Fragen:
- Kann blankes Kupfer unterirdisch verlegt werden?
Blank ab 8 mm Durchmesser = 50 mm² Querschnitt, 16 mm² Cu nur isoliert. Mit einem NIRO-Bandstahl in den zwei Löcher á 10,5 mm gebohrt werden und zwei speziellen KS-Klemmen DEHN 540122 für 16 mm² Cu geht es entschieden einfacher.
Nach der Devise "Bilder sagen mehr als Worte" eine Grafik mit Alternativen konventioneller Antennendirekterdung mit meist 16 mm² Cu und Optimalschutz mit Fangstange:
Bei Schutz über getrennte Fangeinrichtung MUSS der PA-Leiter noch mit der HES verbunden werden, bei Direkterdung ist eine ZUSÄTZLICHE Vermaschung nach aktueller Norm erlaubt, früher war diese Schleife unzulässig.
Nur mit einem Gebäudeschnitt mit Maßketten wäre zu beurteilen, ob sich die Antenne in LPZ 0B befindet und die nach IEC 620305-3 zu berechnenden Trennungsabstände einzuhalten sind.