Satanlagen Forum - Beratung, Planung und Konzeption vom Profi

Hallo zusammen...

...und vorweg vielen Dank für dieses tolle Forum und die kompetenten Mitglieder hier!

Mein Vorhaben ist das Folgende: Ich möchte in unserer Mietwohnung die verlegten Kabel des Kabel-TV für ein SAT-Signal "mitbenutzen".
Wir verwenden den Kabelanschluss nur für Internet und Telefon, Fernsehen war uns bei der Primacom einfach zu teuer.
Ich habe eine SAT-Schüssel auf dem Balkon und möchte das Signal an der Dose im Wohnzimmer einspeisen und dann über die vorhandenen Kabel in alle Räume verteilen.
Dazu muss natürlich auf ein Unicable-LNB gewechselt werden. Ich habe mich im Netz und im Forum schon entsprechend belesen habe aber noch ein paar Fragen bzgl. der Dosen, da diese auch ausgetauscht werden müssen. Die Problematik mit der Dämpfung ist mir noch nicht ganz klar und ob die Primacom etwas davon mitbekommt wenn ich andere Dosen verwende wegen der Einpegelung und Rückflussdämpfung etc. Das Haus ist 2015 komplett saniert worden und sollte (vermutlich) über eine Sternverkablung der Kabel-TV Anschlüsse verfügen (zumindest hab ich im Netz gelesen, dass das "state of the art" wäre/ist). Das Kabel hab ich bei uns im Sicherungskasten schon geprüft(Frequenzband von 5-3000MHz), dort befindet sich auch der 2-fach Verteiler für die aktuellen Dosen. Vor dem Modem und am Ausgang zur Primacom würde ich noch jeweils einen DC-Blocker installieren, ich weiß aber nicht ob das nötig ist (wegen LNB-Spannung durch Unicable)?

Anbei meine aktuelle und geplante Konfiguration als Grafik.
Vielen Dank für alle Antworten und für eure Hilfe!!!

Hallo und Herzlich Willkommen im Forum

Das (Unicable + DVB-C Einspeisung und das sogar noch ggf. mit Rückkanal "Docis" für Telefon + Internet - ggf. wenn nicht jetzt dann später) wird mit einem Unicable-LNB nichts werden

Schauen sie sich mal folgende Beiträge an die einen funktionierenden Aufbau von solchen Anlage zeigen (mit allem was sonst noch relevant für so eine Anlage ist, wie z.B. passende Antennendosen + Pegelberechnungen + Potentialausgleich etc. etc.)
Umstellung Kabel TV,Internet,Telefon auf Sat TV,Internet,Telefon
Bestehende Unicable Anlage für Kabel Deutschland geeignet?
Umrüstung auf Satellit
Neuplanung Unicable-Anlage

Nach diesen Beiträgen werden sie sicherlich den kompletten Überblick über alles haben


Ihre Axing SSD 5-07 dort wo das Sat-Signal von außen nach innen kommt und dann weiter zur nächsten Dose gehen soll wäre in ihrer Planung auch absolut falsch ! Das ist eine Enddose, da gibt es keine Weiterleitung zur nächsten Antennedose. Weiterhin kann man über den Ausgang einer Dose kein DVB-C zuführen parallel zur Sat-Zuführung zum Eingang der Dose.

Ich würde an dieser Installation alleine deshalb schon nichts ändern, weil sie fehlerhaft zu sein scheint. Dabei verstehe ich allerdings das erste Bild nicht: Es ist zwar ein 2-fach Verteiler BVE 2-01 eingezeichnet, aber die Verbindung zwischen den beiden Strängen läuft nicht darüber.

Wie ist das zu verstehen? Hängen am BVE 2-01 einmal die einzelne BSD 4-00 und dann der 2er-Strang aus BSD 4-00 und BSD 4-07, so wie ich das unten eingezeichnet habe? Dann wäre die einzelne Stichdose BSD 4-00 nach dem Verteiler ebenso verkehrt wie die BSD 4-00 nach der BSD 4-07. Dabei ist mir außerdem nicht klar, woran das Modem angeschlossen ist – an einem Geräteausgang der BSD 4-00? Überdies dürften das bis zu einer Rückwegsperre nur Multimediadosen sein.

Selbst wenn man diese alleine schon Kabel-Internet bzw. den mutmaßlichen Ist-Zustand betreffenden Fehler ignoriert, funktioniert das nicht wie geplant, weil man erstens über die F-Buchse der SSD 5-07 wegen der Diode kein Sat einspeisen kann und weil man zweitens von Ausgang zu Ausgang des Satverteilers die Hochfrequenz nur stark gedämpft und die Gleichspannung gar nicht drüber bekommt.

Abseits aller formalen Bedenken und der im Moment vermutlich falschen Installation könnte man, ausgehend davon, dass das Modem an der linken BSD 4-00 hängt, allenfalls mittels einer Sat-Stichdose und einer Sat-Terrestrik-Weiche einen Kabelabschnitt bidirektional nutzen:

raceroad hat geschrieben:Ich würde an dieser Installation alleine deshalb schon nichts ändern, weil sie fehlerhaft zu sein scheint.

Jetzt steh ich schon wieder auf dem Schlauch ? Wie meinst du das ?
"nicht ändern" ..... "weil fehlerhaft" ?

raceroad hat geschrieben:Dabei verstehe ich allerdings das erste Bild nicht: Es ist zwar ein 2-fach Verteiler BVE 2-01 eingezeichnet, aber die Verbindung zwischen den beiden Strängen läuft nicht darüber.

Da denke ich ist die Zeichnung einfach falsch gemacht .... da wird BK unten rein kommen auf den Verteiler und von diesem aus dann auf die 2 Stränge gehen (dort wo der "Kreuzpunkt" / das "T" in der Zeichnung ist ...).

Bild 2 finde ich viel verwirrender weil dort die Signalwege in alle Richtungen angedacht sind und durch Antennendosen vorwärts/rückwärts gesendet werden sollen (wie auch durch Verteiler etc.).

Zunächst einmal: Verwirrend ist die Darstellung. Wie Du selbst schon geschrieben hattest, gibt es an der BSD 4-00 keinen Stammausgang. Falls die einzige Dose links tatsächlich ein BSD 4-00 ist, kann der Anschluss des Modems eigentlich nur so zu verstehen sein, dass man mit dem Modem an einen der steckbaren Geräteanschlüsse der Dose geht. Die Zeichnung vermischt damit die feste Installation der Dosen mit der Belegung der Geräteausgänge. Daran hatte ich mich mit meiner Skizze angepasst, denn die ESD 30 hat auch keinen Stammausgang.

techno-com hat geschrieben:Jetzt steh ich schon wieder auf dem Schlauch ? Wie meinst du das ?
"nicht ändern" ..... "weil fehlerhaft" ?

Ganz ohne einen Umbau auf Sat: Stichdose am Verteiler und Stichdose nach Durchgangsdose ist falsch, ebenso die Verwendung von anderen als Multimediadosen. Sollte es dadurch zu Störungen kommen, kann dem TE ben$on das solange egal sein, wie er diese falsche Installation nicht verbrochen hat. Wenn er aber etwas ändert, besteht die Gefahr, dass man ihm für Probleme verantwortlich macht, auch wenn es die bereits ohne Umbau gegeben hätte.

Bild 2 finde ich viel verwirrender weil dort die Signalwege in alle Richtungen angedacht sind und durch Antennendosen vorwärts/rückwärts gesendet werden sollen (wie auch durch Verteiler etc.).

Richtig, aber so hatte ich das Anliegen verstanden. Dort, wo aktuell das Modem betrieben wird, soll vermutlich auch Sat-TV genutzt, vor allem aber auch in das vorhandene Leitungsnetz eingespeist werden, um Sat-TV auf den im Bild rechten Kabelstrang zu bringen. Grundsätzlich ist es doch gar kein Problem, dass Signale in unterschiedlichen Richtungen unterwegs sind. Das passiert ungewollt (> Sonst wäre eine Stichdose am Stammende kein Problem.), und im Moment läuft das ja mit Internet-Down- und -Upstream auch gewollt bereits so. Nur klappt das mit dem Sat-Signal nicht so, wie es sich TE ben$on vorgestellt hatte.

Danke für eure Antworten! Ich werde mal versuchen ein wenig Licht ins "Dunkel" zu bringen.
Also die aktuelle Verkablung funktioniert anstandslos, sollte in einer frisch sanierten Wohnung auch nicht anders sein ;-)
Das Modem hängt per Push-on Adapter am normalen Kabel-TV Ausgang der Wohnzimmerdose, also der linke bei der Axing BSD 4-00. Der Axing SWE 20-01 ist bei mir mit Sicherungskasten untergebracht, und da kommt auch das BK-Kabel rein, hätte ich auf der Grafik besser darstellen können, sorry. Allgemein gesehen sollte das Ganze doch technisch möglich sein oder? Ich meine die Frequenzbänder überlagern sich nicht und können mit entsprechenden Weichen voneinander getrennt werden. Und das sich Signale in einem Kupferkabel in beide Richtungen bewegen auf unterschiedlichen Frequenzen, beweist ja DSL auch, zugegeben die Signale sind anders aber das Prinzip ist das gleiche. Die Idee die Dose auch als Eingang zu nehmen hatte ich nur, weil ich dachte, wenn das Modem den Rückkanal verwendet, muss es die Dose ja auch beide Richtungen zulassen, was natürlich für den Satanschluss nicht zwangsläufig gelten muss.

Den 2-fach Verteiler im Sicherungskasten wollte ich gegen die Frequenzweiche austauschen, dann sollte der eine Ausgang (5-862Mhz) die Verbindung zum BK-Anschluss herstellen und er andere das Sat-Signal für Kinderzimmer und Schlafzimmer bedienen. Dann hätten die zwei Dosen auch nichts mehr mit dem BK-Signal zu tun, die würden nur das Sat-Signal erhalten, man hätte dann sicher auch einfachere Dosen nehmen können. Wie gesagt, ich brauch nur eine Kabeldose für das Modem, auf die anderen kann ich verzichten.
Ich könnte die Enddose im Wohnzimmer auch entfernen und einen direkt F-Stecker auf das Kabel machen und dann da eine zweite Frequenzweiche hinsetzen die die Signale zusammen mischt, sollte das so möglich sein.

ben$on hat geschrieben:Also die aktuelle Verkablung funktioniert anstandslos, sollte in einer frisch sanierten Wohnung auch nicht anders sein ;-)

Die benannten Fehler gibt es dennoch!

Der Axing SWE 20-01 ist bei mir mit Sicherungskasten untergebracht, und da kommt auch das BK-Kabel rein, [...]

SWE 20-01 ist eine Sat-Terrestrik-Weiche. Momentan ist doch ein Verteiler BVE 2-01 installiert.

Die Idee die Dose auch als Eingang zu nehmen hatte ich nur, weil ich dachte, wenn das Modem den Rückkanal verwendet, muss es die Dose ja auch beide Richtungen zulassen, was natürlich für den Satanschluss nicht zwangsläufig gelten muss.

Das gilt auch für die Sat-Hochfrequenz, aber nicht immer für die zur Steuerung der Unicable-Anlage nötige Gleichspannung. Die von Dir zunächst vorgesehene SSD 5-07 eignet sich wegen des Gleichspannungsduchgangs in lediglich eine Richtung nicht für einen Einspeisung.

Den 2-fach Verteiler im Sicherungskasten wollte ich gegen die Frequenzweiche austauschen, dann sollte der eine Ausgang(5-862Mhz) die Verbindung zum BK-Anschluss herstellen und er andere das Sat-Signal für Kinderzimmer und Schlafzimmer bedienen.

Du wolltest den BK-Verteiler gegen einen Sat-Verteiler tauschen.

Ich könnte die Enddose im Wohnzimmer auch entfernen und einen direkt F-Stecker auf das Kabel machen und dann da eine zweite Frequenzweiche hinsetzen die die Signale zusammen mischt, sollte das so möglich sein.

Rein von der Verteilung der Frequenzen: Ja. Aber: An Anlagen mit aufgeschaltetem Kabelinternet darfst Du gar nichts ändern. Wenn man das ignoriert und selbst Hand anlegt, dann möglichst neutral und im Zweifelsfall so, dass man im Rückkanal die Dämpfung erst einmal leicht erhöht. Das kann schlimmstenfalls dazu führen, dass das Internet nicht funktioniert, während eine Verringerung der Dämpfung worst case das Internet im ganzen Haus (oder noch darüber hinaus) lahmlegen kann (richtig teuer!). Daher hatte ich in meinem Vorschlag den BVE 2-01 belassen (+ Abschlusswiderstand R 75 auf dem frei gewordenen Ausgang) und eine Weiche ergänzt. Mit Ausbau des des BVE 2-01 und Ersatz der BSD 4-00 durch eine zweite Weiche verringerte man die Dämpfung signifikant.


Zweite Baustelle abseits der Hochfrequenz: Satantenne und Kabel müssen unbedingt im Blitzschutzbereich des Hauses montiert werden (+ Trennungsabstand zu einschlaggefährdeten Teilen). Selbst dann bleibt ein Restrisiko, und die Regressforderungen für den Fall, dass ein Blitzeinschlag in Deine Antenne Schäden an der BK-Anlagen verursacht, können erheblich sein.

Dritte Baustelle: Der BK-Frequenzbereich wird auf 1006 MHz erweitert werden bzw. er wurde, gemessen an den in den letzten Jahren installierten Verstärkern, bereits erweitert. Mit Unicable bleibt im Gegensatz zu Ebenen-gesteuerten Satanlagen Kabelinternet weiterhin mit Sat vereinbar. Aber noch sind mir keine passenden Weichen / Antennensteckdosen bekannt.