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[jv] Berlin - ARD und ZDF werden auch nach dem Ausschluss zahlreicher Spitzenfahrer von der Tour de France wegen Dopingverdachts weiter wie geplant von dem Radrennen berichten.

Die Entscheidung hierfür sei nach wie vor richtig, sagte ARD-Sportkoordinator Hagen Boßdorf am Mittwoch auf Presse-Anfrage in München.

"Wir haben jahrelang verlangt, dass die Tour-Verantwortlichen konsequent gegen Doping vorgehen. Jetzt tun sie dies - die 'Bestrafung' durch die Kürzung der Sendezeit wäre das falsche Signal", betonte er. Auch das ZDF bleibt bei seiner Berichterstattung. Der Sender werde das Doping-Problem "sehr genau und scharf beobachten", sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender auf Presse-Anfrage in Mainz. "Es wäre aber unverständlich, wenn wir nach der Säuberung der Rennställe plötzlich die Berichterstattung einschränken würden", betonte er. Wie das ZDF hat auch die ARD mittlerweile die Werbepreise für Spots im Umfeld der Tour gesenkt. "Das ist ein normaler Vorgang, wenn die Quoten runtergehen", betonte Boßdorf. Er rechne damit, dass die Zuschauerzahlen in diesem Jahr um mehr als 20 Prozent unter denen früherer Jahre liegen.

Brender betonte, die Entwicklung der Quoten müsse abgewartet werden. Die Tour laufe momentan noch im Schatten der Fußball-Weltmeisterschaft. Das ZDF hat den Angaben zufolge die Preise für seine Werbespots um 50 Prozent gesenkt. Sie sind nun schon ab 7500 Euro erhältlich.

Einen Tag vor dem Beginn der Tour de France hatten die Organisatoren am Freitag sämtliche Fahrer ausgeschlossen, die auf einer in Spanien veröffentlichten Liste von Doping-Verdächtigen stehen. Darunter waren der Deutsche Jan Ullrich, Ivan Basso aus Italien sowie die Spanier Francisco Mancebo und Joseba Beloki. Die Tour dauert bis 23. Juli. ARD/ZDF-Teamchef Roman Bonnaire hatte vor dem Rennen mitgeteilt, dass beide Sender knapp 90 Stunden live von der Tour berichten werden.


Quelle: http://www.digitalfernsehen.de vom 5.7.06